Muß etwas präzisieren anscheinend:
Es geht mir nicht um etwas "Nachhilfe", z.B.: ein verdichteter Boden, der nach der Bauphase (wobei der massive Eingriff während der Bauphase stattfindet, nicht in der anschließenden Regenerierung) gelockert und durch Kompostgaben wieder fruchtbar gemacht wird, ein trockener, durchlässiger Boden, der noch weiter abgemagert wird, ein neutraler bis leicht saurer, kalkfreier Lehm/Sandboden, der mithilfe von Laubkompost allmählich zu saurem humusreichem Waldboden wird (macht die Natur genauso). Mir geht es um die Einstellung: "ich will unbedingt bestimmte Pflanzen oder Anlageformen haben, egal ob es paßt, egal was ich meinem gegebenen Stück Land damit antun muß", sei es, weil das z.Zt. "modern" ist, sei es aus Sammelwut.
Also: der Trockengarten in der friesischen Marsch hätte nur eine Chance, wenn er auf einem künstlichen Hügel angelegt würde, verbunden mit exzellenter Drainage, für einen Rhodogarten in Kalkgebieten müßte, wie Hortu schreibt, "der Garten umgekrempelt werden", ein Seen- und Sumpfgarten am trockenen Südhang wäre nur möglich mit Planierung des Hangs und künstlicher Abdichtung. Abgesehen davon, daß das meiste dann auch nur recht kurzfristig funktioniert, denn die großräumigen Gegebenheiten von Boden und Klima lassen sich nicht ändern.
Also, Nachhilfe ja, massives "Umkrempeln" nein.
Und genau das ist das Verdienst von Beth Chatto (u.a.), daß sie uns zeigt, daß man mit den gegebenen Bedingungen einen großartigen Garten schaffen kann. Sollte sie in einer Moorgegend einen Garten anlegen, bin ich überzeugt davon, sie würde dort einen ebenso schönen Seen-/Sumpf-/Moorgarten anlegen, aber niemals versuchen, dorthin ihren Gravel Garden zu exportieren.
Grüße Karin