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Autor Thema: Studie zu Insektensterben  (Gelesen 145887 mal)

Gartenplaner

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #435 am: 30. Oktober 2019, 23:11:13 »

...

@gartenplaner: ja, lesen hilft.
Auch diesen von dir richtig verlinkten Satz, den meinte ich. So schlechte Formulierungen, da müssen alle Alarmglocken schrillen.
Gib dir die Mühe und schau dir die Studie an: https://www.nature.com/articles/s41586-019-1684-3 bzw wenn du keinen Zugang hast, kostenlos über den referrer von Spiegel: https://www.nature.com/articles/s41586-019-1684-3.epdf?referrer_access_token=RQ2cekmGyUxGkXC59ZjZSdRgN0jAjWel9jnR3ZoTv0P3cBGBUVeGHgT3kJjR4Ll0ttPqGGFdLGUIJKB_BNMk1SDvUXMA_lDVsTuanNw_xB_YGVVl6jmkVM2RgRpKrvkwdlZov4SdW6UdrEcaaGqYxaXN-XCYfWbiRkYIzHVdskPGaryrIamlGSYRVMHe-4ig&tracking_referrer=www.spiegel.de

Sowas kanns nicht sein. Fällt dir auf was Spiegel online draus macht?

Ich lese den Originalartikel:
"...To disentangle the local and landscape-level effects of land use on temporal trends in arthropod communities of grasslands and forests, we used data from the ‘Biodiversity Exploratories’ research programme that pertain to more than 1 million individual arthropods (2,675 species) (Extended Data Table1). Arthropods were collected annually at 150grass-land sites by standardized sweep-net sampling in June and August from 2008 to 2017, and at 30forest sites with flight-interception traps over the whole growing period from 2008 to 2016. An additional 110forest sites were sampled in 2008, 2011 and 2014 to test for trends across a larger number of sites.

...

The study was conducted as part of the Biodiversity Exploratories project (www.biodiversity-exploratories.de) in three regions of Germany: (1) Schwäbische Alb in southwestern Germany (460–860 m above sea level (asl)); (2) Hainich-Dün in central Germany (285–550 m asl); and (3) Schorfheide-Chorin in northeastern Germany (3–140 m asl). The three regions differ in climate, geology and topography, but each is characterized by gradients of land-use intensity in grasslands and forests that are typical for large parts of temperate Europe31. A total of 150 grassland sites of 50 × 50 m in size (50 per region) and 140 forest sites of 100 × 100 m in size (49 in Schwäbische Alb, 50 in Hainich-Dün and 41 in Schorfheide-Chorin), located within larger management units, were selected from a total of about 3,000 candidate sites by stratified random sampling to ensured that the selected sites covered the whole range of land-use intensity and to minimize the confounding effects of spatial position or soil type31. ...
"

und finde dort nichts von
...neue Daten aus 3 (alten?) zusammengefasst...
  ???
« Letzte Änderung: 30. Oktober 2019, 23:13:29 von Gartenplaner »
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dmks

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #436 am: 30. Oktober 2019, 23:16:22 »

Hier bei mir im Stall haben zwei Schwalbenpaare 5 Bruten aufgezogen. Ich weiß das das wenig ist.
Auf einem Hof schräg gegenüber nisten mal "übern Daumen" 40 bis 50 Paare.  :D
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lerchenzorn

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #437 am: 30. Oktober 2019, 23:20:39 »

... Lerchenzorn: was schlägst du konkret an ``Begleitmaßnahmen gegen Problemunkräuter´´ gegen Chenopodium auf dem Bild von dmks vor?



Chenopodium-Arten sind keine Problemunkräuter. Weißer Gänsefuß dominiert nur da, wo zuvor hochgedüngte Ackerflächen mal eben kurz zum Blühstreifen gemacht werden sollen und Dürre oder andere Widrigkeiten dazwischen kommen.

Maßnahmen gegen Acker-Kratzdistel, Quecke oder Kletten-Labkraut sind schwierig und meist langwierig, wenn die Arten sich einmal stärker etabliert haben.
In kleineren Flächen können mechanische oder manuelle Maßnahmen wirksam sein, sind aber eben sehr aufwändig.

