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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 731664 mal)

zwerggarten

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2880 am: 08. Oktober 2017, 14:25:59 »

... Das macht Deine Beiträge allmählich ähnlich albern wie die von Zwerggarten. ...

>:(

die sind nicht albern!

die sind nur nicht verbissen und/oder bierernst. 8)
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pro luto esse

moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos

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lerchenzorn

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2881 am: 08. Oktober 2017, 18:01:04 »

Ach sooo ...
Beim Bauernverband hört sich der gleiche Wortlaut immer so brusttönern wichtig und richtig an. Wahrscheinlich konnte ich deshalb die Ironie nicht raushören.
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troll13

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2882 am: 08. Oktober 2017, 21:06:10 »

...  Natürlich hat ein Glyphosatverbot in diesem Zusammenhang nur einen Symbolcharakter wie das Fahrverbot für Dieselfahrzeuge. Aber ich würde es durchaus begrüßen, um die Verantwortlichen in (Land-)Wirtschaft und Politik endlich dazuzubringen, sich mit alternativen Konzepten von Landnutzung, Ernährungssicherung oder aber der Mobilität zu beschäftigen.

Nachtrag: ... und es würde sie an einer empfindlichen Stelle treffen.

Der jüngste Versuch, alternative Konzepte ohne "Systemumsturz" zu verfolgen, ist an Agrarindustrie und Agrarpolitik gescheitert. Sie haben die anfänglichen Ansätze zum "Greening", das in seiner derzeitigen Ausprägung den Namen nur verhöhnt, so aufgeweicht, dass ganz überwiegend Maßnahmen darunter abgerechnet werden, die der landschaftlichen und der Arten-Vielfalt keinerlei Nutzen bringen und ihrerseits mit PSM-Einsatz und intensiven Anbaumethoden betrieben werden (Kurzumtriebsplantagen, Zwischenbegrünungen, Gründüngung, ... ). Für sich genomnmen jeweils sinnvolle Dinge, die in ihrer Handhabung, Überdehnung und Intensität den Struktur- und Artenschwund , im Gegensatz zur verkündeten Zielsetzung, weiter verschärfen.

Nur wird, wie gesagt, ein Glyphosat-Verbot daran nichts ändern. Eher ein beharrlicher Druck und ein fortwährendes Beleuchten der Schäden, die europäische industrielle Landwirtschaft in der Breite, einschließlich ihrer zum Teil verheerenden Wirkungen auf andere Märkte anrichtet.

Danke für deine Erläuterungen, auch in den darauf folgenden Beiträgen.

Die gern geäußerte Hoffnung, wie z. B. von Troll, ein Verbot von Glyphosat könnte ein "Weckruf" sein, halte ich nicht nur für Wunschdenken, mittlerweile fürchte ich, die Konsequenz der ganzen Debatte wird ein gewaltiger Flurschaden sein.


Ein Kompromiss, der zwischendurch vielleicht mal denkbar gewesen wäre, mit Zulassung von Glyphosat und - juristisch unabhängig vom Zulassungsverfahren - einem neuen Ansatz, die Landwirtschaft in eine ökologischere Ausrichtung zu bringen, dürfte in weite Ferne gerückt sein. 

Ich bin mir aber auch gar nicht sicher, ob das für die Kampagneros überhaupt jemals ein erstrebenswertes Ziel war.

Sorry für das lange Zitat...

aber damit wird das Dilemma doch auf den Punkt gebracht. Ein Systemumbau in der Agrarproduktion und Landnutzung ist eben nicht mit der Agrarlobby durchzusetzen sondern nur gegen sie. Und dies ist für mich durchaus vergleichbar mit der Automobillobby, wo erst drohende Fahrverbote für Dieselfahrzeuge durch Gerichte die Verantwortlichen zum Umdenken zwingen könnten, obwohl die Problemsituation lange bekannt ist und auch Alternativen bereit stehen könnten, hätte die Automobilindustrie nicht weiter dickbräsig auf die Dieseltechnologie gesetzt.

Auch wenn ich mich hier nicht als "Kampagnero" sehe und die Protagonisten eines Glyphosatverbots sich mit der Cancerogenität einen Nebenkriegsschauplatz ausgesucht haben, bin ich auch hier der Meinung, dass die Lobby aus Industrie, Agrarverbänden und ihren verlängerten Armen in den Parlamenten und Regierungen endlich auch einen vergleichbaren Schuss vor den Bug benötigt.

