Jule, so schöne Fotos, dazu noch mit traumhaftem Licht! Ich sollte viel mehr Detailfotos machen, aber irgendwie habe ich nicht wirklich ein Auge dafür, deshalb genieße ich lieber Deine.
Vorhin kam hier auch endlich mal die Sonne heraus, zwischen dem vierten und dem fünften Regenguss, der hoffentlich, während ich diese Zeilen schreibe, endlich aufhört. Ich find's ja toll, dass ich diesen Sommer abgesehen von meinen Töpfen überhaupt nichts gießen muss, aber dass man wirklich so gar nichts im Garten machen kann, geht mir gehörig auf den Keks...
Immerhin, in den kurzen schönen Momenten leuchtet der Garten zur Zeit unvergleichlich, da ist man wenigstens wieder ein bisschen versöhnt: Spätsommer heißt bei mir, der Garten ist gelb, und in der Menge ist das Leuchten der Goldruten, Staudensonnenblumen, Rudbeckien und Co. wirklich wunderbar. Da verzeiht man diesen robusten Stauden ihren "Unkraut"-Status gerne.
Im Beet am Zaun geht es kunterbunt zu; neben den Rudbeckien leuchten hier Echinacea, Eryngium, Oregano, Schafgarbe und Co., und auch der im Februar komplett heruntergefrorene Schmetterlingsflieder hat sich wieder üppig aufgebaut. Die Montbretien sind nun leider fast verblüht, aber dieses Jahr waren sie wirklich prächtig und haben dem Garten über viele Wochen Farbe gegeben. Im Gegenlicht weiß aber auch ihr Laub zu überzeugen, gerade, wenn die Sonne tief genug für solche Licht- und Schattenspiele steht.
Licht und Schatten sorgen auch im "Waldgarten" am späten Nachmittag für eine schöne Stimmung. Der Silbertaler zeigt nun sein bleiches Gerippe mit den runden Samenständen, während der Boden dieses Jahr unglaublich üppig und frischgrün von den Schattenstauden bedeckt ist. Knotiger Storchschnabel und Gelber Lerchensporn produzieren schon seit Monaten immer wieder neue Blüten, letzterer hat sich auch (etwas zu) üppig ausgesät, da muss ich nächstes Jahr wahrscheinlich ein wenig regulierend eingreifen.
So frisch wie dieses Jahr präsentiert sich das Laub von Kaukasus-Vergissmeinnicht und Lungenkraut im Spätsommer selten, die kleinen Pflänzchen sind in nur einem Jahr ansehnliche Horste geworden. Carex 'Everillo' glüht auf dem Bild unten mal wieder im Sonnenlicht, während ringsum andere Seggen, Farne und Helleboren samt dem Efeu im Hintergrund für eine Dschungelatmosphäre sorgen. Den Efeu muss ich spätestens im Winter wieder in die Schranken weisen, aber wenn man dranbleibt, klappt das hoffentlich ganz gut. Ich bin nach wie vor erstaunt, dass die Bepflanzung hier, direkt auf dem Wurzelteller der großen Fichte, so gut funktioniert, aber in trockeneren Sommern muss ich wahrscheinlich doch ab und zu mal wässern...