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Autor Thema: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen  (Gelesen 350121 mal)

thuja thujon

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1620 am: 30. April 2021, 11:07:17 »

Es gibt eben auch Unterschiede ob man in 3 Jahren einen A+++ Hochstamm verkaufsfähig haben möchte oder ob die krumme Gurke gut genug zum pflanzen ist, auch wenn sie nur 2 Leitäste hat oder sonstwas, womit sie nicht die Anforderungen der BDB erfüllt.

Es geht auch nicht so sehr um wann die Triebe ausgebrochen oder abgeschnitten werden (mit Hippe oder Schere?), sondern was ist eigentlich die Arbeit eines Baumschulisten? Wässern, düngen usw, da gehört vieles dazu und ist definiiv nicht mit dem zusammenwachsen vom Reis und Unterlage erledigt.

Eigentlich komisch, das so wenig darüber gesprochen wird. Optimale Pflanzabstände im Jungpflanzenquartier, Blattdüngung ja nein, welche Stickstoffquelle für welche Wurzelbildung, stäben ja nein, anbinden mit was und wie locker usw, das ist in jedem Garten anders, auch das Ergebnis soll nicht immer das gleiche sein, da würde sich doch unheimlich gut drüber konstruktiv diskutieren lassen, was alles nach dem veredeln bis zum pflanzen kommt.
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Wild Obst

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1621 am: 30. April 2021, 13:20:17 »

Ja, Jungpflanzenpflege wird oft nicht wirklich diskutiert. Aber ich würde fast sagen, dass man da viel größere Fehler machen kann als beim Veredeln, was allgemein immer als das "schwierige" angesehen wird.

Ich für mich versuche immer, möglichst früh auszupflanzen an den endgültigen Standort (wenn es denn (schon) einen gibt). Warum? Weil ich anfangs ohne großen Plan drauf los veredelt habe und zum Teil immernoch 5+ jährige Bäumchen davon in meiner "Baumschule" stehen. Manche sind inzwischen zu groß zum Verpflanzen oder ich habe keinen Platz mehr für sie, andere kümmern vor sich hin und der Rest ist oft schon ganz eingegangen. Ich muss allerdings zugeben, dass auch viele "Experimente" darunter waren, die vielleicht nie große Überlebenschancen hatten.
Die Bäume, die ich gleich ausgepflanzt habe, sind meist deutlich größer, haben besseren undkräftigeren Wuchs als praktisch alles, was in meiner Baumschule steht. Das größte problem bei mir dürfte sein, dass ich nicht viel gießen kann, da ich keinen Wasseranschluss habe. Da sind gleich auf den Endstandort gepflanzte Bäume mit Baumscheibe ohne dichtes Gedränge mit anderen Veredlungen klar im Vorteil gegenüber "meinen Baumschulpflanzen". Außerdem vermeide ich damit einen zweiten größeren Verpflanzungsschock, da die Bäume nach maximal einem Jahr (im Beet) noch nicht so viel Wurzeln beim Roden verlieren. Gekaufte Unterlagen habe ich dieses Jahr sogar direkt nur eingeschlagen und dann die Veredlungen direkt an endgültige Standorte ausgepflanzt.

Wichtige Veredlungen habe ich auch mal 1 Jahr oder so im Topf auf meinem Balkon. Da kann ich mich optimal darum kümmern und oft ist der Wuchs entsprechend beeindruckend im Vergleich zum Freiland, aber andererseits ist Topfhaltung in meinen Augen sehr risikoreich. Man ist mal eine Woche im Urlaub (oder dieses Jahr eben krank?) und die Gießvertretung vergisst mal ein paar Töpfe und schon hat man ein paar Pflanzen verloren.

Wegen den Trieben: Ich lasse meistens im ertsen Jahr erst einmal alles wachsen. Maximal pinziere ich Ende Mai-Ende Juni oder so dann mal überzählige, wenn ich mir die Veredlungen sowieso mal ansehe, aber an manchen Freilandveredlungen schaue ich nicht unbedingt überhaupt so "nah" vorbei, vor allem bei Umveredlungen in Hochstammbäumen, wo man ohne Leiter nicht wirklich hinkommt. Das wird dann beim Winterschnitt mit erledigt. Was ich mache funktioniertfür mich soweit, aber es ist sicher nicht perfekt.
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flammeri

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1622 am: 01. Mai 2021, 06:46:37 »

