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|8|6|Und wie dick das Fell ist, das ich heut trag, entscheid ich immer morgens vorm Kleiderschrank - heut ist es eher aus der Collection "nacktmull". (Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Die Sache mit dem offenen Boden  (Gelesen 5918 mal)

Krümel

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Die Sache mit dem offenen Boden
« am: 30. Juni 2019, 10:12:07 »

Im "Grünen Anzeiger" von Mai/Juni 2019 steht in Andreas Barlages Artikel über Rosen:

Zitat
Mulchen ist nicht angesagt, weil Rosen einen offenen Boden sehr viel lieber haben.

Nun habe ich das früher schon hie und da mal gelesen, es aber immer als Mär abgetan (etwa so wie die "wahnsinnig unschlagbare Kombi" Lavendel-Rose). Dies deswegen, weil meine Erfahrungen da eine deutlichst andere Sprache sprechen. Ich habe verschiedene kränkelnden Rosenpflanzungen (mit eben diesem berühmten offenen Boden) durch richtigen Schnitt und konsequentes Mulchen und/oder Unterpflanzen zum Gesunden bringen können. Was meines Erachtens alles andere als ein Wunder ist - je gesünder das Bodenleben, desto vitaler die Pflanzen.

Meine Frage also:
Warum propagiert aber jemand, der ja nun wirklich was von der Sache versteht, einen offenen Boden, der dem Bodenleben definitiv weniger bekommt als einen durch Mulchen oder Bepflanzung geschützten?
Anders gefragt: Wo ist da mein eventueller Gedankenfehler?




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neo

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #1 am: 30. Juni 2019, 11:36:42 »

Ich bin gespannt,was die Experten sagen.
Wie weit(Radius) war denn dein Boden bei den Rosen früher offen?
Heute ganz dicht an die Triebe rangepflanzt? Mit was unterpflanzt?
Und mit was mulchst du?
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Nova Liz †

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #2 am: 30. Juni 2019, 13:16:52 »

Hm,ich kann nur wenig dazu beitragen .Ich versuche(versuche,schaffe es nicht immer) den Bewuchs der Nachbarpflanzen nicht zu dicht an die Rosen kommen zu lassen,weil sich sonst bei stehender ,feuchter Luft schnell Pilzkrankheiten auf den unteren Blättern breitmachen.
Die Rosen sollen durch offenen und oft gehackten Boden mehr Sauerstoff an die Wurzeln bekommen,was sich positiv auf Gesundheit und Wuchs auswirken soll.Aber das ist nur nachgeplappert.Ich habe irgendwie immer beides,Rosen im offenen Boden(vollgewuchert oder nicht) und gemulchte Rosen.Einen wirklichen Unterschied habe ich nicht festgestellt.Vielleicht bemerke ich das aus Zeitmangel auch nie so richtig. ;)
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malva

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #3 am: 30. Juni 2019, 21:21:54 »

Bei mir gibt es kaum offenen Boden, und wenn ich welchen sehe, ist das dann schon ein Pflanzplatz für mich.  ;)
Vermutlich würde es einigen Rosen besser gehen wenn ich nicht mit Stauden mulchen würde.  8) Aber ich habe noch so viele, daß ein Empfindling nicht so auffällt und ich mag die vollen Beete wo alles aussieht als dürfe es wachsen wie es will.
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Krümel

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #4 am: 01. Juli 2019, 09:53:41 »

Ich bin gespannt,was die Experten sagen.
Wie weit(Radius) war denn dein Boden bei den Rosen früher offen?
Heute ganz dicht an die Triebe rangepflanzt? Mit was unterpflanzt?
Und mit was mulchst du?
Die besagten Rosenbeete befanden sich in Fremdgärten und waren die klassischen Schweizer Rabättchen: monokulturig Rose an Rose und nackiger Boden untendrunter.
Mulch: Rindenmulch oder Rasenschnitt.
Pflanzung: Je nach Höhe der Pflanze nicht zu dicht, da - wie Nova Liz auch schrieb - es um die Rose doch noch luftig bleiben soll.

Dass permanent nackt daliegender gehackter Boden wurzelförderlicher sein soll als welcher mit "Mulchgare", würde mich doch sehr verwundern.
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oile

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #5 am: 01. Juli 2019, 10:07:51 »

Mich würde das auch wundern. Es ist mir auch noch nicht klar wie bei oberflächlichem Hacken der Sauerstoff an die tiefsitzenden Wurzeln gelangen soll.
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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lerchenzorn

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #6 am: 01. Juli 2019, 10:22:51 »

Im Gemüsegarten wundert es mich nicht. Da wird durch ständiges Hacken / Schuffeln die "Bodengare" gehalten und Unkraut beseitigt.
Vielleicht funktioniert es um die Rosen herum ähnlich.
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thuja thujon

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #7 am: 02. Juli 2019, 12:05:18 »

Offenen Boden darf man nicht gleichsetzen mit langjährig kunstgedüngten, totgehackten, niemals organisches Material gesehen habenden Pulverbeton.

