Hust.
Ein Klick bei google nach EU-Agrarhaushalt zeigt: "Der EU-Haushalt des Jahres 2016 umfasst (ohne Nachtragshaushalte) 143,9 Milliarden Euro, gegenüber 2015 sind das 1,8 Prozent mehr."
Und die Wikipediasuche bringt zutage: "Die beiden wichtigsten Ausgabenposten waren die Gemeinsame Agrarpolitik sowie die Regionalpolitik der Europäischen Union, die jeweils rund 35 % des Gesamtetats ausmachen."
Ihr dürft mich übrigens ruhig einen Zyniker nennen, was dieses Thema angeht.
Nö.
Auch wenn ich mich hier nicht als "Kampagnero" sehe und die Protagonisten eines Glyphosatverbots sich mit der Cancerogenität einen Nebenkriegsschauplatz ausgesucht haben, bin ich auch hier der Meinung, dass die Lobby aus Industrie, Agrarverbänden und ihren verlängerten Armen in den Parlamenten und Regierungen endlich auch einen vergleichbaren Schuss vor den Bug benötigt.
Das ist für mich ja gerade der Kritikpunkt: Der "Nebenschauplatz", wie du es nennst, könnte die rechtliche Handhabe bieten, die Verlängerung der Zulassung zu versagen - die (durchaus ja berechtigte Forderung nach einer anderen Agrar
politik hingegen kann nicht ein Grund sein, die Zulassung eines einzelnen Mittels entgegen bestehender Gesetzeslage zu versagen).
Deshalb muss auf Biegen und Brechen entweder Glyphosat krebserzeugend sein oder, wenn das partout nicht zu machen sein sollte, wenigstens die Expertise aller anderen so diskreditiert werden, dass man im Falle der Niederlage zumindest den moralischen Sieg behält:
"Die Gegner waren stärker und haben gewonnen, aber nur deshalb, weil sie noch korrupter sind, als wir gesagt haben."
Wart mal ab - wir können gerne um eine Flasche Sekt wetten -, sollte die tatsächlich Glyphosat nicht weiter zulassen, werden den Landwirten im Gegenzug finanzielle Ausgleichsmaßnahmen zur Strukturanpassung zugesichert werden.
Soweit dann zum "Schuss vor den Bug", der eher nach hinten los geht.