Könnt Ihr mir vielleicht einige Sorten empfehlen?
Meine Kriterien:
- Die Sorte sollte gesund sein (ganz wichtig)
- möglichst pflegeleicht inkl. leichte Beerntbarkeit
- Süß oder sauer das ist egal, die sauren Beeren werde ich alle verarbeiten können
- aromatisch
- Reifezeit früh, mittel oder spät - das ist egal (das Meiste wandert eh in die Tiefkühltruhe)
- Beeren sollten zumindest mittlere Größe erreichen und die Samen sollten nicht zu groß sein
- die Sorte sollte nicht sehr spätfrostgefährdet sein (bei uns gibt es hin und wieder Spätfröste)
Bei weißen Johannisbeeren ist meine Favorietensorte bisher Zitavia: relativ große Einzelbeeren an recht langen Trauben und der Strauch ist auch gut wüchsig Die Reife ist eher früh, etwa eine Woche nach Jonkher van Tets, die meine früheste Sorte ist.
White Pearl (im Original glaube ich ein niederländischer Name Witte ...?) ist recht neu bei mir und hatte noch längere Trauben und Einzelbeeren, steht allerdings an einem anderen Standort und hatte dieses Jahr das erste Mal einen kleinen Ertrag, von daher wäre das mit Vorsicht zu genießen.
Bei roten haben mich bisher Rovada und Jonkher van Tets am meisten überzeugt. Jonkher van Tets ist meine früheste Sorte und es ist schon gut, die Erntezeit etwas zu staffeln, dass man nicht zu viel auf einmal zu tun hat. Tets hat auch die größten Einzelbeeren aller meiner Sorten and oft schon auch recht langen Trauben, verrieselt aber immer wieder mal ein bisschen. Rovada ist eher spät, 3-5 Wochen nach Tets, und ist am ehesten die Massenertragssorte: lange Trauben, mit großen Einzelbeeren, wüchsig und unproblematisch. Tets und Rovada sind auch meiner Meinung nach recht angenehm zu pflücken, der "Traubenstiel" ist oft lang genug, dass man die ganzen Trauben sauber abzupfen kann, selbst wenn es viele aus dem selben Bereich am Trieb sind.
Rondom hat zwar längere Trauben, aber kleinere Einzelbeeren und die rosanen Sorten (ich habe Gloire des Sablons und Aili) haben mich bisher nicht überzeugt, die haben kurze Trauben, was beim Pflücken deutlich länger dauert und auch kleinere Einzelbeeren. Genauso die weiße Johannisbeere Weiße Versailler.
Pfelegeleicht und robust sind sie bei mir alle, nur die Weiße Versailler mickert irgendwie und will nicht kräftig genug wachsen. Mit Spätfrösten hatte ich an Johannisbeeren bisher keine Probleme.
Was für einen Platz sollte ich den Sträuchern bieten?
Zur Auswahl stehen: freie Plätze unter Obstbäumen oder aber Plätze neben dem Schattenbereich von Obstbäumen, aber schon an der Sonne.
Unser Boden ist recht tonhaltig, deswegen tue ich normalerweise etwas Sand in die Pflanzlöcher. Plus etwas Kompost, und ich mulche die Pflanzen zusätzlich mit Grasschnitt.
Sollte ich noch etwas beachten?
Im www ist die Rede von 1-1,5 m Pflanzabstand für die Büsche. Ist das nicht zu viel? Ich werde die Sträucher ja regelmäßig verjüngen.
...
Meine Sträucher stehen recht sonnig, dieses Jahr ist das keim Problem, aber in den letzten Sommern hatte ich dadurch Probleme mit Sonnenbrand. Meine Eltern haben ihre Johannisbeeren unter ihrem Kirschbaum und da haben sie genauso eine reiche Ernte, vielleicht um eine Woche verzögert, wenn überhaupt. Johannisbeeren wurzeln recht flach, deswegen würde ich im Pflanzloch selbt gar nicht groß Kompost einarbeiten, sondern eher nach der Pflanzung noch auf den zukünftigen Wurzelbereich Kompost oben auflegen. Mulchen mit Grasschnitt ist auch gut, finden zumindest meine Sträucher, die im Frühjahr einmal eine Mulchschicht Kompost oder Pferdemist bekommen und dann den Sommer über Wiesenschnitt.
Wegen dem Pflanzabstand, für Büsche sind 1,5m sicherlich nicht schlecht, vor allem, wenn du aus allen Richtungen an den Strauch kommen willst. Ich habe meine mit 1,5-2m Abstand gepflanzt und nach einem Regen ist es unangenehm, zwischen den 1,5m Abstand Sträuchern durchzulaufen. 1 m geht vielleicht auch noch, wenn du mit einer geschlossenen Reihe zufrieden bist. Wenn du die Sträucher als Spindeln erziehen willst, dann kannst du die auch enger pflanzen. Der Schnitt ist für Spindeln etwas aufwendiger (nicht einfach +- "alles älter als 3-4 Jahre bodeneben raus", wie bei Büschen) aber dafür sind die einzelnen Triebe höher und etwas einfacher zu beernten.