Zum Umgang mit der Acker-Kratzdistel im Ökolandbau gibt es umfangreiches Material, z. B. hier.
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Roeschen1

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #438 am: 30. Oktober 2019, 23:25:23 »

Hier bei mir im Stall haben zwei Schwalbenpaare 5 Bruten aufgezogen. Ich weiß das das wenig ist.
Auf einem Hof schräg gegenüber nisten mal "übern Daumen" 40 bis 50 Paare.  :D
Auf einem Biohof, wo ich abundzu einkaufe, hatten die Rauchschwalben auch die wiederholte Brut.
Das wird aber vermutlich nicht reichen die Verluste zu egalisieren.
Der Star, früher hier in Massen zu sehen,  riesige Schwärme beim Vogelzug, jetzt sieht man kleine Trupps.
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thuja thujon

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #439 am: 30. Oktober 2019, 23:28:15 »

Chenopodium-Arten sind keine Problemunkräuter. Weißer Gänsefuß dominiert nur da, wo zuvor hochgedüngte Ackerflächen mal eben kurz zum Blühstreifen gemacht werden sollen und Dürre oder andere Widrigkeiten dazwischen kommen.
So ähnlich wollte ich das hören. Samenunkraut, keimt eben nur auf gestörtem Boden, braucht nicht hochgedüngt sein.
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Gartenplaner: und was sagt die Studie nun und was sagt Spiegel wenn man nur kurz drüberliest? 
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metalorange

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #440 am: 30. Oktober 2019, 23:37:20 »



Klingt gut. Ist es aber nicht. Diese Blühstreifen setzen sich überwiegend aus exotischen Arten und Zuchformen zusammen und verdrängen die einheimischen, autochtonen Pflanzenarten die an den Ackerrändern wachsen könnten.

Neben den angesäten Arten wachsen auf diesen Streifen auch ungestört eben genau diese Ackerunkräuter.  ;)

Die angesäten Phacelien und Co. stehen aber in der Regel so dicht, das dort meistens nur wenige einheimische Arten durchkommen.
Wenn man die Fläche einfach in Ruhe lassen würde, würden sich dort oft schon im ersten Jahr eine Blühfläche aus Mohn, Kamille, Kornblume entwickeln können. Das Saatgut davon ist oft noch im Boden vorhanden und ist auch nach Jahrzehnten noch keimfähig. Auch vom Aussterben bedrohte Arten wie Adonisröschen, Ackerrittersporn, Venusspiegel etc. hätten dann wieder eine Chance.
Solche Brachflächen am Ackerrand müßten auch nur alle zwei bis drei Jahre gepflügt werden um den Offenbodencharakter zu erhalten. Sie würden dem Landwirt also weniger Arbeit machen und es müßte auch kein Geld für florenverfälschendes Saatgut ausgegeben werden.
Anscheinend sind unsere Landwirte aber zu naturfern und Monsato-abhängig geworden und setzen lieber auf grellbunte Samenmischungen mit denen man ahnungslose Spaziergänger beeindrucken kann.
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lerchenzorn

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #441 am: 30. Oktober 2019, 23:39:35 »

Chenopodium-Arten sind keine Problemunkräuter. Weißer Gänsefuß dominiert nur da, wo zuvor hochgedüngte Ackerflächen mal eben kurz zum Blühstreifen gemacht werden sollen und Dürre oder andere Widrigkeiten dazwischen kommen.
So ähnlich wollte ich das hören. Samenunkraut, keimt eben nur auf gestörtem Boden, braucht nicht hochgedüngt sein.
Mechanisch gegen Distel, 2 Jahre Kleegras, Nitrat fürs Grundwasser...

...

Und was genau willst Du damit sagen? Dass es immer gegen jede Maßnahme einen Einwand geben wird? Das weiß ich. Die Einwände allein bewirken nur nichts. Und eines kann man sich sparen: jedes Mal grundsätzliche Einwände (Nitrat nach Kleegras ... usw.) ohne Kenntnis der konkreten Verhältnisse rauszuhauen. Wenn der Kleegras-Anbau ein gravierendes, z. B. der unsachgemäßen Gülleverwendung vergleichbares Problem im Gewässer- und Trinkwasserschutz wäre, würde er schon mehr Gegenwind haben. Dass er nicht bedenkenlos praktiziert werden darf, ist bekannt und das wissen und beachten die Ökobauern.

Samenunkräuter wie Weißer Gänsefuß keimem ohne Aufdüngung, richtig. Sie wachsen aber deutlich schwächer in gut abgetragenen Böden und sind dann in der Regel kein Problem, nicht einmal ein optisches.
« Letzte Änderung: 30. Oktober 2019, 23:45:50 von lerchenzorn »
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dmks

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #442 am: 30. Oktober 2019, 23:41:48 »

Mal eine (rein persönliche Erfahrung) Randbemerkung zur Blühstreifen-Diskussion:
Von den letzten drei (ernst zu nehmenden) Diskussionspartnern zum Thema 'Kontra Blühstreifen' hatte keiner einen solchen je selbst betreten. :-\
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Gartenplaner

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #443 am: 30. Oktober 2019, 23:41:50 »

...
Gartenplaner: und was sagt die Studie nun und was sagt Spiegel wenn man nur kurz drüberliest?

