Staudo, du schreibst "Gaissmayer war Drogist ...".
Ich habe vorher auch was anderes gemacht, u.a. ein Geschäft, in dem ich mit einem täglich aktualisierten Webshop umgehen musste. Ich weiß was geht, wie es zu machen ist, und was nicht geht.
Dass es im Staudenbereich geht, einen Webshop (relativ) aktuell zu halten, zeigen bestimmte Staudenzüchter und -händler, indem sie bei einer generell lieferbaren Pflanze z.B. schreiben "ausverkauft. Dazu noch zwei, drei oder auch fünf erklärende Sätze anfangs der Webseite, und jeder Kunde weiß, dass Pflanzen nicht mit Unterlegscheiben gleich zu setzen sind.
Aber eine Einstellung "mir doch egal, ich setz da doch nicht noch einen Hiwi aka Bürohengst hin ..." geht mir genau so gegen den Strich wie der von einigen hier als super toller Gärtner angesehene Holländer, der auf der Eingangsseite Sprach-Auswahlbuttons anbietet (niederländisch, englisch, deutsch), die aber nicht funktionieren und man dann immer wieder bei niederländisch landet.
So eine Seite schaue ich mir ein Mal an, und das wars dann. Es ist schlicht so, dass ich mich dann verkackeiert fühle, und wie Kunden reagieren, die sich verkackeiert fühlen, sollte sich 2012 doch bereits rumgesprochen haben.
@sarastro, du schreibst
"Dies sind die bekannten Argumente von Leuten, die nichts von der Sache verstehen oder sich nicht hineindenken wollen. Wo liegt bitte der Unterschied zwischen einem Katalog und einem Online-Shop? Alles wird irgendwann einmal ausverkauft sein oder wintergeschädigt oder .... Und dies immer minutiös zu aktualisieren bedeutet eben ... ."
Deine negativ wertenden Äußerungen will ich gar nicht groß kommentieren, aber den Unterschied in den Köpfen derer, die sich mit einem Online-Shop oder einem Katalog befassen, den kann ich dir erklären.
Den Einen ist bewusst, dass der Papierkatalog letzten Winter gedruckt worden ist, und die Aktualität nicht zwangsläufig gegeben ist. Der Kunde wird beispielsweise anrufen und nachfragen, ob eine Pflanze erhältlich ist.
Die Anderen gehen davon aus, dass ein Online-Katalog immer aktuell ist, gerade deswegen hat er ja einen Online-Katalog vor sich auf dem Monitor. Wenn diese dann hören, dass dich das gar nicht interessiert, sondern dass du, ganz im Gegenteil dem Kunden Dummheit (nix von der Sache verstehen) oder Ignoranz (sich nicht hinein denken wollen) unterstellst, dann wird der vermutlich bedient sein.
Eine Internetpräsenz, und vor allen Dingen ein Internet-Shop, suggeriert laufende Aktualität, das ist ja gerade das, was einen Internet-Shop ausmacht. Diese nicht zu bieten, halte ich langfristig für fatal. Der allseits bekannte Versender mit den bunten Beilagen hat seinen Ruf für die nächsten 20 Jahre weg, und genau so wird der seinen Ruf bekommen, dem man nachsagt, seinen Internet-Shop nicht zu pflegen. Und so einen Ruf wird man lange lange Zeit nicht mehr los.
Bei Papier-Katalogen besteht diese Gefahr nicht, denn jeder weiß von der Vergänglichkeit des Papiers.
Was du wie machst, ist mir natürlich völlig wumpe, ich persönlich habe weder von der einen noch der anderen Strategie etwas. Aber vielleicht denkst du darüber nach, ob deine Grundeinstellung noch zur heutigen Zeit passt.
Grau ist jede Theorie! Du hast anscheinend nichts von dem begriffen zu haben, was ich oben schrieb, Beispiel Winterausfälle. Aber das nur nebenbei. Typischer Hang zur deutschen Gründlichkeit, ohne die Natur zu beachten. Aber ich werde schon wieder sarkastisch.
In den englischsprachigen Ländern (und nicht nur dort) haben Kleinstbetriebe schon länger Webshops, weil sie bequem für Besucher und Firma gleichermaßen sind und lediglich ein Hilfsmittel für beide Seiten darstellen, mehr nicht. Glaubst du etwa, dass die etwa ihre Warenbestände ständig aktualisieren? Da habe ich aber ganz andere Dinge erlebt. Wer seltene Pflanzen erwerben will, der wird mehrere Firmen anleiern und mehrere Versuche starten müssen. Eine reine Versandgärtnerei wird ein möglichst gestrafftes Sortiment mit möglichst vielen Zukäufen haben, sonst kann diese nicht auf Engpässe agieren, von Winterausfällen und Schädlingsbefall ganz zu schweigen.
Mir sind gleich mehrere Firmen bekannt, die einen sehr dicken Katalog besitzen, die keine Wünsche offen lassen. Die Kataloge spielen alle Stücke, diese werden jeden Winter neu aufgelegt. Wenn man bestellt, bekommt man zeitenweise und mit viel Glück höchstens die Hälfte geliefert. Wo bitte liegt dann der Unterschied, wenn im Webshop von der selben getätigten Bestellung bei jeder zweiten Position "nicht lieferbar" steht? Die gleiche Frustration, mit vielleicht etwas mehr Auswahlmöglichkeit, aber die eigentlichen Wünsche bleiben auf der Strecke!
Fazit: die Firma hat dafür zu sorgen, dass nach Möglichkeit komplett geliefert wird. Dies ist schließlich ihr ureigenstes Interesse. Wenn sie dies nicht kann, dann sind andere Gründe dafür verantwortlich. Punkt.
Es hört sich theoretisch alles so leicht an, in der Praxis funktioniert es selten perfekt. Und wegen solcher Kinkerlitzchen irgend eine Firma schlecht zu machen, finde ich schlicht unfair und geht an der Realität völlig vorbei. Dies gilt besonders für diejenigen Kritiker, die nicht mit der Pflanze auf Du sind.