Hallo zusammen,
ich möchte gern 2 Aprikosen als Spalier an der Wand ziehen und habe Compacta und Aprigold bestellt.
Die waren recht günstig, weiß aber dafür die Unterlagen nicht. Da ich noch Wavit und Wangenheimer übrig habe, habe ich mir gedacht, ich könnte ja drauf veredeln  8)
Aber wann? Ist Sommer mit Chip besser oder im nächsten Winter mit Kopulation?
Falls jemand noch Wavit übrig hat, dann bitte melden  :)
LG Elisabeth
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Rib-Johannisbeere

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1623 am: 01. Mai 2021, 15:06:38 »

Pflegeleichter und damit meine Empfehlung an dich wäre die Winterveredelung.
Chipen ist jetzt aber auch keine Zauberrei. Wird nur doof, wenn die Chipung auch im selben Jahr austreibt.
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Tomesen

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1624 am: 01. Mai 2021, 16:13:05 »

Das passiert eigentlich nur wenn man die Unterlage kanpp über dem Chip köpft und ist auch nicht so tragisch. Wenn es noch recht früh im Jahr ist, kann man das sogar absichtlich machen.
Wenn die Unterlagen schon da sind einfach im Sommer per Chip probieren und falls es nicht klappt im Winter nochmal mit Reisern. Gibt ja nichts zu verlieren
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Galapagosfink

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1625 am: 01. Mai 2021, 18:35:10 »

Ja, Jungpflanzenpflege wird oft nicht wirklich diskutiert. Aber ich würde fast sagen, dass man da viel größere Fehler machen kann als beim Veredeln, was allgemein immer als das "schwierige" angesehen wird.

Ich für mich versuche immer, möglichst früh auszupflanzen an den endgültigen Standort (wenn es denn (schon) einen gibt). Warum? Weil ich anfangs ohne großen Plan drauf los veredelt habe und zum Teil immernoch 5+ jährige Bäumchen davon in meiner "Baumschule" stehen. Manche sind inzwischen zu groß zum Verpflanzen oder ich habe keinen Platz mehr für sie, andere kümmern vor sich hin und der Rest ist oft schon ganz eingegangen. Ich muss allerdings zugeben, dass auch viele "Experimente" darunter waren, die vielleicht nie große Überlebenschancen hatten.
Die Bäume, die ich gleich ausgepflanzt habe, sind meist deutlich größer, haben besseren undkräftigeren Wuchs als praktisch alles, was in meiner Baumschule steht. Das größte problem bei mir dürfte sein, dass ich nicht viel gießen kann, da ich keinen Wasseranschluss habe. Da sind gleich auf den Endstandort gepflanzte Bäume mit Baumscheibe ohne dichtes Gedränge mit anderen Veredlungen klar im Vorteil gegenüber "meinen Baumschulpflanzen". Außerdem vermeide ich damit einen zweiten größeren Verpflanzungsschock, da die Bäume nach maximal einem Jahr (im Beet) noch nicht so viel Wurzeln beim Roden verlieren. Gekaufte Unterlagen habe ich dieses Jahr sogar direkt nur eingeschlagen und dann die Veredlungen direkt an endgültige Standorte ausgepflanzt.

Wichtige Veredlungen habe ich auch mal 1 Jahr oder so im Topf auf meinem Balkon. Da kann ich mich optimal darum kümmern und oft ist der Wuchs entsprechend beeindruckend im Vergleich zum Freiland, aber andererseits ist Topfhaltung in meinen Augen sehr risikoreich. Man ist mal eine Woche im Urlaub (oder dieses Jahr eben krank?) und die Gießvertretung vergisst mal ein paar Töpfe und schon hat man ein paar Pflanzen verloren.

Wegen den Trieben: Ich lasse meistens im ertsen Jahr erst einmal alles wachsen. Maximal pinziere ich Ende Mai-Ende Juni oder so dann mal überzählige, wenn ich mir die Veredlungen sowieso mal ansehe, aber an manchen Freilandveredlungen schaue ich nicht unbedingt überhaupt so "nah" vorbei, vor allem bei Umveredlungen in Hochstammbäumen, wo man ohne Leiter nicht wirklich hinkommt. Das wird dann beim Winterschnitt mit erledigt. Was ich mache funktioniertfür mich soweit, aber es ist sicher nicht perfekt.

ein gutes Video bei youtube

https://m.youtube.com/watch?v=CkrRHNIXveI
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jofabo

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1626 am: 01. Mai 2021, 21:37:26 »

Und wie geht ihr bei den frisch veredelten Bäumchen mit den Trieben aus der Unterlage um. Entfernt ihr die alle? oder lasst ihr ein, zwei stehen, damit der Baum ein bisschen Photosynthese betreiben kann? Also vor allem in der Zeit, wenn die ersten Knospen dicker werden, aber das Edelreis noch nicht wirklich eigenständiges Blattmeterial gebildet hat.
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Galapagosfink

