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News: Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund. (arabisches Sprichwort)
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Autor Thema: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung  (Gelesen 213928 mal)

Wurmkönig

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1020 am: 25. August 2020, 08:56:54 »

Meine früheste ist Galbena Nou, wirklich toller Geschmack wenn sie nicht überlastet wird (was ich heuer blöderweise gemacht habe - und jetzt reift sie nicht aus und schmeckt auch nur leicht wässrig-süss). Die ist nicht so 100%ig robust wie eine Venus (d.h. gegen Mehltau an den Blättern sollte man was machen), aber auf den Beeren habe ich bislang noch keinen Befall gehabt.

In den letzten Jahren als ich gar nichts machte ging sich das mit den Blättern gerade so aus, dass sie zur Reife kam. Durch die Schwefelspritzung heuer sieht es aber deutlich besser aus als in den vergangenen Jahren.

Trauben sind eine Lebensaufgabe, da kannst du jedes Jahr dazulernen.
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ToLu

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1021 am: 01. September 2020, 11:21:00 »

Hallo,

ich wollte nächstes Jahr eigentlich auch so 1 - 2 Reben pflanzen...
Habe mich auch schon bei z. B. Rebschule Schmidt nach pilzresistenten Sorten umgeschaut. Doch wenn man das hier so liest, dass man trotz Pilzresistenz (dann mehr oder weniger prophylaktisch) doch spritzen soll, dann vergeht einem ja fast die Lust dazu.
Will es aber trotzdem versuchen. :)
Doch kann mir jemand gute Spritzmittel empfehlen gegen sämtliche Krankheiten, mit denen man so rechnen muss (dbzgl. tummeln sich ja sehr viele auf dem Markt herum und da ist lt. Hersteller natürlich jedes das Beste).

Danke schon mal.
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Rib-2BW

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1022 am: 01. September 2020, 11:57:38 »

Es liegt auch ein wenig daran wo man gärtnert bzw wie bzw wo man die Reben pflanzt. Ich habe bei meinen Reben noch nie  gespritzt. Größere Probleme hat ich mit Grauschimmel, die man per Blattausdünnung in den Griff bekommt. Diese Methode funktioniert bei vielen Pilzerkrankungen ist aber auch Sortenspezifisch.

Mir ist auch bewusst, dass ich generell weniger Schädlingsdruck habe als Gärtner, die mehr im Weinbaugebieten gärtnern.

Wenn du einen luftigen Standort hast, dann solltest du einfach mal eine Rebe pflanzen und gucken was passiert.
« Letzte Änderung: 01. September 2020, 11:59:32 von Ribisel »
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cydorian

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1023 am: 01. September 2020, 12:24:11 »

Universalspritzmittel gibts nicht. Ich würde das nicht so tragisch nehmen. Ab und zu einen Ertragsausfall gibt es sowieso, z.B. wegen Frost. Robuste Reben schaffen es auch in schwierigen Situationen meistens problemlos ohne Spitzmittel. Das sind Sachen wie Muskat Blau oder den Abkömmling Galanth.

Aufgrund des stark veränderten Wetters ist seit ein paar Jahren Peronophora (falscher Mehltau) zumindest bei mir kein grosses Thema mehr, dafür hat sich Oidium (echter Mehltau) verschlimmert. Den kann man mit Natriumbikarbonat (=Backpulver) oder Magermilch oder Kaliumbikarbonat angehen, funktioniert so halbwegs. Physiologisch gesehen gilt Kaliumbikarbonat (=Kaliumhydrogencarbonat) als unbedenklich, es ist auch als Lebensmittelzusatzstoff E501 in Lebensmitteln enthalten.
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thuja thujon

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1024 am: 01. September 2020, 13:19:21 »

Nur als kleine Korrektur bevor es sich falsch ins Gedächtnis einbrennt: Natriumhydrogencarbonat ist kein Backpulver, man kann es als Bullrich Salz gegen Sodbrennen in der Drogerie kaufen.

Natriumhydrogencarbonat wird lediglich auch in Backpulver eingesetzt und reagiert in dieser Mischung sobald es mit Wasser in Verbindung kommt in einer aufbrausenden chemischen Reaktion zu CO2. Zu Kuchen sagt man schließlich auch nicht Ei oder Mehl, nur weils in der Mischung drin ist.