Also offener Boden, solange er nicht zu feinkrümelig ist, ordentlich Nähr- und Dauerhumus enthält, im richtigen pH-Wert, damit die Krümel stabil sind, nicht zu tonig, nicht zu sandig, das ist wirklich der beste Rosenboden.
Um die tiefgrabenden Regenwürmer zu ernähren sollte zwar was feines organisches auf der Oberfläche liegen, die Erfahrung zeigt aber auch das zB. beim abhäufeln untergegrabenes/eingemsichtes Stroh ausreichend Nahrung für die Würmer liefert.

Luft in den Boden kommt automatsich wenn er trocknet. In den Poren, wo vorher Wasser war, drückt der Luftdruck Luft als Ersatz hin, dotr bleibt ja kein Vacuum zurück. Das abtrocknen liefert den neuen Sauerstoff für die Wurzelatmung. Auch deswegen sollte man lieber einmal kräftig statt oft wenig giessen und darauf achten, dass an der Bodenoberfläche keine Verkrustungen entstehen. So bekommt man Sauerstoff auch in einen Meter Tiefe, mit den tiefen Regenwurmgängen und eher groben Bodenoberfläche für eine gute Regenverdaulichkeit noch besser.

Manche Mulchschichten haben den Nachteil, dass sie Wasser nicht richtig in den Boden lassen und ihm nichts richtig geben können, der Boden also auch unter der Mulchschicht verarmt. Eine Mulchschicht sorgt zwar für die Schattengare eines Bodens, aber ernähren und fit halten geht nicht mit nur Pinienrinde oder ähnlichem Material.

Ich denke das ist in etwa das, was Andreas Barlages zu der Aussage bewegt hat.
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neo

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #8 am: 02. Juli 2019, 13:30:57 »

Die besagten Rosenbeete befanden sich in Fremdgärten und waren die klassischen Schweizer Rabättchen: monokulturig Rose an Rose und nackiger Boden untendrunter.
So was (Langweiliges) haben wir noch in der Schweiz? Als Rose würde es mir in dieser Monokultur aber auch verleiden. ;)
Offenen Boden darf man nicht gleichsetzen mit langjährig kunstgedüngten, totgehackten, niemals organisches Material gesehen habenden Pulverbeton.
Denke auch, das Wesentliche ist wohl, wie mit dem Boden früher im Unterschied zu heute umgegangen worden ist.
Ich versuche den Boden um meine Rosen auch ca. im d 30cm freizuhalten (mehr oder weniger erfolgreich). Mache ich aber bei fast allen Sträuchern, Rosen sind ja auch nichts anderes. U.a. auch aus praktischen Gründen. Und wenn da zu dicht an einer Rose was raufspriesst, also rein optisch sieht das ja irgendwie auch nicht aus finde ich.
Bei Rosen und Sträuchern finde ich, ein kleines Stück Boden gehört einfach nur dir, schliesslich lieferst du ja auch einiges für den Garten.
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Krümel

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #9 am: 02. Juli 2019, 16:35:23 »

Danke für eure Beiträge! Sie helfen mir sehr beim Denken und Begreifen.  :)
Hier meine Einwände, ich bin froh, wenn ihr mich auf Gedankenfehler meinerseits hinweist:

Im Gemüsebeet ist es m. E. insofern anders, als dort meist noch in derselben Saison, aber spätestens im nächsten Jahr der Boden wieder belegt und somit belebt ist, während er um Rosen herum stets offen liegt und somit der Erosion preisgegeben ist. Ich habe inzwischen verschiedene Privatgärten besucht, in denen zwischen Stauden und Gehölzen solch offener, immer wieder durchgehackter Erdboden liegt. Diese Böden waren sichtlich erodiert und in der obersten Schicht definitiv nicht belebt.
Warum das für tiefwurzelnde Rosen gut sein soll, erklärt sich mir immer noch nicht.

