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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 731445 mal)

bristlecone

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3780 am: 21. Januar 2018, 08:28:13 »

Alles wird gut, weil wir nun eines der am besten untersuchten und sichersten PSM verbieten, das ja an allem Übel der Welt Schuld ist.
« Letzte Änderung: 21. Januar 2018, 08:47:57 von bristlecone »
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Staudo

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3781 am: 21. Januar 2018, 08:32:01 »

Die oft genannten 70 oder 80% weniger Insekten sind polemischer Unfug und beziehen sich auf gezielte Auswertungen einzelner, nicht unbedingt repräsentativer Untersuchungen. Hier. Wenn es weniger Insekten gibt, dann liegt es vor allem an durch perfektionierte Landwirtschaft, Straßen, Wohnhäuser und Gewerbegebiete ausgeräumte Landschaften. Übrigens gehören auch Mücken, Blattläuse und Getreidemotten in der Mehltüte zu den Insekten.  ;)

Mit Glyphosat hat die Abnahme der Insekten wenig zu tun.
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lerchenzorn

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3782 am: 21. Januar 2018, 09:41:05 »

... Wenn es weniger Insekten gibt, dann liegt es vor allem an durch perfektionierte Landwirtschaft ... ausgeräumte Landschaften. ...
Mit Glyphosat hat die Abnahme der Insekten wenig zu tun.

Glyphosat ist allerdings eines der (vielen) "Putzmittel" beim Großreinemachen.
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3783 am: 21. Januar 2018, 10:14:09 »

Viel öfter wird Eisen verwendet. Das ist wohl die häufigste Chemikalie in den `Putzmitteln´.

Bekannte Mittel mit dem Wirkstoff Eisen sind Pflug, Grubber, Striegel, Fräse.
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Sandkeks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3784 am: 21. Januar 2018, 10:50:18 »

Viel öfter wird Eisen verwendet. Das ist wohl die häufigste Chemikalie in den `Putzmitteln´.

Bekannte Mittel mit dem Wirkstoff Eisen sind Pflug, Grubber, Striegel, Fräse.

... Rasenmäher, Schere ... :-X

Als Beispiel möchte ich nennen, dass es Bienenarten gibt, die in Pflanzenstängeln ihre Nester anlegen. Das bedeutet, dass diese Stängel aber wenigstens ein komplettes Jahr ungestört herumstehen müssen, damit die Bienen zum einen die Nester anlegen und zum anderen sich auch die Brut entwickeln und schlüpfen kann. Auch andere Insektenarten haben so eine Lebensweise. Dazu kommen die unzähligen Arten, die im Pflanzenmaterial "nur" überwintern. Wenn ich mir gerade im städtischen Bereich so anschaue, wie bereits im Herbst jedes einzelne Blatt entfernt wird und die ganze Landschaft kahl dasteht, wundert es mich nicht, dass es weniger Insekten gibt. Von Nahrung für die Tierchen während der Saison mal ganz zu schweigen (meist nur langweiliger Rasen zu finden). Gut, wenn alles mit Glyphosat totgespritzt wird, gibt es auch weder Nahrung noch Unterschlupf für die Tiere. Aber in der Praxis wird deutlich mehr ohne Glyphosat "aufgeräumt" als mit.
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3785 am: 21. Januar 2018, 10:56:57 »

Man könnte Stengelbesitzende Pflanzen mit Glyphosat abspritzen und 2 Jahre stehen lassen.

Bei Werkzeugen kommts wohl darauf an, wie man sie benutzt.
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Sandkeks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3786 am: 21. Januar 2018, 11:00:54 »

Tolle Idee.  :P Jetzt gibt es doch aber tatsächlich Arten, die lieber in frischen Stängeln nisten und nicht in so toten Dingern. Allerdings mögen andere Arten in der Tat abgestorbene Stängel (was ohne Glyphosat 2 Jahre Standzeit der Stängel bedeutet).
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3787 am: 21. Januar 2018, 11:10:37 »

Hab den Ironiesmilie vergessen.

Aber ernsthaft: solche Flächen muss man suchen, in der Stadt hier gibts noch ein paar, dort kommen aber massig Neozoen und Lichtverschmutzung vor und da weiß ich nicht ob das überhaupt was bringt. Zumal die Flächen zu sehr verstreut sind und 3 schlecht vernetzte Trittsteinbiotope noch kein wirklich ausreichend großes Habitat ergeben müssen.

Man sieht die Probleme, die heimische Pflanzen haben ganz gut an der Entwicklung der Rüsselkäfer. Die sind da sehr spezifisch, kennt man die Pflanze, kennt man auch die 3 Käfer die von und mit ihr leben. Hat jemand Zahlen zu aktuellen Rüsselkäferentwicklungen? Lerchenzorn vielleicht?
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Daniel - reloaded

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3788 am: 21. Januar 2018, 11:21:56 »

Ich bin immer wieder erstaunt was dieser Wirkstoff alles verursacht, und das anscheinend nur dieser..... ::)
Nachdem Krebs anscheinend nicht mehr greift, rottet er jetzt die Insekten aus.... und wenn das Teufelszeug nur endlich verboten ist, ist die Welt wieder heile. Na dann: gute Besserung!

