Grundwasser - Die Funktion des Waldes
Mehr habe ich nicht nachgesucht.
Grüsse Natternkopf
Die positiven Effekte der Bewaldung wie Schadstofffiltration und auf das Wasserhaltevermögen oberflächennaher Schichten habe ich nicht bezweifelt. Aber Grundwasser und Wasser in oberflächennahen Schichten sind nicht dasselbe.
"Darum ist im Wald der Wasseranteil, der bei gleicher
Niederschlagsmenge vom Oberboden zum Grundwasser sickert, generell geringer als unter
Grasland und unter Ackerflächen (Cooper 1980)."
Das lässt sich wunderbar an Aufforstungsprogrammen im Norden von Minas Gerais beobachten. Seitdem das Land großflächig mit - natürlich Eukalyptus, was sonst? - aufgeforstet wurde, ist der Grundwasserspiegel ins Bodenlose gesunken und die Flüsse versiegen regelmäßig zur Trockenzeit. Nicht nur ist der Wasseranteil, der vom Oberboden zum Grundwasser sickert, generell geringer, sondern jeder tiefwurzelnde Baum holt wie ein Ziehbrunnen Grundwasser aus dem Boden, das er verdunstet. Humus hat sich deswegen keiner gebildet - und war auch vorher schon, als das Land noch von Busch und saisonal laubabwerfendem Wald bedeckt war, spärlich.
Was ich damit sagen will - die einfache Formel "Wald anpflanzen -> Grundwasserspiegel steigt", stimmt so (oft) nicht. Unter dem grünen Motto "Wald anpflanzen" werden meist Programme "verkauft", die der Biodiversität schaden (Monokultur) und industriellen Zwecken (Nutzholz, im Falle Brasiliens großenteils Holzkohleerzeugung für die Stahindustrie), dienen.