Zum Mulchen:
Da findet nicht nur eine Schattengare statt, selbst Pinienrinde wird mit der Zeit zersetzt. (Kleine Anmerkung: Die von mir betreuten Rosenbeete wiesen allesamt Lehmboden auf, zum Teil überdüngt. An Nährstoffen war kein Mangel, aber ganz klar an Bodenleben. Unter der Pinienrinde wurden Hornspäne ausgebracht und nach einigen Jahren auch schon mal Kaffeesatz.)
Verarmtem Boden unter einer Mulchschicht bin ich jedenfalls noch nie live begegnet. Verarmtem offenem Boden hingegen schon des Öfteren.
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neo

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #10 am: 02. Juli 2019, 18:51:24 »

Was mir einleuchtet ist, dass der Luftaustausch unter Mulch schlechter ist. Und gute Belüftung scheinen die Rosen ja unterhalb und oberhalb einfach zu mögen.
(Das Beispiel von einem ständig "durchgehäckelten" Stauden-Rosenbeet finde ich krass ;), weil die Stauden kann man ja Mulchen auch wenn man die Rosen auslässt.)
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dmks

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #11 am: 02. Juli 2019, 19:32:02 »

Ich bin in Kundengesprächen seit etwa anderthalb/zwei Jahren regelmäßig mit dieser Frage konfrontiert "Warum soll man Rosen nicht mulchen?"
??? Und bekomme auf die Gegenfrage 'Wer sagt das?' nie eine Antwort. Es sind Menschen, die haben seit 20, 30, 40 Jahren oder länger Rosen, manche mulchen, manche nicht. Beides hat bisher offenbar gut (in seinem System) funktioniert - denn auf Nachfrage ob diese Rosen okay sind höre ich dann oft schwärmerische Berichte :D
Warum auf Grund einer solchen Veröffentlichung die langjährige Erfahrung über den Haufen werfen? Wenn jemand mulcht und seine Rosen sehen Kacke aus - dann gern mal ohne probieren...und andersrum genauso!!!
Ich bin jedenfalls froh, daß meine Rosen vom Mulchverbot noch nix gehört haben! ;D
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Es gibt keine 'guten' oder 'schlechten' Zeiten.
Es ist immer genau jetzt die Zeit etwas zu tun!

neo

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #12 am: 02. Juli 2019, 19:52:53 »

Ich bin in Kundengesprächen seit etwa anderthalb/zwei Jahren regelmäßig mit dieser Frage konfrontiert "Warum soll man Rosen nicht mulchen?"
??? Und bekomme auf die Gegenfrage 'Wer sagt das?' nie eine Antwort.
Es gibt bestimmt irgendwo eine Studie zum Thema. Aber ich finde sie nicht, Teufelnochmal! ;)
Wie dick kommt bei dir welcher Mulch unter die Rosen @dmks? (Ich könnte jetzt auch noch fragen unter welche Rosenarten, aber das führt zu weit glaub`ich. ;))
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thuja thujon

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #13 am: 02. Juli 2019, 19:57:36 »

Manches sollte man nicht zu schwarz/weiss verallgemeinern. Eine Rose in 30cm nassen Rasenschnitt eingepackt wäre auch gemulcht, genauso wie viele Rosenbesitzer auch ins schwärmen kommen trotz SRT-bedingter Nackheit ab August.

Ich kenne es von hier jedenfalls so, dass Rindenmulch, auch mit Hornspänen, nicht das gelbe vom Ei ist. Auch das dort aufkommende Unkraut fördert Pilzkrankheiten.
Da man mulchen und hacken jedenfalls unterschiedlich intensiv betreiben kann, richte ich mich bei meinen Rosen an das, wonach der Boden oder die Pflanze gerade verlangt. Ist ja auch von Jahr zu Jahr und Jahreszeit unterschiedlich.

Krümel: bepflanzter Boden ist nicht automatisch belebt, nackiger Boden nicht zwangsläufig tot. Was ich sagen kann, ich habe noch nie ein dichtes Wurzelgeflecht einer Rose in der Mulchschicht gesehen, auch im Strohmulch nicht. Salat macht das durchaus anders, der braucht aber auch Nährstoffe im Vergleich zu einer Rose.

neo, der häufigste Mulch unter meinen Rosen ist das Unkraut, das dort vorher noch stand.
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Wühlmaus

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Re: Die Sache mit dem offenen Boden
« Antwort #14 am: 02. Juli 2019, 20:48:44 »

Mulchen oder nicht ist sicher auch eine Frage des Bodens!

Gerade jetzt zur Rosenvollblüte war ich bei SchwieMu. Ihr Garten liegt zwischen Bonn und Meckenheim, wo es einen der fruchtbarsten und tiefgründigen Lehmböden gibt. Nicht umsonst wird dort intensiver Obstanbau betrieben und gibt es dort viele renomierte Baumschulen. Der Zuckerrübenanbau ist auch nicht zu vergessen...
Mulchen ist dort ein Fremdwort. So auch im Garten von SchwieMu. Aber die Rosenblüte ist gigantisch, selbst ohne regelmäßiges Düngen und mit chaotischem Gießen.
Dafür mickert im Vergleich zu meinem gemulchten Garten dort zum Beispiel  der Phlox.
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