Auch wenn ich mich hier oft auf Thuja beziehe,
ist es nicht böse, oder so, gemeint. Man kann aber mit ihr so schön diskutieren Also sorry, wenn du einen anderen Eindruck bekommst
Beim Thema Färbung auch kein Wort zu Polyphenoloxidase und wie sich das auf die Allergie auswirkt. Polyphenolreiche Sorten, die nicht braun anlaufen und deswegen für manche Allergiker geeignet sind, scheinen völlig unbekannt zu sein. Stattdessen nur die alte abgedroschene Phrase, man könnte fast mitgenommen haben, alte Sorten wären gesünder und allergikergeeignet.
Das ist auch noch ein zweischneidiges Schwert. In der Lagerung und/oder Reifung des Apfels, kann das Protein nicht Mal d 1 (Allergen-Protein bei Mittel- und Nordeuropäer, Äquivalent im Birkenpollen - Kreuzallergie) hemmen. Das ist bei dem Mal d 3 (Allergen bei Südeuropäern; Kreuzreaktion mit Pfirsichen) anders, dieses Protein kann dann von den polyphenolischen Bestandteilen, im reifen und gelagerten Zustand, gut gehemmt werden. Daher halte ich es für folgerichtig auf dieses Thema nicht eingegangen zu sein.
Das man aus Erfahrung und aus redaktionellen Gründen sagt, dass alte Sorten gesünder seien, halte ich rel. gerechtfertigt. Dass das ganze Sortenspektrum nicht wieder gegeben werden kann, ist klar. Daher blickt man eher auf die bekannteren, alten Sorten und dort sieht die Quote gut aus. Im Supermarkt findet man eh nur 15 Sorten, wieso sollte man die zahl mit tausenden alten Sorten vergleichen? Auch bei den alten Sorten haben sich wenige stärker verbreitet.
https://www.pomologen-verein.de/fileadmin/user_upload/Apfelallergie_Sorten.pdf Das Rückstände von nicht krebserregenden Pestiziden unter dem Rückstandshöchstgehalt [...] eine gesundheitliche Reaktion auszulösen [...].
Soweit es toxikologisch bekannt und erkannt ist
Vorsicht sollte eher gewaltet werden, als Nachsicht.
[...] zB krebserregendem, apfeleigenem Quercetin ausgeht. Letzteres Gift wurde in der Doku mit gesundheitsfördernden Polyphenolen umschrieben. Man stelle sich vor Bayer stellt sich hin und behauptet Azoxystrobin hilft gegen Malaria.
Qercetin ist hier der Janus. Ja, es ist mutergen aber eine cancerogene wurde beim Menschen noch nicht festgestellt. Nachgewiesen soll dagegen aber die wachstumshemmende Wirkung gegen Tumorzellen sein. Somit kann man es dennoch als gesundheitsförderndes Polyphenol bezeichnet werden. Vielleicht sollte man manche Gruppen nicht einzeln betrachten, sonder immer als Gemisch, mit den daraus resultierenden Kreuzreaktionen. Einzelnbetrachtet ist sehr vieles giftig, wenn aber die richtigen Partner zur rechten Größe da sind, dann ist alles halb so schlimm.
Man sollte da Paracelsus bedenken
Wenn Strohblume schadstoffreies Obst essen möchte, sollte er vielleicht wissen, das selbst angebautes und ungespritztes Obst mehr Schadstoffe enthält als das mit den 80% Rückständen.
Wie du zu dieser Aussage kommst, ist mir dennoch schleierhaft. Ja, es gibt viele Umweltfaktoren, aber wenn es nur um die Art des Anbaus geht, dann liegst du falsch. Ich kann kein Gift verwenden, um Gift verschwinden zu lassen. Man verhindert allemal giftproduzierende Pilze aber wer isst heute schon einen vollkommen verschimmelten Apfel aus dem Supermarkt? Schorf ist schon da zu viel.
Diese oberflächliche Art ist das was mich stört, so schleicht sich Halbwissen ein.
Der Kunde der meinte, nicht feste Äpfel schmecken nicht, hat sicherlich irgendwo recht. Zumindest wenn man nur die sehr eingeschränkte Varianz der meistverkauften Apfelsorten in die Auswahl nimmt. Mit der Bandbreite von Äpfeln hat das aber nichts zu tun. Diese weich-schmeckt-nicht Behauptung lässt sich aber viel eher mit ein paar sortenbedingt weicheren Sorten widerlegen (also nicht kaputtgelagerte Supermarktsorten), als zB das Thema mit den Schadstoffen.
Ich denke, da unterschätzt und überschätzt du die Leute zu gleich.
Zu einem leben wir heute in einem sehr gebildeten Zeitalter. Jeder weiß im Vergleich zu früher, sehr viel und kann leicht mehr erfahren, wenn er das möchte. Und die Leute sind nach Kant sehr wohl in deer Lage zu denken und ihre Erfahrungen und Rückschlüsse zu machen.
Wenn in Galileo, auf Pro-7, "das perfekte Pizza-Rezept" publiziert wird, werden die meisten sehr wohl wissen, wie sie das einzuordnen haben. So auch mit den Allergenen und den alten Sorten. Die werden es schon merken und dann ihre Rückschlüsse ziehen können, wenn sie in eine alte Sorte bissen und dennoch Reaktionen erlitten. Viele Leute werden sich auch bei Interesse, tiefer informieren.
Das kann und muss doch keine Sendung zu 100% übernehmen. Es wurde auch so nie im Bericht gesagt. Der Typ sagte, wenn ich es richtig im Kopf habe, "viele alte Sorten sind ...".
Andererseits überschätzt du die Leute sehr. Nur weil man eine Allergie hat, muss man dann die ganzen biochemischen Vorgänge, Studien usw kennen und verstanden haben. Oder es plakativ zu formulieren: Der Metzger muss für das Mettbrötchen nicht das Beckerhandwerk können.
Daher kann auch keine Doku die Leute mit wissenschaftlichen Details und Relativierungen überfordern. Da sucht man den kleinsten gemeinsamen Nenner um die Interesse beim Zuschauer halten zu können. Und das ist auch richtig. Wie viele Leute kommen hier bei dem Biochemie-gedöns nicht mit? (vieleicht auch wegen den komplizierten, langen, verwirrenden Sätzen
)
Ja, und? Wer interesse hat kann dann Nachfragen und sich weiter bilden. Dafür kann dann Person B zu Thema y mehr sagen.
Früher konnte man kleine Äpfel nicht verkaufen, sie wanderten in die Saftpresse.
Jetzt kommt einer auf die Idee besonders kleine Äpfel als Snackäpfel zu verkaufen, sind aber dafür doppelt so teuer...
Ja, das ist der Trend den man schon länger Beobachten kann: kleinere Portionen zu teureren Preisen, obwohl Produktion und Rohstoffe billiger werden, siehe Stapelchips.
Lustig ist vor allem folgender Satz, den ich beim googlen über die Rocket-äpfel gefunden habe:
"Der Rock it ist nämlich der erste Miniapfel der Welt."
Quelle:
360grad-neuseeland.de