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[paulw]

Bei so kleinen Flächen würde ich eher nicht säen sondern einpflanzen.
1. schnellere Blüte
2. viele Arten wie Primula veris lassen sich so leichter etablieren
3. Man kann das zu erwartende Bild besser abschätzen

entweder fertige Pflanzen kaufen
oder Saatgut von Einzelarten kaufen, eintauschen oder selbst sammeln, in Multitopfplatten großziehen ( unempfindliche kann man auch direkt in diese säen
im September auspflanzen, einmal wässern, vergessen.
Natürlich kann man auch dazu säen, aber wenn eine Art passt breitet sie sich von selbst aus.
um das Bild fürs erste Jahr zu "peppen" kannst du noch Zwiebeln wie Tulipa sylvestris, Ornithogallum nutans, Hyacinthoides, Allium und Camassia  einbringen, wenn du es aushältst spät( Ende August?) zu mähen auch Lilium marthagon. Sogar Cyclamen hat schon jemand mal hier in einer halbschattigen Wiesensituation gezeigt.
Je später du in halbschattiger Situation mähst desto mehr Arten kommen in Frage, es entsteht halt eher eine Saumgesellschaft. Die kann aber ausgesprochen bunt sein.
Auf keinen Fall solltest du starkwüchsige Gräser wie Knäuelgras einbringen, die erdrücken bei ausreichend Nährstoffen alles. Ist mir über eine eigentlich für die Nachbarfläche gedachte landwirtschaftliche Mischung passiert.

Was in so einer Situation meiner Meinung nach nie Fehlen darf sind neben den Akeleien (nimm einfach die die du schon im Garten hast, die Hybridisieren sowieso wild durcheinander) Silene dioica, Campanula persicifolia und Knautia drymeia. 

[Wild Obst]

Primula veris konnte ich bei mir über Pflanzung und über Direktsaat etablieren, wobei die Direktsaaten zwar eine geringere Pflanzenausbeute hatten (Pflanzen/Saatgutmenge), dafür aber die größeren und kräftigeren Pflanzen. Auch Primula elatior kann auch durch Direktsaat und Pflanzung gut etabliert werden. Und wo Primula elatior bei mir in der Wiese wächst, kommt auch Cardamine pratensis vor und ist farblich auch ein interessanter Kontrast zu den gelben Primula.
Knautia (bei mir K. arvensis) wächst auch noch gut im Halbschatten, ist allerdings eher hoch. Akelei sowieso, ist aber auch eher hoch.
Ajuga reptans und Glechoma hederacea sind niedrig und kommen auch im Halbschatten klar.
Ganz normale Buschwindröschen, Anemone nemorosa erobert bei mir auch immer mehr die etwas Gehölzschattigen Wiesenbereiche, die könnte ich mir auch gut in so einem Kontext vorstellen und wenn es was besonderes sein soll, gibt es da auch viele Sorten... Andere Anemonearten sollte auch gehen.

[Mufflon]

Stauden setzen klingt für mich gut.
Diverse Primeln kommen auf jeden Fall, Akeleisämlinge finde ich ganz sicher.
Wiesenschaumkraut hat sich hier vor 2 Jahren angesät am Stamm der Walnuss, das sollte auch funktionieren.
Silene dioica, Campanula persicifolia und Knautia drymeiasind notiert.
Ajuga reptans habe ich hier in der dunkellaubigen Form. Könnte evt. ganz gut aussehen, wenn ich noch eine höhere mit dunklem Laub dazusetze. Wäre dann eine verdelte Wiese.
Campanula habe ich hier in diversen Arten, ich schaue im Frühjahr mal, welche Sämlinge da kommen.

[paulw]

Knautia (bei mir K. arvensis) wächst auch noch gut im Halbschatten, ist allerdings eher hoch. Akelei sowieso, ist aber auch eher hoch.

Deshalb mag ich ja die Ungarische, sie ist niedrig, wächst sogar bevorzugt im Saum und blüht ewig und zumindest in unserer Gegend auch sehr variabel von pinkem rosa bis blauviolett. K. arvensis legt sich hier schon sonnig gerne nieder wenn der Boden zu fett oder feucht ist. Knautia maxima ist eher für die Hochstaudenflur zu gebrauchen, hier locker 1,5m.

[Gartenplaner]

...
Die Fläche ist eher winzig, max 6x4m

Ok, da ist wohl wirklich entweder Pflanzung oder aber ganz gezielt Einzelsaaten kaufen und vorziehen oder vor Ort ansäen sinnvoller.
Die Strategie "veredelte Wiese" verfolge ich auch 

Hof Berggarten, aber auch Syringa, bieten viele Blumenwiesenstauden als Topfpflanzen.

Auf der eher trockenen halbschattigen Baumscheibe um den großen Feldahorn bei mir habe ich Cyclamen hederifolium, Schneeglöckchen, Tulipa sylvestris, Tulipa sprengerii, Chionodoxa luciliae mit Melica uniflora gemischt, ein nicht so hohes Waldgras, das sich moderat versamt.
Cyclamen coum gehen auch gut, wenn es nicht gar zu staubtrocken wird, Scilla siberica versamt sich auch in wiesenartigen Situationen.

[Mufflon]

Die Zwiebeln werde ich im Herbst dazusetzen.

