Unwetter 30.April 2018
Das WAR Starkregen. Sensu stricto.
Aber hallo.
... Naturkatastrophen wie Hochwasser oder großflächige Überflutungen kann man mit gärtnerischem Know-How ohnehin nicht 'abpuffern'...
Jein. Für ganz große Katastrophen stimmt das (Beispiel Elbe-Hochwasser). Bei kleineren Übeln, z. B. bei Starkregen (sensu stricto!), kann man doch manches tun, um Schäden zu mindern.
Die Starkregenereignisse, die Ende Mai/ Anfang unsere Region getroffen haben - hier direkt nur mit ziemlich viel Regen, 15, 20 km weiter, wo jeweils die Zentren der Unwetterzellen waren, mit Überschwemmungen etc. - waren natürlich auch Thema etlicher Nachbarschaftsgespräche. Aufgrund der Topografie ist bei uns die Gefahr viel geringer als in den schwer betroffenen Gebieten: Die liegen größtenteils in Senken oder nahe an Gewässern; wir hingegen sitzen oben am Hang, ohne Gewässer nahebei.
Aber fette Unwetterzellen direkt überm Kopf sind natürlich auch hier nicht ohne. "Ja", sagte ein Nachbar, "wir hatten auch schon ein paarmal 'nen See in der Wiese..."
Und da fangen die gärtnerischen Schadensminderungs-Strategien an: Nachbars haben eine Senke im Gelände nicht planiert, sondern so gelassen, wie sie war - "Wiese", da stört sowas nicht. Und dort kann sich nun ein Zuviel an Wasser sammeln, ggf. auch ein paar Tage stehen blieben, ohne dass es großen Stress gibt.
Im eigenen Garten hat mal ein Starkregen (sensu stricto!
) im damals grad wg. Dürre steinhart verbackenen Lehm tiefe Ablaufrinnen in die Beete gegraben. Ich hab' draus gelernt.
Erstens sorge ich seither konsequent dafür, dass der Boden wasseraufnahmefähig bleibt, d. h. ich mulche, und ich fange früh mit (verhaltenem) Wässern an, so dass der Lehm nie "Beton" wird.
Zweitens habe ich begonnen, für den Fall des Falles Fließwege vorzugeben. Durch ganz leichtes Quergefälle, das das eh vorhandene Längsgefälle am Hang ergänzt: Ich habe die Beete - sie liegen an den Gartenrändern, dazwischen ist Wiese - etwas angefüllt, so dass sie außen ein Tickchen höher sind als die Wiese. Wenn's dicke kommt, folgt der "Fluss" halt dem Gefälle, geht also über die Wiese...
Dass und wie man Regenwasser "lenken" kann, hat lonicera ja auch anschaulich beschrieben.