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1627 am: 01. Mai 2021, 22:05:38 »

Und wie geht ihr bei den frisch veredelten Bäumchen mit den Trieben aus der Unterlage um. Entfernt ihr die alle? oder lasst ihr ein, zwei stehen, damit der Baum ein bisschen Photosynthese betreiben kann? Also vor allem in der Zeit, wenn die ersten Knospen dicker werden, aber das Edelreis noch nicht wirklich eigenständiges Blattmeterial gebildet hat.

super Frage, ich habe dieses Jahr auch das erste mal veredelt und die Pflanzen auf der Fensterbank,
die stärksten Austriebe der Unterlage entferne ich, lasse aber kleinere Austriebe stehen
ob das gut ist keine Ahnung, ich wollte den Saftrom aber nicht nur in der Unterlage haben
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Galapagosfink

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1628 am: 01. Mai 2021, 22:25:23 »

vielleicht noch eine Interessante Erfahrung, ich habe an zwei Terminen veredelt, Ende Januar und Mitte März, im Januar habe ich frisch geschnittene Edelreiser ohne Lagerung sofort veredelt, von den Veredlungen sind alle 10 Versuche angewachsen, wobei Edelreis und Unterlage fast gleichzeitig austrieben ohne dass oben beschriebene Problem
Die Veredlungen vom März treiben fast alle Unterlagen aus und die Edelreiser von verschiedenen Bezugsquellen tuen sich viel schwerer, zwei Edelreiser von 30 machen einen schrumpeligen Eindruck, bei acht sind die Edelreiser ausgetrieben, bei dem großen Rest ist noch nicht eindeutig was passiert, wobei die Hälfte davon draussen steht

mein Fazit: umso frischer die Edelreiser umso besser

aber ich bin auch absoluter Anfänger und hätte mit viel weniger Erfolg gerechnet
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Rib-Johannisbeere

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1629 am: 01. Mai 2021, 22:51:41 »

Und wie geht ihr bei den frisch veredelten Bäumchen mit den Trieben aus der Unterlage um. Entfernt ihr die alle? oder lasst ihr ein, zwei stehen, damit der Baum ein bisschen Photosynthese betreiben kann? Also vor allem in der Zeit, wenn die ersten Knospen dicker werden, aber das Edelreis noch nicht wirklich eigenständiges Blattmeterial gebildet hat.


Ja, alle Unterlagstriebe werden sofort herausgebrechen. Man will die Veredelung fördern, nicht die Unterlage selber.
« Letzte Änderung: 01. Mai 2021, 22:56:48 von Rib-isel »
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Eckloff

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1630 am: 01. Mai 2021, 23:02:53 »

Ich habe mich das Rausbrechen aller Triebe bei den Unterlagen, obwohl ich mir genau den Tipp hier ja auch geholt habe, bislang noch noch nicht so recht getraut, zumindest nicht sofort. Habe das jetzt erst einmal so gemacht, dass ich einen Trieb (naja, was man so Trieb nennt - dank der kühlen Witterung bestenfalls ein Blättchen bislang) stehenlasse, bis sich am Edelreis eindeutig was tut, also man zumindest eine rote Triebspitze sieht. In irgendeinem meiner Bücher stand andererseits auch, man solle die bis Ende Mai ruhig dranlassen und erst dann herausbrechen.

Inzwischen sind bei mir aber doch viele weg, weil die Edelreise doch so langsam Triebansätze zeigen. Jetzt stellen sich nur zwei weitere Fragen:

Bislang stehen unter der Magnolie, aber die bekommt jetzt so langsam Blätter. Ich frage mich, ob ich die Veredelungen dann besser woanders hinstelle - heftigerer Frost ist ja langsam eher unwahrscheinlich und bei Vorhersage von Hagel oder Sturm kann ich sie immer noch kurz zurückstellen. Habe etwas Sorgen, dass sie sonst Ärger machen, wenn ich sie an ihre endgültigen Standorte stelle. Mache ich mir da umsonst Sorgen?