Allein das Jammern über den Rückgang von Insektenpopulationen bei den Naturschutzverbänden oder Kinderkram wie Sitzblockaden von jugendlichen Veganern vor Schlachthöfen werden hier sicher kein Umdenken bewirken.

Ihr dürft mich übrigens ruhig einen Zyniker nennen, was dieses Thema angeht.
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2883 am: 08. Oktober 2017, 21:20:37 »

Landwirtschaft hat keine Lobby!

(dieses Zitat ist nicht von mir, über 20 Jahre alt - und dennoch aktuell)
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Es ist immer genau jetzt die Zeit etwas zu tun!

bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2884 am: 08. Oktober 2017, 21:31:56 »

Hust.

Ein Klick bei google nach EU-Agrarhaushalt zeigt: "Der EU-Haushalt des Jahres 2016 umfasst (ohne Nachtragshaushalte) 143,9 Milliarden Euro, gegenüber 2015 sind das 1,8 Prozent mehr."
Und die Wikipediasuche bringt zutage: "Die beiden wichtigsten Ausgabenposten waren die Gemeinsame Agrarpolitik sowie die Regionalpolitik der Europäischen Union, die jeweils rund 35 % des Gesamtetats ausmachen."

Ihr dürft mich übrigens ruhig einen Zyniker nennen, was dieses Thema angeht.

Nö.

Auch wenn ich mich hier nicht als "Kampagnero" sehe und die Protagonisten eines Glyphosatverbots sich mit der Cancerogenität einen Nebenkriegsschauplatz ausgesucht haben, bin ich auch hier der Meinung, dass die Lobby aus Industrie, Agrarverbänden und ihren verlängerten Armen in den Parlamenten und Regierungen endlich auch einen vergleichbaren Schuss vor den Bug benötigt.

Das ist für mich ja gerade der Kritikpunkt: Der "Nebenschauplatz", wie du es nennst, könnte die rechtliche Handhabe bieten, die Verlängerung der Zulassung zu versagen - die (durchaus ja berechtigte Forderung nach einer anderen Agrarpolitik hingegen kann nicht ein Grund sein, die Zulassung eines einzelnen Mittels entgegen bestehender Gesetzeslage zu versagen).
Deshalb muss auf Biegen und Brechen entweder Glyphosat krebserzeugend sein oder, wenn das partout nicht zu machen sein sollte, wenigstens die Expertise aller anderen so diskreditiert werden, dass man im Falle der Niederlage zumindest den moralischen Sieg behält:
"Die Gegner waren stärker und haben gewonnen, aber nur deshalb, weil sie noch korrupter sind, als wir gesagt haben."

Wart mal ab - wir können gerne um eine Flasche Sekt wetten -, sollte die tatsächlich Glyphosat nicht weiter zulassen, werden den Landwirten im Gegenzug finanzielle Ausgleichsmaßnahmen zur Strukturanpassung zugesichert werden.
Soweit dann zum "Schuss vor den Bug", der eher nach hinten los geht.

« Letzte Änderung: 08. Oktober 2017, 21:49:41 von bristlecone »
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troll13

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2885 am: 08. Oktober 2017, 21:46:05 »

Landwirte haben keine Lobby! So müsste es gelautet haben, bevor der überwiegende Teil der landwirtschaflichen Betriebe die Segel gestrichen hat und bis auf wenige Enthusiasten nur noch agrarindustrielle Unternehmen übrig geblieben sind.

Für das Geld, das man im und mit dem Agrarsektor machen kann, gibt es jedoch durchaus eine Lobby.
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2886 am: 08. Oktober 2017, 21:53:34 »

Genau, diese Gelder fließen. In Agrarpolitik und an Industriebetriebe die Mittel oder Ausrüstungen herstellen. Ebenso in internationale Vermarkter, Molkereien, Finanzdienstleister, fragwürdige Programme zur Biokraftstoffproduktion...
Keine Frage! Sie haben eine Lobby.
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Sandkeks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2887 am: 08. Oktober 2017, 21:54:04 »

Wart mal ab - wir können gerne um eine Flasche Sekt wetten -, sollte die tatsächlich Glyphosat nicht weiter zulassen, werden den Landwirten im Gegenzug finanzielle Ausgleichsmaßnahmen zur Strukturanpassung zugesichert werden.
Soweit dann zum "Schuss vor den Bug", der eher nach hinten los geht.

