Ich war ja voriges Wochenende an besagten Symposium und möchte nun eine kleine Nachschau geben.
(Zum Verständnis: Hintergrund ist die datenmäßige Erfassung von Vorkommen und Standorte existierender Pflanzen und Züchtungen in Pflanzensammlungen, um damit eine Möglichkeit zu schaffen, dass Pflanzenzüchtungen nicht einfach spurlos verschwinden, weil eine Sammlung aufgelöst oder eine private Sammlung aus gesundheitlichen Gründen oder wegen Tod des/der Besitzers/in vernichtet wird.)
Es gab sehr informative und zumeist auch kurzweilige Vorträge, manches hätte man vielleicht auch weg lassen können und nach dem Lilien-Strasser gesprochen hatte (der absolut beste Vortrag des Wochenendes) war ich fast so weit, alle meine Iris weg zu schmeißen und Lilien zu sammeln.
Sehr wenig Platz war eigentlich jedoch für das eigentliche Thema und unter einem Symposium stellte ich mir bisher immer Veranstaltung vor, bei der das Thema mehrfach erörtert und diskutiert wird. Hier war der Schwerpunkt fast ausschließlich auf Vorträge beschränkt.
Am Ende gab es dann doch eine halbstündige Meinungsbefragung. Als danach zur nachmittäglichen Veranstaltung „Gründung eine Kuratoriums Pflanzennetzwerk“ geladen wurde, dabei jedoch aufgezählt wurde, wen man da dabei haben will, habe ich dann die Heimreise angetreten, obwohl ich mich eigentlich auch zur Gründungsveranstaltung angemeldet hatte.
Resümee:
Den Aufbau eines Pflanzennetzwerkes halte nicht nur ich für unbedingt erforderlich. An dem gescheiterten Versuch, der vor etlichen Jahren schon mal unternommen wurde, hat man wohl auch gelernt. Den Mitgliedern des Präsidiums der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft ist es wohl bewusst, dass man dies nicht alleine stemmen kann, weshalb man schon von vornherein auch andere Gesellschaften versucht, mit ins Boot zu holen. Dies ist auch völlig richtig.
An der Ernsthaftigkeit des Vorhabens muss ich jedoch berechtigte Zweifel anmerken.
Zum einen gab es Stimmen, die wollten, das nur deutsche Pflanzen und Pflanzen deutscher Züchter Gegenstand des Netzwerkes werden sollten; zum Anderen habe ich in einem meiner Beiträge eine, wohl ein wenig provokante Anmerkung gemacht, was sich auf die letztendliche Umsetzung und datenmäßige Zusammenführung der gesammelten Daten bezog. Sofort wurde von einigen darüber diskutiert - das eigentlich Thema war im Nu vergessen. Ich fürchte, es ist wie in jedem Verein: viele wollen, einige können, einzelne werden es dann machen. Auf alle Fälle wird es noch einige Jahre dauern, bis es tatsächlich soweit ist.
Sei es, wie es ist; ich werde weiter an meinem eigenen Netzwerk arbeiten und weiterhin versuchen, möglichst viele Irissammlungen öffentlicher Anlagen in ganz Europa (und bei entsprechender Einwilligung des/der Besitzer/in auch die eine oder andere private Sammlung) zu archivieren.