Die Studie sagt, dass sie Daten aus dem Biodiversitäts-Exploratorien-Programm als Datengrundlage nimmt, die von 2008 bis 2017 gesammelt wurden - "The study was conducted as part of the Biodiversity Exploratories project (www.biodiversity-exploratories.de) in three regions of Germany: (1) Schwäbische Alb in southwestern Germany (460–860 m above sea level (asl)); (2) Hainich-Dün in central Germany (285–550 m asl); and (3) Schorfheide-Chorin in northeastern Germany (3–140 m asl)." klingt für mich so, als ob die Studienschreiber auch selber die Datengrundlage erhoben haben.
So verstehe ich auch die Verlinkung vom nature-Artikel zu eben jenem Biodiversitäts-Exploratorien-Programm.

Und so schreibt es auch der Spiegel.

Wenn es überhaupt das ist, worauf du hinaus willst....
Wenn du überhaupt auf irgendwas hinaus willst....
« Letzte Änderung: 30. Oktober 2019, 23:57:42 von Gartenplaner »
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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #444 am: 31. Oktober 2019, 07:31:41 »

Ich habe versucht die Studie (auf englisch) zu lesen, bin mir bei zu vielen Passagen aber unsicher, ob ich die richtig verstehe.
Grund war, dass nach meinem empfinden jede der zahlreichen Zeitungen, die die Meldung brachten, was anderes draus gemacht hat!

Interessant fand ich, dass der festgestellte Rückgang vor allem auf Grünland unabhängig von der Nutzungsintensität war, also ähnlich sowohl auf extensiven Schafweiden wie auf Vielschnittwiesen.
Ebenfalls interessant, dass im Wald vor allem die Arten zurückgingen, die weite Strecken zurücklegen.
Der Rückgang auf isoliert in der Ackerlage liegenden Grünländern verwundert mich dagegen nicht.

Habe ich das richtig verstanden: Da der gemessene Rückgang nicht direkt mit der auf den Flächen durchgeführten Nutzung zu erklären ist, wird nach einer übergeordneten Ursache in der Umwelt alllgemein gesucht?

Die Bemerkung zu den Saatgutmischungen für Blühflächen die aus überwiegend exotischen Arten bestehen, deutet auf einen veralteten Kenntnisstand hin.


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michaelbasso

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #445 am: 31. Oktober 2019, 07:33:15 »

Diese Blühstreifen setzen sich überwiegend aus exotischen Arten und Zuchformen zusammen

Hab mal zusammengefaßt was ich im Blühstreifen fand:
Phacelia, Kornblune, Buchweizem, Leinen, Ringelblume, Dill, Sonnenblume, Senf, Inkarnatklee, Quirlmalve, Seradella, Ölrettich und viele mehr... und dazu (im Untergrund) diverse heimische Kräuter (Vogelmiere, Rote Taubnessel, Melde, Schachtelhalm, Klette, Ackerdistel, Hirtentäschel, einj. Brennessel, Klatschmohn, Kamille, Gräser...):

Nicht direkt an Dich gerichtet, aber als Anknüpfungspunkt, fand ich Deinen Post ganz passend...

Letzte Woche sah ich, wie ein Blühstreifen gemäht und anschließend gepflügt wurde, das passiert ja mit den meisten Blühstreifen im Herbst.
Soweit so gut, landwirtschaftliche Praxis halt. Aber, das kommt in Diskussionen oft nicht vor Insekten brauchen ja nicht nur Blüten, sie müssen auch irgendwo ihr Jugendstadium verbringen und Nahrungspflanzen finden.
Aus dieser Sicht, halte ich Blühstreifen für ganz nett gemeint, aber wahrscheinlich sind sie nur für die wenigsten Arten ein Reproduktionsraum. Ob  Blühstreifen in dieser Form einen positiven Effekt auf Insekten haben, wäre einmal interessant zu erfahren.
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thuja thujon

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #446 am: 31. Oktober 2019, 07:58:24 »

Habe ich das richtig verstanden: Da der gemessene Rückgang nicht direkt mit der auf den Flächen durchgeführten Nutzung zu erklären ist, wird nach einer übergeordneten Ursache in der Umwelt alllgemein gesucht?
Zumindest deutet sehr viel daraufhin hin, das es auch andere Ursachen als die fehelenden Misthaufen und weniger Nahrungsangebot gibt. Könnte man mal näher betrachten, wenn einen die Sache mit dem Insektenrückgang interessiert.