Zudem scheint eine Veredelung, die aber vom Austrieb her wirklich gut aussieht, einen leichten Stups durch Wind, ein Tier oder Kinder bekommen zu haben, jedenfalls sieht es so aus, als sei sie nur einseitig richtig bündig an der Unterlage (und dort dann halt auch angewachsen). Bislang wird das ja vom Medifilm vermutlich ausreichend fixiert, d.h. ich würde erst einmal einfach nichts tun und mal schauen, wie es aussieht, wenn der sich dann löst. Was macht man denn am besten, wenn sich das dann noch nicht von alleine erledigt hat? Baumwachs drüber und hoffen?
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flammeri

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1631 am: 02. Mai 2021, 09:24:57 »

Zu Aprikosenveredelungen: ich versuche mal mit Chip Anfang August und dann nochmal im Frühjahr.
Ich möchte gern hoch veredeln, da wirds wieder schwierig mit dem Durchmesser. Und beide Aprikosen sehen nicht nach Wuchsmonstern aus...
Man kann auch im Frühjahr chipen, habe ich irgendwo gelesen oder?
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Rib-Johannisbeere

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1632 am: 02. Mai 2021, 11:46:18 »

Ja, Chipen ist eine Veredelungstechnik, wo sich die Rinde nicht vom Holz lösen muss. Somit kann man auch im Frühjahr chipen und so mehr Veredelungen aus dem Edelreis herausholen. Solche Veredelungen habe ich schon öfters gemacht.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1633 am: 02. Mai 2021, 12:01:53 »


Bislang stehen unter der Magnolie, aber die bekommt jetzt so langsam Blätter. Ich frage mich, ob ich die Veredelungen dann besser woanders hinstelle - heftigerer Frost ist ja langsam eher unwahrscheinlich und bei Vorhersage von Hagel oder Sturm kann ich sie immer noch kurz zurückstellen. Habe etwas Sorgen, dass sie sonst Ärger machen, wenn ich sie an ihre endgültigen Standorte stelle. Mache ich mir da umsonst
Ein prallsinniger, trockener, Heißer Standort kann immer zum Problem werden. Momentan ist das Wetter doch recht unproblematisch. Man kann sie schon etwas ungeschützter stellen
Zudem scheint eine Veredelung, die aber vom Austrieb her wirklich gut aussieht, einen leichten Stups durch Wind, ein Tier oder Kinder bekommen zu haben, jedenfalls sieht es so aus, als sei sie nur einseitig richtig bündig an der Unterlage (und dort dann halt auch angewachsen). Bislang wird das ja vom Medifilm vermutlich ausreichend fixiert, d.h. ich würde erst einmal einfach nichts tun und mal schauen, wie es aussieht, wenn der sich dann löst. Was macht man denn am besten, wenn sich das dann noch nicht von alleine erledigt hat? Baumwachs drüber und hoffen?

Wenn's gut wächst, sollte es ausreichend angewachsen sein. Einen gewissen Abstand kann das Kallusgewebe überbrücken. Es ist auch kein Weltuntergang, wenn nur eine Seite verwachsen ist. Das regelt sich mit der Zeit von selbst. Solltes du aber beim entfernen des Verbundmaterials merken, dass es nicht stabil ist, bindest du die Veredelung mit Kunstbast oder Ähnlichem wieder fest. Dazu noch den Neuaustrieb regelmäßig pinzieren um die Hebelwirkung auf die Veredelung zu reduzieren. Das ist bei schnellerwachsenden Veredelungen gerne mal ein Problem. So etwas kann ruhig auch ein Jahr bleiben. Wenn das Dickenwachstum zu stark ist, dann wird eben die Veredelung neu verbunden. Das alles ist abee ein Worse Case scenario. Meist sind solche Maßnahmen nicht nötig.
« Letzte Änderung: 02. Mai 2021, 12:04:36 von Rib-isel »
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Rib-Johannisbeere

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1634 am: 04. Mai 2021, 11:40:23 »

Parafim:

Man neigt vielleicht dazu Parafilm als Wachsersatz nehmen zu wollen, um die Veredelung nach oder vor dem Veredeln zu versiegeln. Macht es besser nicht. Ich arbeite gerne mit Folienband und habe mal eine Zeitlang überall Parafilm drauf geklatscht, was nicht bei drei auf'm Baum ist. Folienband und Parafilm ergeben eine zähe Kunststoffmasse, die einerseits sich selbst verklebt, so dass man das Verbundmaterial nicht abwickeln kann, andererseit sehr fest an der Rinde klebt. Das ganze ist schwer zu entfernen. Also versucht man es mit einem Messer aufzuschneiden was zu einem Herumgefusche führt. Man schneidet ungewollt in die Rinde und wenn man meint, dass man es abziehen kann, reisst man nur die Rinde ab, weil es eben so gut klebt. Also lässt man 5 gerade sein und hofft, dass es von selber abgeht.

Irgendwann kommt dann der Topf mit dem Baum wieder in die Hände und sieht, dass sich in den Schnittwunden Krebs gesetzt hat. Hatte ich ein Glück, dass ich an der Unterlage zwei Veredelungen vorgenommen habe.
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