Ich möchte an dieser Stelle einmal anmerken, dass die Größe eines Obstbaumes zuallererst von seiner Unterlage, dann von seiner Sorte und am Ende von den Schnittmaßnahmen bestimmt wird. Leider gibt es bei Zwetschgen keine vernünftig schwachwüchsigen Unterlagen - das werden also immer "richtige" Bäume.
Nun ist es also so, dass die Unterlage stets massig Nährstoffe zur Verfügung stellt, weshalb der Baum erst einmal Richtung seiner Endgröße wächst. Erst wenn er sich dieser annähert - es sich also für ihn nicht mehr lohnt, viel Energie in das Wachstum zu stecken (mit dem er versucht, möglichst viel Sonnenlicht zu erreichen), fängt er an, an die Reproduktion zu denken und (verstärkt) zu fruchten. Ist ja bis hier bei uns Menschen auch nicht anders. Wenn man ihn durch Schnitt um Jahre zurückwirft in seinem Wachstum schädigt man zum einen die Wurzeln und muss dann erst wieder Jahre warten, bis der Ertrag einsetzt. Merke - durch Schnitt lässt sich ein Obstbaum NIE WESENTLICH IN SEINER ENDGRÖßE BESCHRÄNKEN. Wer es trotzdem versucht, erntet nur Reisig.
Die einzige Variante, doch darauf ein wenig Einfluss zu nehmen liegt darin, ihm möglichst viel Energie zu entziehen. An dieser Stelle kommt der Sommerschnitt ins Spiel mit dem man ihm Blattmasse nimmt. Eine andere Methode basiert aof dem (modifizierten) Öschbergschnitt, der dazu führt, dass der Baum relativ (!) früh in den Ertrag kommt, auch in erreichbarer Höhe Obst trägt und eher breitkronig wächst. Durch den Ertrag nimmt die Wuchskraft auch ab, da der Baum dazu auch viel Energie braucht.
Ach ja - und bitte den regelmäßigen Schnitt nicht vernachlässigen wenn man gesunden Obst und einen gesunden Baum haben möchte. Wenn man das Obst an erreichbarer Stelle ernten möchte, Öschbergschnitt recherchieren oder sich selbst eine begründete und validierte Schnittherangehensweise entwickeln.