@Buddelkönigin.
Aber Du siehst an den Antworten doch, warum die Herren der Schöpfung Gärtner und nicht Autonarr geworden sind, können sie doch weder einen Polo von einem Golf auseinanderhalten, noch einen Scirocco von einem Passat. Hielte man ihnen stattdessen ein Galanthus nivalis und ein G. elwesii unter die Nase, könnten sie sofort 50 Sorten aufzählen.
@Kasbek: Eine großartige Ausläuferbildung habe ich bisher nicht beobachten können, nur an einer Stelle, wo mein Bruder vor 20 Jahren mal den Randstein vom Parkplatz quasi direkt auf die Wurzel gesetzt hat, kamen immer wieder Neutriebe hoch. Beim Setzen des neuen Randsteins habe ich diese Stelle so gut es ging ausgeschnitten, bisher scheint Ruhe zu sein. Andererseits ist der Flieder in seinem aktuellen Zustand recht platzsparend, wer weiß, wie er nach einem kräftigen Rückschnitt wieder austreibt. Noch blüht er zuverlässig jedes Jahr, vielleicht mache ich mir mal die Mühe, mittels großer Leiter wenigstens das Totholz zu entfernen.
Machen wir weiter mit der Geschichte: Das älteste Foto, was ich vom Garten gefunden habe, ist eine Aufnahme der gerade neu aufgeschichteten Trockenmauer hinter dem Haus aus dem Jahr 1964. Noch bevor die Terrasse fertig war, hatte meine Oma aber offenbar schon einige Beete angelegt und mit Steinen abgegrenzt. Das zweite Foto mit der Wäscheleine im Vordergrund stammt wohl aus der Zeit um 1990 herum, die Kolkwitzie ganz rechts hat schon üppige Ausmaße erreicht, und der Garten ist in ein sommerliches Blütenmeer aus Rudbeckien, Staudensonnenblumen, Margeriten, Stockrose, Dahlien und Co. getaucht. So habe ich den Garten eigentlich immer in meiner Erinnerung, kunterbunt, ein bisschen wild, aber immer nett anzusehen.
Eine Aufnahme aus dem Jahr 2008 zeigt den Zustand etliche Jahre später. Man sieht, dass der Zahn der Zeit an der Trockenmauer genagt hat, die Geländer, die mein Onkel einst für meine Oma angebracht hat, da ihr Gleichgewichtssinn nicht mehr richtig mitspielte, sind an einigen Stellen ebenfalls etwas wackelig, und die beiden großen Haselnüsse, die das Bild des Gartens heute prägen, sind noch klein und unscheinbar. Mein Onkel hatte die wohl immer wieder mal zurückgeschnitten, sie damit aber nie ganz eliminieren können. Heute mag ich den Schatten, den sie auf die Terrasse werfen, konnte ich dort doch etliche Schattenstauden ansiedeln.
Ein Foto aus dem Frühjahr 2020 schließlich zeigt den heutigen Zustand, das Haus ist gerade frisch gestrichen, Bäume und Sträucher ordentlich gewachsen, aber die vielen Narzissen und Schlüsselblumen zeugen von der alten Üppigkeit des Gartens, welche ich in den vergangenen Jahren nach und nach wieder herausgearbeitet und ergänzt habe. Einige weitere Erinnerungen zeige ich in meinem nächsten Beitrag.
(Fortsetzung folgt)