Das brauchen die auch, schließlich sind die anderen Herbizide teurer.  :-X
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Dietmar

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2888 am: 08. Oktober 2017, 21:54:16 »

Zitat
Landwirtschaft hat keine Lobby!

(dieses Zitat ist nicht von mir, über 20 Jahre alt - und dennoch aktuell)

Das ist totaler Unsinn, denn die Lobby der Landwirtschaft ist mit Abstand die größte - siehe Beitrag von bristlecone. Es gibt keinen anderen Wirtschaftszweig, der auch nur annähernd solche Subventionen erhält. Die Subventionen für die Landwirtschaft sind eines der größten Übel in der EU.
Mindestens 90 % sind absolut kontraproduktiv. Sie sind ein Geburtsfehler der EU, damals ein Zugeständnis an Frankreich für dessen Ängste wegen der starken dt. Industrie. Mit Agrarsubventionen werden jedes Jahr zig Milliarden Euro in den Sand gesetzt, um dann noch einmal zig Milliarden in den Sand zu setzen, um die Überproduktion wieder zu vernichten.

Es ist zwar heutzutage unmodern, aber wen das interessiert, sollte mal das "Kapital" lesen, wo die Preisbildung für landwirtschaftliche Produkte beschrieben wird. Wenn man das verstanden hat, dem ist klar, dass es keiner Subventionen für die Landwirtschaft bedarf.

Es steht auch noch mehr im Kapital, was heute hochaktuell ist, z.B. die Tendenz zu sinkenden Profitraten (heute eines der Hauptprobleme der globalen Ökonomie, was aber kaum einer weiß), aber auch einiges, was falsch ist, z.B. die Theorie zum Mehrwert.

Also nicht alles nachquatschen, weil es irgendein Fundi propagiert, sondern sich selbst bilden und alles kritisch hinterfragen, was irgendein Heilsbringer verkündet.
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2889 am: 08. Oktober 2017, 21:56:30 »

Was genau verbindet Dich mit Landwirtschaft?

nochmal zum Verständnis - und ehe es verlorengeht: Agrarsubvention ist nicht immer Geld für die Landwirtschaft!
Genau, diese Gelder fließen. In Agrarpolitik und an Industriebetriebe die Mittel oder Ausrüstungen herstellen. Ebenso in internationale Vermarkter, Molkereien, Finanzdienstleister, fragwürdige Programme zur Biokraftstoffproduktion...
Keine Frage! Sie haben eine Lobby.
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2017, 22:00:03 von dmks »
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bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2890 am: 08. Oktober 2017, 22:31:42 »

Man kann ja in einer datenbank nachschauen, wer wann wie viel geld aus dem eu-agrartopf bekommen hat. Hier hatte doch mal jemand den link gepostet: troll, sandbiene, lerchenzorn?

Hier: https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/

Die listet unter der hiesigen PLZ 59 Betriebe, die 2016 zahlungen erhalten haben. Meistens greening-prämien.

Wurde aber bestimmt alles ohne jede lobbyarbeit der landwirtschaftsverbände erreicht.🤐
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2017, 22:37:00 von bristlecone »
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2891 am: 08. Oktober 2017, 22:47:53 »

Greening-Prämien halte ich vom Ansatz her durchaus für sinnvoll, ähnlich CO² Vorgaben für Autos.
Allein die Kontrolle des Ergebnisses macht den Unterschied! ;)

Nachtrag
Ich nehme das mit den Autos wieder raus, verwirrt nur.
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2017, 22:51:09 von dmks »
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Rib-Johannisbeere

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2892 am: 08. Oktober 2017, 22:50:44 »

Cooler Link. Da kann man ein wenig die Nachbarschaft auskunden und für mehr geschnatter sorgen bzw beitragen. "Heh, Gerta host dü gewusst, das  der Schmitts Klaus 503€ von da EU bekomma hot?"  ;D
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2893 am: 08. Oktober 2017, 22:55:42 »

Bis zu 4000 Euros bekommt er demnächst wenn er ein E-Auto kauft ;) (von mit Milliardenmitteln geförderten Konzernen)
Woher dann der Strom dafür kommt ist dabei übrigens auch Wurscht ;D
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2017, 22:58:16 von dmks »
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bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #2894 am: 09. Oktober 2017, 12:08:55 »

Für deinen letzten Beitrag gibt es im Englischen das schöne Wort Whataboutism;D
« Letzte Änderung: 09. Oktober 2017, 15:30:01 von bristlecone »
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