Durch das sehr wenig voraussagbare Kulturverhalten eines meiner Lieblinge Cephalotus follicularis kam ich auf das Symptom Herzfäule.
Das ist in der Landwirtschaft ein bekanntes Symptom das im Wesentlichen auf einen Bormangel zurückzuführen ist.
Die Pilze und Bakterien die die finale Beseitigung der Gewächse übernehmen sind nicht die Ursache sondern eine der Wirkungen.
Ich begann eigene Experimente in meiner Moorbeetsammlung die in geringerem Geilwuchs bei Lichtmangel, höheren Stängeln und. intensiverer Blütenfarbe resultierte.
Verdünnung war etwa ein Teelöffel Borax aufgelöst in 200 ccm Wasser und das ganze mit 200 Litern Regenwasser verdünnt. Diese Menge habe ich alles in allem etwa auf 400 qm Pflanzfläche verteilt.
Da ich ähnliche Symptome auch bei manchen Lilien in der Vergangenheit bemerkt hatte habe ich auch dort erst mit Gießen später mit Blattdüngung mit einer Boraxlösung experimentiert.
Die Konzentration habe ich dafür etwa verdoppelt.
Die Lilien reagierten extrem schnell auf diese Lösung und ich habe sie teilweise einmal die Woche mit ein wenig von der Lösung besprüht. Bis jetzt sind da keine negativen Erscheinungen aufgetreten.
Die Pflanzen sind außerordentlich gesund und stabil. Die Blattsubstanz fast drahtartig fest. Auch in mehr als drei Jahre alter Erde in Töpfen die eigentlich abbauen sollten sind förmlich explodiert. Es macht den Anschein als hätte ich einen grünen Daumen.
Alles ist üppiger als in den Jahren zuvor auf dem nicht besonders guten Boden. Trotzdem ist es üppiger als früher auf gutem Boden.
Ich habe mittlerweile keine Pflanze die nicht wenigstens einmal was abbekommen hat.
Dabei ist mir noch aufgefallen das frisch gepflanztes kaum noch dazu neigt welk zu werden und Schnecken anzuziehen. Ich behandle alles frisch gepflanzte jetzt so.
Es gibt Schneckenschäden aber die halten sich in einem Umfang den ich problemlos ertragen kann.
Ich gehe im Moment davon aus das dieses Element unterschätzt wird. Die Verfügbarkeit im Boden ist möglicherweise durch eine längere Brachzeit erhöht und einige Bodenmüdigkeitserscheinungen auf so einen Mangel an pflanzenverfügbarem Bor zurückzuführen.
Das wäre für mich die Erklärung für ein Jahr ganz ohne Schneckenschäden auf einem frisch angelegten Beet das Jahrzehnte nur Wiese gewesen war an einer waldrandähnlichen Situation.
Gleich daneben war ein intensiv bearbeitetes „Feld“
Dort gab es alles an Schäden was man sich denken kann. Das Wachstum war mäßig bis schlecht, trotz intensiver Düngung und Schädlingsbekämpfung.
Auf meiner Fläche gab es ohne irgendeine Bekämpfung die üppigsten Pflanzen die ich je hatte in meiner ganzen Gärtnerkarriere. Sonnenblumen und Kürbis ohne jeden Schneckenschaden im Gegensatz zu wenige Meter daneben. Schnecken waren sichtbar aber ich konnte nicht mal Löcher in irgendwelchen Kultur-Pflanzen finden.
Im zweiten Jahr ließ das bei mir nach im dritten durfte ich dort nicht mehr gärtnern.
Ich habe an Lilien zurzeit keine pilzlichen oder bakteriellen Symptome wie in all den Jahren zuvor. Auch haben sie dieses Mal die Frostschäden fast völlig regeneriert. Das war früher auch anders.
Die Lilienhähnchen sind nach wie vor vorhanden aber mit deutlich geringerer Schadwirkung. Die Lilienfliege ist bisher noch nicht aufgetreten das war die Jahre vorher schon deutlich anders.
Leider habe ich erst diesen Frühling damit angefangen und daher ist es mir noch nicht möglich etwas über die Langzeitwirkung zu sagen.
Die Blätter und Knospen verfärben sich in der Wachstumszone rötlich oder dunkler kurz nach dem sprühen (wenige Tage) auch die Blattsubstanz getestet durch Anfassen geht so schnell. Das lässt bei hoher Wachstumsgeschwindigkeit nach Wochen nach und bis jetzt habe ich bei Lilien wieder behandelt da ich auf einen Effekt bei der Lilienfliege hoffe.
Das bedarf auf jeden Fall weiterer Beobachtung und sicher auch Vergleichsversuchen.
Der hiesige Botanische Garten hat meine diesbezügliche Anregung aufgenommen. Vermutlich werden die ersten Effekte dort ein intensiveres Untersuchen zur Folge haben.
Der Stoff wird nicht mehr an Privatpersonen abgegeben. In Konzentrationen die z.B. Kochsalz schädlich wären ist es fruchtschädigend.
Früher war es in Lebensmitteln, Waschmitteln, Holzschutzmitteln dem bekannten grünen Schleim den Kinder so gern als Ekelspielzeug benützten und vielen anderen alltäglichen Produkten vorhanden. Zurzeit ist es noch für Kaviar zugelassen.
Seine Wirkung bei der Regulation des Kalkhaushaltes im Körper als billiges Arthrosemittel soll die Ursache für das Verbot sein.
Die Fruchtschädigende Wirkung in hohen Konzentrationen wurde schon 1972 dokumentiert hatte aber keine Beschränkungen zur Folge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Borax Falls man an die großen Verschwörungen glaubt wäre noch dieser Artikel interessant.
http://www.torindiegalaxien.de/gesu07/Die%20Borax%20Verschwoerung.pdfTöpfer, Landwirte, Schmiede und andere Metallbearbeiter können es noch im Fachhandel beziehen. Geringe Mengen als Ameisengift kann man vielleicht in der Apotheke bekommen.