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Autor Thema: Silage - ein Versuch  (Gelesen 37185 mal)

biene100

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #30 am: 17. Oktober 2009, 08:15:57 »

Hallo !

Also,Hermann hat schon geschrieben,was ich schreiben wollte... :)

Ich bin auch neugierig,was bei Deinem Versuch rauskommt.

Kann mir ehrlich gesagt aber nicht vorstellen,daß es auch bei sorgfältig hergestellter,bester Silage messbare Erfolge bei der Kultur Deiner Pflanzen gibt.
Das mag aber auch daran liegen,daß ich nix von EM halte,-man möge mir verzeihen... ;D
Und wir jährlich viele Kubikmeter Silage für unsere Kühe machen,ich weiss,was Silage ist,und wie man sie herstellt...

lg Biene
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bristlecone

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #31 am: 17. Oktober 2009, 08:31:05 »

Zitat
Nein. Silage ist sauer. Du müsstest ab und zu den ph-Wert messen und mit Kalk ausgleichen.
Der tiefe PH-Wert hat auch das Bokashi. Die EMler vergraben dieses und warten dann ca. drei Wochen, bis sich das wieder ausgeglichen hat (so hab ich das verstanden). Könnte ja sein, dass beim Bokashi die empfohlene Zugabe von Gesteinsmehl allein dem Zweck des Kalkens dient.
Das Gesteinsmehl ist meistens "Urgesteinsmehl", das weitgehend oder ganz frei von Kalk ist und daher auch keine Säuren abpuffern kann.

Das Silage oder irgendein anderes Material sauer reagiert, bedeutet noch längst nicht, dass man den Boden damit nennenswert ansäuert: Zum einen sind in den meisten Böden beträchtliche Mengen an Kalk und anderen Puffersubstanzen vorhanden, die das bisschen eingebrachte Säure binden. Zum anderen: Da es sich um organische, biologisch abbaubare Säuren handelt, die bei anaeroben Stoffwechselprozessen (Gärung) entstanden sind, "verschwinden" diese im Boden recht schnell, weil sie in Anwesenheit von Sauerstoff durch aerobe Bakterien abgebaut werden. (Deswegen siliert man ja auch unter Luftabschluss, ähnlich bei Bereitung von Sauerkraut).

Um den pH-Wert eines Bodens durch Säure möglicherweise zu beeinflussen, braucht man biologisch schwer oder nicht abbaubare Säuren wie z. B. Schwefelsäure oder überschüssigen ammoniumhaltigen Dünger (der im Boden sauer reagiert und mikrobiell zu Nitrat und Säure oxidiert wird) in gößeren Mengen - so viel, dass die Pufferkapazität des Bodens erschöpft wird.

Umgekehrt: Einmal in den Boden eingetragener Kalk lässt sich kaum noch wieder entfernen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Man kann durch Kalk den pH-Wert des Bodens sehr einfach und schnell in Richtung basisch bringen, der umgekehrte Weg ist in aller Regel verschlossen und nur mit sehr viel Aufwand möglich. Also gut überlegen, bevor man kalkt.
« Letzte Änderung: 17. Oktober 2009, 08:42:46 von bristlecone »
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Günther

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #32 am: 17. Oktober 2009, 10:26:42 »

Boden "ansäuern" geht kaum, bestenfalls bei reinem Sandboden mit viel Torf, beispielsweise.
Ammoniumdünger müssen nicht physiologisch sauer wirken, das tut faktisch nur das Ammonsulfat, Ammoniumnitrat z.B. durchaus nicht.
Der Boden ist kein Reagenzglas, ein paar Tropfen dieses, ein paar Bröserln jenes - das klappt (gottseidank) nicht so leicht.
Silage ist frisch sauer, die (Milch-)Säure wird aber mit der Zeit auch biologisch abgebaut. Kalk hingegen bleibt....
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Zausel

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #33 am: 17. Oktober 2009, 13:42:00 »

... Außerdem sollte siliertes Material nicht so schnell verrotten wie herkömmlicher Kompost, ist ja schließlich Sinn der Silierung.

