Das Buch ist da. Nach dem Durcharbeiten ... stelle ich fest, dass außer den Dresden-Pillnitzer Sorten alle ihre Schwächen haben.
Vor den
berüchtigten "Pi- und Re-Sorten" hätte ich warnen sollen, als ich das Buch empfahl. Pardon!
Keineswegs sind "alle anderen" Sorten schwach. Vielmehr sind es die Handbuch-Artikel über die Pi- und Re-Sorten, die fatale Schwächen aufweisen!
Die meisten Apfelsorten in dem Handbuch sind abgewogen und genau bewertet, aus Jahrzehnte-langer Anbauerfahrung in verschiedenen Regionen des Nordostens. Das ist das Lebenswerk des versierten Pomologen Herbert Petzold. Jedoch die Pi- und Re-Sorten sind einseitig in den Himmel gehoben: angeblich überall anbaubar, keinerlei Nachteile, ungenaue Beschreibungen. Diese Artikel stammen nicht von Petzold, sondern sind von den Züchtern selber geschrieben und hätten nie in dieses Handbuch gelangen dürfen! (Das ist leider so ähnlich wie bei Walter Hartmann und seinen Pflaumenzüchtungen.)
Von diesen "Re & Pi" hat sich meines Wissens nur die
Pinova durchgesetzt (ab nächsten Monat wieder in vielen Bioläden zu verkosten). Von einem Arbeitskollegen kenne ich sie als eine dankbare Gartensorte, seitdem er die Apfelwickler jedes Jahr mit Ringen bekämpft. Allerdings hat er verbesserten humosen Gartenboden auf dem Sand und bewässert automatisiert!
Mein Gartennachbar wiederum schwört auf
Elstar (aus dem Laden bekannt, eine niederländische Züchtung): Als Rentner kann er so oft wie nötig wässern und hat dem Baum ein großes Pflanzloch bester Erde gegönnt. Auch die
Alkmene, die Du nennst (eine ältere Züchtung aus dem benachbarten Müncheberg), kommt gut auf Sand und mit minimaler Wasserversorgung zurecht, aber braucht ebenfalls den besseren Boden.
"Staubiger" Sandboden reicht allen diesen neueren, ziemlich anspruchsvollen Sorten nicht!(Die
Rewena, um zuletzt noch einen mir bekannten "Re & Pi"-Reinfall zu erwähnen, trägt sehr gut: Nach dem Ernten mussten wir alles wieder aussortieren und an die Schafe verfüttern, weil wirklich jeder Apfel von Maden zerfressen, verkotet und damit für Apfelsaft unbrauchbar war. Und dies, obwohl die süße Rewena speziell für die Apfelsaftproduktion auf der Streuobstwiese von dem Obstinstitut Dresden-Pillnitz gezüchtet wurde. Auch diese Sorte hat sich nicht durchgesetzt.)