Das ganze ist ja perfekt geplant und soll dementsprechend aussehen. Es ist keine Bienenweidemischung, die kann man an vielen Ackerrändern bewundern.
Ich würde nicht so viele Vagabunden nehmen, die muss man auch in Zaum halten können, Malven sehen z.B.nach der Blüte meist schrecklich aus, auch die Knautia muss man etwas ausknipsen, damit sie ständig neue blüht.
Viele Ordnungshelden, die nicht wuchern und brav einen Platz einnehmen, nur einmal im Jahr zurückgeschnitten werden, das ist meiner Meinung nach doch schon super umgesetzt.
Jetzt am Anfang ist die Euphorie groß, alles soll perfekt sein. Letztendlich muss das aber auch gepflegt werden, und nicht dass uns Cydoras eigener Garten dann zu kurz kommt
Mediterraneus hat das sehr gut zusammengefasst, weil er viel Verständnis für die Situation hat, da er selbst öffentliche Flächen betreut.
Als ich die Baumscheiben übernommen habe, hat mich mein Mann für bekloppt erklärt. Ich habe eigentlich keine Zeit übrig. Es ist reiner Idealismus. Aktuell stehe ich wöchentlich 1 Stunde auf jeder der neuen Baumscheiben und steche im Akkord einen Eimer Unkraut raus: Ackerkratzdisteln, Winden und ähnliches. Das klingt nicht viel, ist aber jede Woche. Und Medi hat auch da nicht unrecht: diese Zeit fehlt meinem Garten. Ich hoffe, dass es wie bei der ersten Baumscheibe läuft und das Unkraut bis zum Herbst aufgibt.
Mit anderen Worten, das Ganze soll und muss auch pflegeleicht werden!!! Denn nur so findet es auch Nachahmer. Und nur so kann ich das Ganze betreiben.
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Das hat natürlich Auswirkung auf die Pflanzenauswahl. Ein weiterer Aspekt ist, dass ich mit sonnig und trocken wenig Erfahrung habe, weshalb ich einen Grundstock an recht sicheren Kandidaten gewählt habe (die Rosen, das Herbstsedum, Sesleria und Calamintha), denke ich zumindest. Die meine Kriterien erfüllen.
Bei den Pflanzvorschlägen bitte ich auch zu berücksichtigen, dass es lehmiger Boden ist und der Spagat zwischen extrem trockenen Sommern und ggf. sehr nassen Wintern zu schaffen ist. Ich brauche also Pflanzen, die das alles mitmachen. Es kann ja keiner in die Zukunft schauen, ob die Wetterextreme nun so bleiben oder ob sich das vielleicht in 5 Jahren doch wieder ändert, die Sommer nasser, die Winter kälter werden.
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Wildpflanzen habe ich nicht verwendet, weil ich keine Erfahrung damit habe. Für das gelbe Beet hatte ich mit Rainfarn, Linum vulgare, wilde Möhre und Odermennig geliebäugelt, weil ich die sehr mag. Aber sie sollen alle sehr laufen oder sich versamen, da hatte ich nicht den Mut. Zum einen Pflegeaufwand, zum anderen das Gesamtbild. Ich mag schon Struktur. Ich liebe auch wilde Wiesen, aber wie sehen die im Winter aus? Dann hätte ich hier gehört: "Hätten sie mal lieber Rasen gemacht!". Einen solchen Spruch hatte ich mir im Anfangsjahr der ersten Baumscheibe anhören dürfen, als alles noch klein war...Von der Optik her gefällt mir hier auf den Baumscheiben in dem Umfeld ein gestaltetes Beet mehr als eine Wildwiese.
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Übrigens steht eine Malva moschata Alba auf dem gelben Beet