Zu den Reben: Pflanzenschutz ist nicht nur abhängig vom Standort, sondern auch von der Nutzung. Werden vorzugsweiße die Blätter für die Küche geerntet, braucht man garnix machen außer ernten. Sollen vorzugsweiße die Beeren gegessen werden, ist wie Ribisel schon erwähnt hat auch vieles mit angepasster Erziehung und Laubarbeiten zu erreichen. Wenn es Jahrelang schief geht, kann man sich immernoch ein Spezialbotrytizid wie Teldor kaufen. Das ist dann aber nicht als Allheilbringer zu verstehen, sondern ein Teil von vielen. 

Gegen echten Mehltau kann Kaliumhydrogencarbonat helfen, wenn der Befallsruck heftiger wird, braucht man eigentlich was organisches mit mehr Wirkung. Aufpassen muss man damit auch weil Kaliumhydrogencarbonat zu Verbrennungen führen kann. Netzschwefel ist gerade im Frühjahr oft ein Segen, nicht nur wegen Mehltau, sondern auch wegen Rebenpockenmilben usw.
Gegen falschen Mehltau haben sich Kaliumphosphonat haltige Mittel bewährt. Polyram ab Austrieb, wenn die Witterung noch feuchter ist, hilft auch gegen Phomopsis und Roten Brenner, man kann es auch mal gegen Braunfäule bei den Kartoffeln einsetzen.

Alles in allem können diese 3-4 Wirkstoffe zeitig eingesetzt die Pilzwiderstandsfähigen Sorten recht lange gesund erhalten, auch in Weinbaulagen mit hohem Befallsdruck. Vollständig resistente Sorten sind eher nicht auf dem Markt und biologische Resistenzen werden auch schnell durchbrochen, zB. war der Apfel Topaz Anfangs ein Hoffnungsträger, die Schorfresistenz war allerdings wenige Jahre später nichts mehr wert, unter anderem weil gar nicht mehr gegen Schorf gespritzt wurde und so der Pilz leichtes Spiel hatte. Resistente Sorten bedeutet also nicht zwangsläufig, das man auf Pflanzenschutz verzichten kann.

Pflanzenschutz ist ohnehin mehr als spritzen. Das fängt an mit geeignetem Standort wählen, angepasst düngen usw.

Alles in allem würde ich die Reben erstmal bestellen und an geeignetem Ort mit passendem Erzeihungssystem gedeihen lassen. Wenn sich Probleme einstellen sollten, kann das hier immernoch thematisiert werden.
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Rib-2BW

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1025 am: 01. September 2020, 14:33:32 »

Nur als kleine Korrektur bevor es sich falsch ins Gedächtnis einbrennt: Natriumhydrogencarbonat ist kein Backpulver, (...)

Natriumhydrogencarbonat wird lediglich auch in Backpulver eingesetzt und reagiert in dieser Mischung sobald es mit Wasser in Verbindung kommt in einer aufbrausenden chemischen Reaktion zu CO2.

Backpulver ist die Mischung aus NaHCO3 o. KHCO3 und schwachen Säuren wie div. Hydrogebphosphaten o. Weinsäure. Das NaHCO3 reagiert nicht mit Wasser, sondern mit dem enthaltenen Säurungsmittel in der wässrigen Lösung zu CO2, Wasser und den entsprechenden Salzen

:)

lassen wir fünfe gerade sein.
:)
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thuja thujon

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1026 am: 01. September 2020, 15:25:14 »

Deswegen habe ich nicht geschrieben das es mit Wasser reagiert. Wasser ist hier nur das für die Reaktion notwendige Lösemittel.

Fakt ist jedenfalls das das Natriumhydrogencarbonat im Backpulver in der Spritze zerstört wird und man so zB Natriumtartrat oder diverse Natriumphosphate spritzt. Diese haben nicht die Wirkung auf echte Mehltaupilze wie zB. Bullrich Salz.
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Rib-2BW

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1027 am: 01. September 2020, 15:45:20 »

Der Effekt beruht auf die alkalische Wirkung vom Hydrogencarbonat bzw. dem des Kaseins der Magermilch. also lösen wir gleich das Backpulver in der Milch auf. Die Säure wird gepuffert

Vielleicht noch ein bisschen Mehl und Ei dazu und das besprühte Blatt ab in die Friteuse. yummy.
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ToLu

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1028 am: 01. September 2020, 16:45:35 »

Danke für die bisherigen Antworten.