Nein, ich glaube noch immer nicht, dass in der Landwirtschaft alles super ist und wir fröhlich weitermachen sollten wie bisher.
Aber "Glyphosat weg - Welt in Ordnung ist mehr als nur zu kurz gedacht. Hier in der Umgebung finde ich so gut wie keine Flächen die mit Glyphosat "aufgeräumt" werden. Leider finde ich aber immer mehr Äcker die bis an den Straßenrand reichen, so gut wie keine Knicks mehr, immer größere Einzelflächen etc..... und (leider) immer mehr und mehr Mais für die örtliche (weiter wachsende) Biogasanlage. Und das Jahr für Jahr auf Weizenstandorten.
Aus Sicht der Landwirte sogar nachvollziehbar: idiotisch einfach zu führen und (sicher) mehr Geld als momentan für jede andere Ackerfrucht zu kriegen ist. Sogar Nachbars Weizen ging bei Teigreife in die Biogasanlage, dafür hat er mehr Geld bekommen bei weniger Aufwand, als wenn er ihn gedroschen hätte und das Getreide verkauft hätte, nächstes Jahr gibts Mais..... sorry, aber das finde ich abartig.

Und hier im Dorf auch spannend zu beobachten:
Am lautesten schimpfen die Leute auf die bösen Landwirte, deren Haus auf ehemaligen Brachflächen steht und deren Garten folgendermaßen aussieht:
75% Rasen ohne ein einziges Unkraut
10% Thuja- oder Kirschlorbeerhecke
10% Steinwüste
5% Stellplatz oder gepflasterte Terrasse.
Nicht eine Blüte, nicht ein Strauch.....nicht mal ein Gänseblümchen im Rasen.
Nein, wir müssen nichts tun, nur die bösen Bauern müssen endlich aufhören Glyphosat zu spritzen......
Langsam wirds echt anstrengend.....

Übrigens: nochmal herzlichen Dank an Bristlecone, Sandbiene, Thuja thujon und all die anderen die immer und immer wieder von vorne anfangen das alles aufzudröseln.
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Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

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Sandkeks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3789 am: 21. Januar 2018, 11:23:00 »

Man sieht die Probleme, die heimische Pflanzen haben ganz gut an der Entwicklung der Rüsselkäfer. Die sind da sehr spezifisch, kennt man die Pflanze, kennt man auch die 3 Käfer die von und mit ihr leben. Hat jemand Zahlen zu aktuellen Rüsselkäferentwicklungen?

Mh, die neue Rote Liste der Rüsselkäfer Deutschlands gibt es leider noch nicht. Habe auch keine alte Fassung gefunden. ???  Regionale Listen zeigen, dass es auch viele gefährdete Rüsselkäferarten gibt (z. B. Bayern, Berlin).
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Sandkeks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3790 am: 21. Januar 2018, 11:26:46 »

Daniel-reloaded, dem kann ich mich nur anschließen. Nur die gepflasterte oder sonstwie verbaute Fläche hat bestimmt mehr als 5 % Anteil.  :-X
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Daniel - reloaded

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3791 am: 21. Januar 2018, 11:38:42 »

Übrigens: wer gerade Zeit hat, schalte mal tagesschau24 ein. Interessante Reportage zum Insektenstetben und den Wandel der Landschaft und Landwirtschaft.
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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3792 am: 21. Januar 2018, 11:48:48 »

Hier sinds auch mehr als 5%

Mh, die neue Rote Liste der Rüsselkäfer Deutschlands gibt es leider noch nicht. Habe auch keine alte Fassung gefunden. ??? 
Ja, wird ziemlich stiefmütterlich behandelt. Man könnte die Länderregierungen ja mal fragen, warum sie Rote Listen und den Artenschutz nicht ernst nehmen. Nachdem neben der SPD die Grünen in RLP mitregieren, hatten manche die Hoffnung, da würde sich was ändern. Es wurde seitdem aber nur noch schlimmer.
https://www.researchgate.net/publication/306101998_Die_Roten_Listen_der_Heuschrecken_und_Libellen_in_Rheinland-Pfalz_-_veraltet_und_nicht_mehr_sinnvoll_nutzbar
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Sandkeks

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3793 am: 21. Januar 2018, 11:54:48 »

Du darfst nicht vergessen, dass Rote Listen ehrenamtlich von wenigen Spezialisten ausgearbeitet werden. Diese Spezialisten sind oftmals Hobbyentomologen. Gerademal der Erstautor der Deutschlandlisten bekommt eine kleine (?) Entschädigung. Biologen werden in der Richtung nicht gefördert, es gibt fast gar keine Stellen für Taxonomen und für das Monitoring gibt es "nur" das große Engagement bei den Tagfaltern. Aber immerhin.
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thuja thujon

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Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #3794 am: 21. Januar 2018, 12:10:54 »

Hier wird der Druck bezahlt.
Die schnell mal ein paar tausend Arbeitsstunden plus Benzingeld zum erreichen der Untersuchungsflächen nicht. Das soll bitte ehrenamtlich in der Freizeit geleistet werden. Das gilt auch für freiberufliche Biologen. Von was die leben sollen, erschließt sich mir momentan noch nicht.

Bezüglich Artensterben: man sollte vielleicht erstmal versuchen, das Taxonomensterben einzudämmen. Dann kann man in 10 Jahren vielleicht auch noch die Arten bestimmen, die man schützen will.
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