Ich habe mir gestern einen etwa 30 Jahre alten Feigenbaum aus dem Garten eines Freundes von einem Freund angeschaut und dort Steckhölzer geschnitten.
Der Baum steht etwa 8 Meter vom Haus entfernt am Ortsrand eines Ortes in der Kurpfalz mit etwa 8000 Einwohnern. Das Haus an dem der Baum steht, ist das letzte in der Straße, danach beginnt das freie Feld ohne irgendwelche Bäume.
Der Baum ist etwa 30 Jahre alt und hat mehrere Stämme, an denen keinerlei Frostschäden zu sehen sind. An dem etwa 40 Jahre alten Mutterbaum all meiner Ronde-de-Bordeaux-Bäume, der ebenfalls am Ortrand steht, kam es in den beiden Wintern 2009/10 und 2010/11 zu erheblichen Frostschäden, wobei auch dicke Äste und der obere Teil des Stammes erfroren sind.
Auf diesem Feigenbaum hingen zwar keine Blätter mehr, jedoch noch etwa 30 bis 40 Feigen verschiedener Größe. Erstaunlicherweise waren mehrere nicht nur genießbar, sondern auch noch von sehr gutem Geschmack. Die Feigen hatten etwa das Aussehen (Form, Farbe, Größe) von Feigen der Sorte Ronde-de-Bordeaux oder Pastilière, mit etwas weniger weißlicher Wachsschicht als Pastilière.
Zu dieser Jahreszeit nicht nur essbare, sondern sogar noch sehr gutschmeckende Feigen vorzufinden, hat mich doch extrem überrascht.
Der Besitzer dieses Baumes sagt, dass er den Baum als jungen Pflanze bei einem Italienurlaub am Wegesrand ausgegraben und mit genommen hat.
Meine erste Vermutung, dass es sich bei dem Baum vielleicht entweder um Ronde-de-Bordeaux oder Pastilière handelt, habe ich verworfen, weil der Baum ja offensichtlich noch sehr spät Früchte trägt, zumal er ziemlich schwachwüchsig bei etwa 4 Metern Höhe ist (Ich hatte Schwierigheiten einjährige Triebe zu finden, die lang genug waren, um sie als Steckhölzer zu schneiden). Der Besitzer sagt, dass er den Baum nie schneidet und der Baum sieht auch genauso aus.
Hat hier vielleicht jemand eine Ahnung, um welche bekannte Sorte es sich dabei handeln könnte? Es kann aber auch ein Sämling und damit eine ganz neue Sorte sein.