Über Natron als Mittel gegen Mehltau habe ich bereits genug gelesen und das hat mich abgeschreckt...
Aber lest selbst und könnt ihr hier auch gern kommentieren (da ich noch? keine Links posten darf, kopiere ich nur mal einen dementsprechenden Beitrag vom 09.05.2007 aus dem Weinbauforum by 'Rebe&Wein' - wer den Link zur kompletten Diskussion haben möchte, der möge mich bitte per PM benachrichtigen)

Zitat
Steinhauer´s Mehltauschreck wurde von Dr. Steinhauer, der bei DuPont arbeitet, vor ca-. 10 Jahren als Pflanzenstärkungsmittel angemeldet. Chemisch ist das Natriumbicarbonat (Natron, Bullrichsalz etc.).Es wirkt so gut wie Netzschwefel, wie Prof . Dr. Randolf Kauer an der FH Geisenheim in bisher 8 Versuchsjahren in 4-facher Wiederholung zeigen konnte. Öl ( gemeint ist Pflanzenöl) muss mit einem Emulgator vermischt werden, damit es wasserlöslich wird. Dazu werden 700 ml Öl und 300ml Cocana - Schmierseife verrührt, bis eine milchige Flüssigkeit entsteht. Von dieser Mischung gibt man 500 - 800 ml auf 100l Brühe. Wirkt gegen Milben, Thripse, Mehltau und macht Fungizide regenfester - hier also als Hilfsmittel zum Festkleben des Natrons. Nicht mit Netzschwefel, Delan, Topas und Systhane mischen - Verbrennungsgefahr! Bei starker Sonne eher etwas reduzieren. Ist in der Mischung mit Natron oder einzeln als Kontaktmittel zu sehen - bei der momentanen Laubwand also kein Problem.
Eine 2. Möglichkeit scheint sich mit dem Netzmittel der Fa. ProAgro anzubahnen. Hier genügen laut eigener Versuche 30 ml um 1L Pflanzenöl wasserlöslich zu machen - gut mischen! Mit anderen Netzmitteln wie Break thru oder Aminoplant gelingt das leider Link entfernt!1 verbessern "nur" die Wirksoffaufnahme von PSM.
Gesetzliche Grundlage bildet §6a PflSchG - die Selbstkocherliste, in der Pflanzenöle aufgeführt sind und zur Selbstherstellung von Pflanzenschutzmitteln verwendet werden dürfen. Unterstützen wir also fleißig unsere Kollegen vom Ackerbau - aus der Landwirtschaft für die Landwirtschaft. Ohne Gefahr, das es jemals das Grundwasser verseucht wie Tolylfluanid etc.

Da würde ich dann doch lieber kommerzielle Mittel gegen Mehltau bevorzugen!

Hoffe ich verstoße mit dem Zitat nicht gegen das Copyright - wenn ja, dann sollte sich die Führungsriege von Garten pur mal Gedanken machen, indem sie auch 'Neulingen' das Posten von Links gestatten!
Nicht jeder der sich hier registriert kommt mit kommerziellen Absichten...
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cydorian

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1029 am: 01. September 2020, 17:03:57 »

Das hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumhydrogencarbonat kriegste überall und sehr billig sogar in Lebensmittelqualität. Bisschen Kalischmierseife dazu, spritzen. Dass man nicht bei Sonne und Hitze spritzt, ist sowieso üblich, das sollte man niemals machen.

Mit drei Behandlungen um die Blütezeit herum (Abends, vor Tagen an denen wenig Sonne vorausgesagt ist) kann ich den Mehltau so weit verzögern, dass auch empfindlichere Sorten meistens brauchbare Trauben schaffen. Das Zeug ist nicht perfekt, aber "gut genug", völlig ungefährlich, einfach in der Anwendung. Weitere Optimierungstips findest du zu Hauf in diesem und den anderen Tafeltraubenthreads, alle Details schreibe ich nicht nochmal.

Ich verwende es auch bei empfindlichen Cucurbitae, vor allem Melonen.
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thuja thujon

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1030 am: 01. September 2020, 19:43:24 »

Da würde ich dann doch lieber kommerzielle Mittel gegen Mehltau bevorzugen!
Die kommerzielle Variante von Kaliumhydrogencarbonat nennt sich Vitisan, oder bereits mit einem Netzmittel formuliert Kumar. Hat mit Öl nichts zu tun, das Zitat von dir ist also mindestens veraltet und passt hier nicht.
Man nimmt bevorzugt Kaliumhydrogencarbonat, weil es im Vergleich zu Natriumhydrogencarbonat Pflanzen- und Bodenschonender ist.

