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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 731694 mal)

lerchenzorn

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3750 am: 13. Januar 2018, 11:53:31 »

Welche konkreten Programme meinst Du? (bin ebenfalls BB ;)) ...

In ganz Deutschland Säule 1 (Direktzahlungen) und Säule 2 (Agrarumweltmassnahmen). Säule 1 beinhaltet u. a. das Green(wash)ing, das zu minimaler Rücksicht auf landschaftliche Vielfalt verpflichtet, um Anspruch auf einen Teil der Direktzahlungen zu haben. Da die ökologischen Vorrangflächen in der konkreten Ausgestaltung des Programms so aufgeweicht wurden, dass auch Selbstverständlichkeiten wie Gründüngung und Zwischenfrüchte, auch intensiv bewirtschaftete Kurzumtriebsplantagen darunter fallen, ist der Effekt für Artenvielfalt und Landschaftsstruktur gering und zum Teil sogar negativ.
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dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3751 am: 13. Januar 2018, 20:10:26 »

Das ist was ich meinte: Beispiel Greeningprämie - das sind etwa 0,8 bis 0,9 Cent auf den Quadratmeter; jetzt kann jeder mal selbst überlegen wie er seinen (als Produktionsgarten, zum Lohnerwerb mal vorausgesetzt) Garten dafür umgestalten würde.

Die Entscheidung pro oder Contra Herbizid wird damit jedenfalls nicht beeinflußt.

Diese Finanzprogramme dienen meines Erachtens lediglich der Marktsteuerung - nicht dem Landwirt und nicht der Umwelt!


PS:
Vielleicht noch "schön grün" verpackt der einen oder anderen Politikerkarriere.
« Letzte Änderung: 13. Januar 2018, 20:14:13 von dmks »
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Floris

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3752 am: 14. Januar 2018, 09:51:23 »

Ich glaube, dass du das Prinzip der Greenigprämie nicht richtig verstanden hast.
Die von dir genannte Summe ist die Prämie bezogen auf die gesamte Ackerfläche eines Betriebes, auf dieser Fläche finden aber keine Maßnahmen statt bzw. der Erhalt der Prämie nimmt keinen Einfluß auf deren Bewirtschaftungsform.
Die Prämie ist ein Instrument der Marktordnung, daher steht sie in der 1. Säule.

Neu ist, dass der Erhalt dieser Prämie mit Auflagen verbunden ist, nämlich mit der Anlage Ökologischer Vorrangflächen auf 5% der Ackerfläche, mit dem Anbau mehrerer Kulturarten (nicht z. B. dieses Jahr nur Raps, nächstes Jahr nur Weizen). Auch der Schutz des Grünlandes ist darin verankert. Auf den Vorrangflächen wird recht genau vorgeschrieben, was da erfolgen darf und was nicht. Das ist der in dem Beitrag des UBA angeführte Gedanke des Ausgleichs auf Teilflächen für das, was auf dem Rest passiert.
Damit für den Landwirt ein Anreiz besteht, die Greenigprämie zu beantragen, sollte der Aufwand für diese 5 % Vorrangflächen geringer sein als der Prämienmehrertrag. Bei einem durchschnittlichen Flächenverhältnis von prämienfähiger Fläche zu Maßnahmenfläche von rund 20:1 sind wir dann schon bei 16,5 ct pro qm. Das reicht bei uns z. B. nicht aus, um die Ertragsverluste von Weizen zu kompensieren.

Bei uns (Mittelgebirge in erreichbarer Nähe), werden daher die Greenigflächen aus dem Bereich der sehr guten Böden an den Rand verlagert.
Meine Vorstellung einiger Bereiche des "Ostens" ist so, dass dort flächendeckend die guten Böden vorhanden sind. Demnach ist es für mioch nachvollziehbar, dass dort Varianten bevorzugt werden, die einerseits die Auflagen erfüllen, aber trotzdem eine Produktion auf den Flächen ermöglichen, wie die Zwischenfrüchte.
Ich habe dann mal in die Statistik geschaut und es ist tatsächlich so, dass die Anteile zu denen die verschiedenen Maßnahmen zum Greenig genutzt werden, bei uns deutlich andere sind als in den großräumigen Anbaugebieten im Osten.