Sinn der Silierung ist eine zeitlich begrenzte Haltbarmachung bis zum Verbrauch, nicht die Verhinderung der Verrottung auf Ewigkeit. Verrottung ist dabei nicht vorgesehen, die findet erst statt, wenn die Silage unsachgemäß gelagert oder verwendet wird. Und genau das haben wir vor, wir wollen es einfach probieren und nicht beweisen, daß Silieren besser ist als Kompostieren.
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knorbs

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #34 am: 17. Oktober 2009, 19:43:41 »

ich lese hier nur am rande mit, aber was mir sofort in den sinn kam als ich feststellte, dass es nicht um futter für nutztiere geht, sondern um eine andere art der kompostgewinnung...silage soll doch was konservieren (= erhalten) ::). zitat aus wiki: "Silage oder Gärfutter ist durch Milchsäuregärung konserviertes hochwertiges Grünfutter". wenn ich kompost ansetze, dann will ich doch, dass sich das organische material so schnell wie möglich mineralisiert und sich an den sich bildenden humuskomplexen bindet um den pflanzen in form von vererdetem kompost dann wieder als nährstofflieferant zur verfügung zu stehen. silieren + kompostieren sind doch völlig entgegen gesetzte dinge, zumindest nach meinem verständnis. warum also dieser aufwand. kompostieren ist doch so easy ::)
« Letzte Änderung: 18. Oktober 2009, 00:54:44 von knorbs »
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z6b
sapere aude, incipe

Günther

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #35 am: 17. Oktober 2009, 19:51:54 »

Ich nehme an, es ist hier an ein zweistufiges Verfahren gedacht, das - möglicherweise - schneller und gleichmäßiger arbeiten soll.
Ob's das tut, wird der Versuch zeigen.
"Indoor" ist jedenfalls silieren leichter als echtes kompostieren.
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pearl

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #36 am: 17. Oktober 2009, 23:32:14 »

kompostieren ist doch so easy ::)

geeeeenau! :-*

man muss nur ein bisschen üben und ein wenig Erfahrung sammeln, so ein paar Jahrzehnte, aber wenn man damit nicht anfängt, sondern irgendwie rummacht, dann wird das nichts. ;D

nicoffset, hast du gehört? Außerdem bin ich nicht gegen Experimente, keineswegs, ich mache ständig neue Erfahrungen, aber ich habe gelernt, dass man beim Experimentieren immer nur wenige oder am besten einen Parameter ändern soll. Aber vielleicht liegt es doch auch daran, dass ich genügend Gelegenheiten hatte Mikroorganismen unter kontrollierten Bedingungen in Mengen zu kultivieren.

Ich verstehe völlig, dass man das Bedürfnis irgendwann in seinem Leben verspürt sich als echter Biologe zu beweisen. ;D

Und Boka ... dingens, irgendwas, da schau ich nicht rein, das ist für mich wie Aliens, an die glaube ich auch nicht. ;)
« Letzte Änderung: 17. Oktober 2009, 23:33:16 von pearl »
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

nicoffset

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #37 am: 18. Oktober 2009, 08:17:28 »

Einige Worte zur Klärung:
Ich kompostiere, leidenschaftlich und durchaus erfolgreich, und habe in keiner Art und Weise vor, meinen über alles geliebten Kompost je der Silage zu opfern.
Ich habe bislang auch immer gemulcht, den Rasenschnitt hab ich so gänzlich aufgebraucht (ein bisserl in den Kompost, den Rest auf die Beete).

Zitat
silieren + kompostieren sind doch völlig entgegen gesetzte dinge, zumindest nach meinem verständnis. warum also dieser aufwand.
Ja, Knorbs, gerade das hat mich ja am Bokashi so erstaunt und genau darum möchte ich es ausprobieren. Als "Aufwand" sehe ich es nicht wirklich, sondern als spannendes "juhuu, ich probiere mich mal als echten Biologen" (wie Pearl das so treffend sagte).

Vielleicht liegt es auch schlicht daran, dass mich der ganze Vorgang des "sich Zersetzens" wie im Kompost wahnsinnig fasziniert - ich ertapp mich oft dabei, staunend vor meinem Kompost zu stehen und mich von dem Anblick nicht losreissen zu können.
Wahrscheinlich hab ich einfach nur eine Meise. ;D

@Brislecone, Günther
Danke für die fundierte Antwort zum PH-Wert! Bin froh, dass der kein Problem darstellt!
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brennnessel

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #38 am: 18. Oktober 2009, 08:30:00 »

Zitat
Wahrscheinlich hab ich einfach nur eine Meise. ;D
Hi, nicoffset, eine Meise ist beim Silieren nicht so schlimm :) ! Gestern zeigten sie bei uns im Lokalfernsehen, wie verzweifelt Innviertler Bauern sind, weil ihnen die von EU-Gnaden unter Schutz stehenden und sich toll vermehrenden Krähen die Hüllen der Siloballen aufhacken, was diese fürs Vieh wegen eindringender Keime gesundheitsgefährlich und somit unbrauchbar macht!

LG Lisl
« Letzte Änderung: 18. Oktober 2009, 08:30:54 von brennnessel »
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pearl

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #39 am: 18. Oktober 2009, 15:56:17 »


Vielleicht liegt es auch schlicht daran, dass mich der ganze Vorgang des "sich Zersetzens" wie im Kompost wahnsinnig fasziniert - ich ertapp mich oft dabei, staunend vor meinem Kompost zu stehen und mich von dem Anblick nicht losreissen zu können.
Wahrscheinlich hab ich einfach nur eine Meise. ;D

nicoffset, ich bin ja so froh, dass du völlig normal bist. Ist es nicht wunderbar in einen reifen schokoladenbraunen Kompost, der frisch gesiebt vor einem liegt hineinzugreifen?

