Lisa, ja
, genau
diesen schönen Ort meine ich, wir können auf einer längeren Tour von zu Hause sogar zu Fuß hingehen.
Bestimmt habt ihr euch da einen ganz besonderen Ort ausgesucht, ich würde mir wünschen, auch meine Eltern dort bei mir zu haben, aber es waren andere Zeiten und sie hatten andere traditionellere Vorstellungen, wie sie es gerne hätten.
Ich für mich habe meine Eltern mitgenommen, als ich aus meinem Heimatort wegzog, weg auch von ihrem Grab, das ich lange gepflegt habe und das für mich der Ort war, an dem ich ihnen nah war. Ich hab sie mitgenommen im Herzen, jetzt sind sie auch hier, bei mir, weit weg vom alten Zuhause, aber sie sind auch bei meiner Schwester, ebenso weit weg in Berlin, wenn man tot ist, ist so etwas möglich.
Und zumindest als Asche in einem schönen Wald zu liegen, ohne Sorgen um die Grabgestaltung und Pflege, wie es meine Oma und Mutter immer hatten, immer noch auch für Fremde, Nachbarn und was die denn denken, wie das Grab aussieht (als würd man gucken, was für Gardinen man vorm fenster hängen hat), das ist schon sehr erleichternd, eine Erleichterung, die ich allen grabpflegenden Angehörigen in der heutigen Zeit wünschen würde, dann hätten sie nämlich mehr Zeit für liebevolle Gedanken statt für teilweise sicher lästige Grabpflege (o.k., die Menschen ausgenommen, die die Grabpflege als tröstliche Beschäftigung sehen, das geht sicher, wenn man ortsnah wohnt immer noch sehr gut).
Sicher muss jeder, wenn er es denn noch kann, diese Entscheidung selber treffen, meine Schwiegermutter erzählte von Angehörigen, die "das Brombeergestrüpp" auf der Ruhestätte der Mutter in einem anderen Friedwald schrecklich fanden, aber den Wunsch des zu Bestattenden sollte man wohl akzeptieren.
Lisa, vielleicht treffen wir uns ja mal irgendwann dort im Geiste, wer weiß. Und dann zeig ich dir den Weg zu einem meiner Lieblingsplätze ganz ans Ende des Friedwaldes, am BayrhofferBrunnen vorbei zur Königskanzel, wo 1900 eine Blaskapelle auf einer Plattform zwischen vier stattlichen Eichen aufspielte und dann schleichen wir uns noch ein ganz kleines bischen über die Friedwaldsgrenze hinweg nach Südwesten zur Schutzhütte der Albertsruhe, von wo aus man vom Felsenhang einen wunderschönen Blick übers Weiltal und Burg und Schloß hat, ein kaum besuchter, verwunschener Ort, zu dem von unten nur der längst teileise verfallene 100-Stufen-Weg führt.
Oh, es ist so schön dort, schon jetzt bin ich da wirklich sehr gerne, ich denke, ich will da irgendwann wirklich hin
. Wie Henriette schon schrieb, würde mich das beruhigen, zu wissen, dass das dort mein letzter Garten wäre.