Dem kann ich durchaus auch Gutes abgewinnen: Der Hintergrund des Greenings ist nicht nur die Sorge um die Ökologische Vielfalt, sonderen z. B. auch der Boden- und Erosionsschutz. Damit ist es mir verständlich, dass es auch Maßnahmen gibt, die zunächst keinen positiven Einfluß auf die Artenvielfalt haben, da sie andere Ansprüche bedienen sollen.
Und es erscheint mir auch gar nicht so unpassend, dass bei uns mehr Ackerränder und Brachflächen umgesetzt werden, in Mecklenburg-Vorpommern mehr Zwischenfrüchte und Winterbegrünungen. Denn so ganz selbstverstsändlich erscheinen mir letztere nicht, kamen doch viele Landwirte lange Zeit sehr gut ohne sowas aus.
Trotzdem finde ich diesen Ausgleichsgedanken reichlich untauglich, da es nur ein Massenausgleich ist, keine gezielte Maßnahme, da eine Vielzahl von nicht ausreichend definierten Problemen mit irgendeiner, rechnerisch passenden Maßnahme kompensiert werden sollen. Das ist übrigens bei der Kompensation von Eingriffen durch Ausgleichsmaßnahmen ähnlich. In "Grüner Form" hat sich durch die Entwicklung dieser Bestimmungen für mich bisher niemand profiliert, weder ein Politiker noch die in den obersten Behörden sitzenden und für die Konzeptentwicklung und -umsetzung verantwortlichen Personen.
Auch die damit verbundene Trennung der Landschaft in "Hui"- und "Pfui"-Flächen gefällt mir gar nicht. 





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gardener first

dmks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3753 am: 14. Januar 2018, 17:02:22 »

Ich glaube, dass du das Prinzip der Greenigprämie nicht richtig verstanden hast.
Die von dir genannte Summe ist die Prämie bezogen auf die gesamte Ackerfläche eines Betriebes,

Du glaust richtig - sorry ich hatte sie nur auf den jeweiligen Hektar gerechnet...Fehler von mir!
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3754 am: 16. Januar 2018, 13:36:08 »

Zwei Schlagzeilen, die momentan bei der Tagesschau übereinander stehen:

Zitat
Umweltministerin zu Pflanzengift Hendricks glaubt an rasches Glyphosat-Aus

Zitat
Entscheidung von Sprach-Jury "Alternative Fakten" Unwort des Jahres 2017


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bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3755 am: 16. Januar 2018, 13:56:11 »

Zitat aus dem Tagesschaubeitrag:

"Die Privatanwendung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels solle noch in diesem Jahr verboten werden. In anderen Bereichen, etwa in erosionsgefährdeten Hanglagen, könne es etwas länger dauern."

Tja.
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RosaRot

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3756 am: 16. Januar 2018, 14:08:44 »

Ui, dann aber los... ;D ;)
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Viele Grüße von
RosaRot

Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3758 am: 16. Januar 2018, 14:50:20 »

Zitat
Uns sterben die Bienen weg. Schuld daran: Pestizide wie Neonikotinoide.

Nö. Schuld sind zum einen auch hier die perfektionierte Landwirtschaft und zum anderen das Alter der Imker.
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oile

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3759 am: 16. Januar 2018, 14:55:33 »

Wollt ihr jetzt behaupten,  Neonikonitoide seien ähnlich unschädlich wie Glyphosat? 
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3760 am: 16. Januar 2018, 14:57:53 »

Diese Entscheidung überlasse ich den Wissenschaftlern und nicht Kampagnenstartern.
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Crambe

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3761 am: 16. Januar 2018, 15:14:04 »

Diese Entscheidung überlasse ich den Wissenschaftlern und nicht Kampagnenstartern.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du das alles erfreulicherweise nicht zu ernst nimmst und den Empörialismus anderen überlässt.  ;D
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bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3762 am: 16. Januar 2018, 15:22:47 »

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zwerggarten

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3763 am: 16. Januar 2018, 17:02:56 »

ich habe die campact-kampagne wegen dieser unerträglich aggressiv insinuierenden und agitierenden sprache nicht mitgezeichnet. zumal: wer weiß denn schon, ob ausgerechnet die spd irgendwas zu entscheiden haben wird?!
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos

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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3764 am: 16. Januar 2018, 17:26:21 »

Der erste Kommentar zu dieser Aktion von einer Laura:

Zitat
Danke dass ihr euch seit Jahren für dieses Thema einsetzt!
Zu Glyphosat habe ich nun efahren, dass die Bahn der größte Abnehmer
von Round Up ist und alle seine Streckennetze dreimal im Jahr damit behandelt.
Ich bin mir sicher dass diese Strecken auch mechanisch
mit Mähwagen von Wildpflanzen freigehalten werden können, wenn überhaupt nötig.
Lasst uns Briefe an die DB schicken und verdeutlichen, dass diese Praxis nun ein Ende
haben muss. Eine Petition wäre auch wundervoll, denn wenn große Unternehmen um-
denken, dann nehmen sich auch andere ein Beispiel an den neuen Vorbildern.
Danke euch* Laura


Ich werde niemals nicht eine derart weltanschaulich gefärbte Kampagne unterstützen.
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