Übrigens, in Wörlitz trafen wir einen Falkner, der hatte einen sehr schönen Spruch: "Meinen Vogel sieht man wenigstens!"
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pearl

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #40 am: 18. Oktober 2009, 16:13:45 »

meine Meise:



Kompost gesiebt, aus Farn- und Eichenlau



gesiebter Kompost für spezielle Gelegenheiten.
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Zausel

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #41 am: 18. Oktober 2009, 16:14:08 »

... ich bin ja so froh, dass du völlig normal bist. Ist es nicht wunderbar in einen reifen schokoladenbraunen Kompost, der frisch gesiebt vor einem liegt hineinzugreifen?

Normal also.
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nicoffset

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #42 am: 20. Oktober 2009, 07:27:27 »

Da ich ja jetzt rehabilitiert und offiziell für normal-verrückt erklärt wurde, kann ich munter weiter berichten.

Die Frage nach dem Bokashi-Kübel war ja noch offen. Statt zu einem EM-Händler zu gehen, hab ich ein Buch zu Rate gezogen.

Dieser "offizielle" Bokashi-Kübel ist aus Kunststoff, der mit EM-X Keramikpulver hergestellt wurde. Das heisst nun, dass ich die Finger davon lassen muss, sonst gibt's wieder einen zusätzlichen Parameter.
Im Buch wurde aber eine Anleitung zum selber Bauen gegeben und das werd ich machen:

Zwei gleich grosse Eimer ineinander stellen, den Boden des inneren löchern wie ein Sieb, im äusseren einen Ablaufhahn einbauen. Oder einen nehmen, Abstandhalter auf den Boden legen, Sieb oder Rost drauf und Ablaufhahn.

Was mich überraschte:
Man kann vorzu den Eimer füllen, muss einfach jedesmal danach (EM drüber geben und) das Material von Hand verdichten, einen mit Sack gefüllten Folienbeutel gut abschliessend drauf legen und den Deckel schliessen. Alle zwei Tage die Sickerflüssigkeit ablassen.

In den vorhergehenden Posts wurde ja eindringlich davor gewarnt, während der Silage Sauerstoff an das Material zu lassen. Beim Nachfüllen kommt man da aber nicht umhin. Offensichtlich jedoch stört das nicht, die EMler silieren/bokashen ja erfolgreich. Seltsam, oder?

Ach ja, es wird darauf hingewiesen, die Küchenabfälle möglichst zu zerkleinern, damit sie eine grosse Angriffsfläche bieten (jetzt ist auch klar, warum Gras so problemlos siliert).

Für alle, die jetzt antworten:
Erstmal ein Danke :-*, aber auch eine Bitte - ich wäre froh, wenn hier keine Diskussion über EM losgetreten würde, es geht hier einzig und allein um den Kübel.
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tamara89

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #43 am: 20. Oktober 2009, 07:57:04 »

Ich möchte mich noch einmal zur Silage äußern.

Ich mulche meistens mit Heu. Im Frühjahr habe ich einen Silageballen bekommen (Grassilage, die eigentlich für Pferde bestimmt war, aber anfing zu schimmeln).

Die Geruchsbelästigung war beim Auspacken doch extrem. Es dauerte ein paar Stunden bis der schlimmste Gestank abgezogen war. Ich habe den größten Teil zunächst in einer Ecke des Gartens ausgebreitet, die möglichst weit von den Nachbarn entfernt war, um "zu lüften" und den Geruch abziehen zu lassen. Insgesamt waren es so 1 - 3 Tage bis der Geruch verflogen war.

Vom Rottungsprozess her ist mir nun kein Unterschied zum Heu aufgefallen. (Ich bin da natürlich kein Fachmann und habe auch keinerlei Bodenproben etc. durchgeführt.)

 
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nicoffset

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Re:Silage - ein Versuch
« Antwort #44 am: 20. Oktober 2009, 08:15:22 »

Danke, Tamara, für deine Antwort.

Ja, das mit dem Geruch ist mir auch überhaupt nicht klar. Allerhöchstens könnte ich mir noch den Mengenunterschied vorstellen (so ein Ballen ist ja normalerweise sehr gross) oder aber, weil der Ballen schon schimmelte, könnte es auch am Verfaulungsprozess liegen.
Aber eben, da kann ich mich nur im Konjunktiv äussern.

Frage: Also vererdete der Silagemulch weniger schnell als das Heu? Das würd mich doch verwundern ...
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