@Gartenplaner: auf was ich hinaus will? Da steht nicht viel verwertbares in der Studie und die Medien machen wieder einen Hype draus. Die Methodik ist leider schlecht. An einem einzigen Tag in 3 Jahren untersuchen und daraus Rückschlüsse ziehen ist extrem dürftig. Kennst du die Vorschriften, wie oft eine Fläche vor Baumaßnahmen untersucht werden muss? Sollte das nicht der untere Maßstab sein? Ich will die Ergebnisse nicht anzweifeln, aber bei den Geldern die in solche Projekte fliessen, könnte man auch mehr erwarten. Oder fehlen die Leute die Insekten bestimmen können?
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neo

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #447 am: 31. Oktober 2019, 08:18:02 »

Die derzeit gut bezahlten, manchmal schön bunten, aber recht anspruchslosen Varianten, die einige Landnutzerverbände und Länder aufgelegt haben, werden es nicht bringen. Sind auch meist auffallend straßennah und bildwirksam inszeniert.
Wenn das sich auch auf die Landwirtschaft bezieht; ihr habt in D keine Bestimmungen welche festlegen, was in einem Ackerblühstreifen eingesät werden darf? (In CH ist es klar festgelegt, insbesondere wenn der Bauer dann dafür auch etwas finanzielle Unterstützung möchte. Mir fallen in meiner CH Umgebung aber eher mal Ackerschonstreifen auf, weniger Ackerblühstreifen.)
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Chica

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #448 am: 31. Oktober 2019, 08:46:50 »

Diese Blühstreifen setzen sich überwiegend aus exotischen Arten und Zuchformen zusammen

Hab mal zusammengefaßt was ich im Blühstreifen fand:
Phacelia, Kornblune, Buchweizem, Leinen, Ringelblume, Dill, Sonnenblume, Senf, Inkarnatklee, Quirlmalve, Seradella, Ölrettich und viele mehr... und dazu (im Untergrund) diverse heimische Kräuter (Vogelmiere, Rote Taubnessel, Melde, Schachtelhalm, Klette, Ackerdistel, Hirtentäschel, einj. Brennessel, Klatschmohn, Kamille, Gräser...):

Nicht direkt an Dich gerichtet, aber als Anknüpfungspunkt, fand ich Deinen Post ganz passend...

Letzte Woche sah ich, wie ein Blühstreifen gemäht und anschließend gepflügt wurde, das passiert ja mit den meisten Blühstreifen im Herbst.
Soweit so gut, landwirtschaftliche Praxis halt. Aber, das kommt in Diskussionen oft nicht vor Insekten brauchen ja nicht nur Blüten, sie müssen auch irgendwo ihr Jugendstadium verbringen und Nahrungspflanzen finden.
Aus dieser Sicht, halte ich Blühstreifen für ganz nett gemeint, aber wahrscheinlich sind sie nur für die wenigsten Arten ein Reproduktionsraum. Ob  Blühstreifen in dieser Form einen positiven Effekt auf Insekten haben, wäre einmal interessant zu erfahren.

Von landwirtschaftlichen Zwängen habe ich zu wenig Ahnung, das Luzernefeld hinter meinem Grundstück, das blühend so vielen Tagfalterarten Nektar spendete, wurde letzte Woche umgepflügt, samt allen Eiern/Raupen von Colias hyale und Colias crocea, verschiedenen Gelblingen. So habe ich das erwartet  :P. Die Pflanzenarten, die Du oben angeführt hast dmks, sind für Wildbienen und Schmetterlinge kaum nutzbar. Das klingt mir im besten Falle noch nach Honigbienenförderung also auch Produktion von Nahrungsmitteln. Weder spezialisierte Wildbienen noch Raupen von Schmetterlingen können damit etwas anfangen, schon gleich gar nicht, wenn das alles nur über ein paar Sommermonate stehen bleibt. Tut mir leid, vergleicht einmal hier, floraweb, wildbienen.info, wildbienen.de. Zu anderen Insekten kann ich nicht so viel sagen, aber alles bildet eh ein System, deshalb dürfte das auch auf diese zutreffen.
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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

Chica

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #449 am: 31. Oktober 2019, 08:53:21 »

Ich halte das Halbwissen, das im Bereich Insektenschutz grassiert für gefährlich. Wir säen etwas was blüht, damit haben wir unser Gewissen beruhigt, die rosarote Welt ist in Ordnung. Nur hat das den Insekten nicht wirklich genutzt, die notwendigen Lebensbedingungen für Tagfalter und erst recht für Wildbienen sind sehr kompliziert, unheimlich verzahnt und von so vielen Faktoren beeinflusst, dass da mit ein paar blühenden Ringelblumen definitiv nichts erreicht ist. Da nützt nur wirklicher Wissenserwerb, tiefer eintauchen in die Zusammenhänge.
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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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