Ich habe ein bisschen gestöbert und außer den bereits genannten diese gefunden.
Was haltet Ihr von davon?
Allium triquetrum
Anthriscus sylvestris 'Ravenswing' als dunkellaubige hohe Staude
Begonia grandis ssp. evansiana am Übergang zur Stumpery
Centaurea jacea
Filipendula vulgaris
Lathyrus latifolius
Verbascum nigrum

Jetzt fehlt noch ein Gras, was die Stauden nicht groß stört.
Nach Schneeglöckchen werde ich nächstes Jahr im Forum fragen, meine Horste hier sind noch nicht groß genug zum Teilen.

[Gartenplaner]

Als Gras mit den Eigenschaften hab ich Melica uniflora, ein nicht so hohes Waldgras, das sich moderat versamt.

Anthriscus sylvestris ’Ravenswing’ fand ich bei mir ziemlich unauffällig, dunkles Laub auf dunklem Boden, die Blüte ist natürlich hübsch.
Ich hab jetzt nur noch die sehr leuchtende Sorte ‘Going for Gold’, Staudenfan hatte die.
Bedenken sollte man, dass diese Wiesenkerbel-Sorten immer auch grüne Sämlinge produzieren, die man aufgrund der stärkeren Wüchsigkeit entfernen sollte, was in Lehm aufgrund der Rübenwurzel schnell mühselig wird.

[Wild Obst]

Die meistengenannten Arten kenne ich eher nicht, aber Centaurea jacea ist auch eher höher und eher etwas für sonnigere Plätze, sonniger als Knautia auf jeden Fall. Aber du kannst es sicher mal ausprobieren.

[Mufflon]

Dann kommen diese beiden an den sonnigeren Rand.
Ich kann hier etwas variieren, was die Sonne betrifft, und die Sämlinge suchen sich den Platz.

[Chica]

Heute gab es einen superinteressanten Workshop zu Schmetterlingswiesen. Die Sachsen sind uns da echt einen großen Schritt voraus mit dieser Aktion. Das Fazit: Es gibt keinen richtigen Mahdzeitpunkt für gräserfressende Arten. Da kraucht immer jemand. Da hilft nur Wiesen-Memory, die Einteilung der Fläche in verschiedene Mähzeitpunkte. Je nach Aufwuchshöhe reicht einschürige Mahd nicht (na hier auf dem Sand schon). Außerdem: gegen Landreitgras hilft im besten Falle Rhinanthus alectorolophus, der wäre der aggressivste  . Die Vorträge werden noch auf die Website verlinkt  .

[Staudo]

Das Fazit: Es gibt keinen richtigen Mahdzeitpunkt für gräserfressende Arten. Da kraucht immer jemand. Da hilft nur Wiesen-Memory, die Einteilung der Fläche in verschiedene Mähzeitpunkte.

Idealerweise hält man Kainchen und füttert diese nicht mit Pellets.

[Wild Obst]

Idealerweise hält man Kainchen und füttert diese nicht mit Pellets.

Oder Meerschweinchen...
Seit Sommer 2021 haben wir ein paar dieser "Wiesenfeinschmecker" in Pflege und pro Woche braucht man so einen m² je Meerschwein. Allerdings komme ich mit den wenigen nicht auf die Flächen, die ich als Wiese habe und den Rest mähe ich dann in größeren Stücken mit Balkenmäher und/oder Sense. "Blühflächen" werden nach Nöglichkeit immer ausgespart beim Mähen, zumindest bis ein Teil der Samen reif sind.
Aber auf meinem Lehmboden habe ich 2021 wirklich 3 Schnitte gebraucht, im September/Oktober war das Gras unter den Apfelbäumen schon wieder 40 cm hoch, das musste vor der Ernte noch einmal weg und wäre auch wegen der Wühlmausgefahr nicht gut für "über den Winter" gewesen. Man ist seit den Jahren davor gar nicht mehr gewohnt, was "normale Regenmengen" so an Wachstum auslösen können.

[Chica]

Ach, fällt mir noch ein: niemals einen Mulchmäher verwenden, das tötet 100% der Tiere auf der Fläche - schneidende Werkzeuge: Sense oder Balkenmäher.

1 qm pro Woche und Piggy ist arg wenig, meine sind gefräßiger  .

[Wild Obst]

1 qm pro Woche und Piggy ist arg wenig, meine sind gefräßiger  .

Ich fürchte, bei mir wächst mehr Gras/m²:

Ich habe heute die wüchsigen Bereiche gemäht und vorer noch einmal nachgemessen. Mein Rekordglatthafer hatte mehr als 1,60 cm! Leider ist mein Gartenmeterstab auf 1,60m abgebrochen, sonst könnte ich das genauer sagen, aber auch der Wiesenfuchsschwanz mit meihr als 1,50m ist ordentlich, nur das Knaulgras ist seit vor zwei Wochen nicht mehr so stark gewachsen:

Rekordglatthafer

Rekordwiesenfuchsschwanz

Rekordknäulgras

Aber ja, im November musste ich auch schon mal 30-40m² mähen, um noch mal halbwegs Futter zusammenzukratzen, aber das hat dann auch nicht mehr ganz gereicht...  Aber dafür gibt es ja dann Heu, natürlich auch von der Wiese

[Chica]

Ach Du schaffst die Schweine nicht auf die Weide wie ich sondern die Weide zu den Schweinen  ?