@Ribisel: aus PS Info zu Vitisan
Zitat
Kontakt, Kurativ (heilend), Protektiv (vorbeugend)
VitiSan ist ein Kontaktfungizid mit vorbeugender (präventiver) und rückwirkender (kurativer) Wirkung gegen pilzliche Krankheitserreger. VitiSan hat eine austrocknenede Wirkung auf Hyphen und Sporen pilzlicher Krankheitserreger. Ein Kontakt von Krankheitserregern mit dem Spritzbelag von VitiSan führt zum Platzen und Eintrocknen, wodurch eine Infektion verhindert wird. Für die Wirksamkeit von VitiSan ist es wichtig, einen möglichst lückenlosen Belag auf der Pflanze zu erreichen. Quelle: Produktinfo Biofa, 17.06.2015

und Kumar
Zitat
Kurativ (heilend), Protektiv (vorbeugend)
Sporen und Myzelium der Schadpilze werden durch die Wirkung des Hydrogencarbonats gehemmt und getötet (Veränderung des pH-Wertes und des osmotischen Drucks). Armicarb wirkt nur kurze Zeit kurativ. Quelle: Produktinfo Spiess-Urania Chemicals GmbH

Letztendlich ist es ein nicht resistenzgefährdeter Wirkstoff dessen genaue Wirkungsweiße nicht volständig geklärt ist, wie es übrigens bei vielen (speziell Multisite) Fungiziden wie zB Schwefel der Fall ist. Bei Milch wird weniger das Casein sondern das Lecithin als aktiver Wirkstoff angenommen. Früher bekannt unter BioBlattMehltaumittel von Neudorff.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1031 am: 01. September 2020, 20:09:04 »

Zitat von: thuja thujon link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3551286#msg3551286 date=1598982204]
Zitat von: ToLu link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3551206#msg3551206 date=1598971535]Da würde ich dann doch lieber kommerzielle Mittel gegen Mehltau bevorzugen!
Die kommerzielle Variante von Kaliumhydrogencarbonat nennt sich Vitisan, oder bereits mit einem Netzmittel formuliert Kumar. Hat mit Öl nichts zu tun, das Zitat von dir ist also mindestens veraltet und passt hier nicht.
Man nimmt bevorzugt Kaliumhydrogencarbonat, weil es im Vergleich zu Natriumhydrogencarbonat Pflanzen- und Bodenschonender ist.

Mit 'kommerziell' meinte ich natürlich die kommerziellen Mittel gegen Mehltau für den Hausgarten.

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1032 am: 01. September 2020, 20:31:22 »

Ja, der Wirkungseffekt wird beschrieben, aber nicht wieso (oberflächlich betrachtet)

Zitat
Die Wirkung von VitiSan beruht auf einer Verschiebung des pH-Wertes (alkalisches Milieu) und der Bildung einer mechanischen Barriere auf der Pflanzenober­fläche. Dadurch wird das Keimen der Hyphen unterbunden. Ein beginnender Oidiumbefall kann durch mehrmalige Anwendung von VitiSan gestoppt werden. Laut Herstellerangaben lässt sich VitiSan sehr gut mit weiteren organischen Fungiziden mischen und dient erfolgreich zur Resistenzvorbeugung.

Quelle: https://www.dwm-aktuell.de/biofa-vitisan-pflanzenschutzmittel-zugelassen

Hier und da liest man dass der PH auch bei der Milch eine Rolle spielt. Für mich ist das Kasein das PH-aktivste Element der Milch. Lecithine wird da sicherlich mit eine Rolle spielen. Mein Vorschlag das Carbonat in Milch zu lösen. sollte da nicht die doofste Idee sein
« Letzte Änderung: 01. September 2020, 20:46:38 von Ribisel »
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thuja thujon

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1033 am: 01. September 2020, 20:45:36 »

Die mechanische Barriere halte ich für groben Unfug, auch wenn mehrmaliges spritzen manchmal für ausreichend Wirkung nötig ist (bei Botrytis zB mindestens 3 mal).
Wer REM Aufnahmen von Blättern mit Wirkstoffen drauf kennt weiss was ich meine.

@ToLu: da gibts neben Kupfer und Schwefel gegen echten Mehltau nur noch Flint mit Trifloxystrobin. Halte ich für nicht nachhaltig. Natriumhydrogencarbonat steht wie schon irgendwo erwähnt auf der Betriebsstoffliste, darf man also selbst anrühren.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #1034 am: 01. September 2020, 20:48:47 »

ja, spätestens nach dem Regen ist die Vitisan-Kruste weg  ;D
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