@ -Jule-: Komischerweise wird auf der Seite aber empfohlen, einen Kräutergarten mit Thymian, Minze und Lavendel anzulegen, obwohl Lavendel auch keine einheimische Pflanze ist. Aber da ist die "benebelnde" Wirkung auf Schmetterlinge, welche dort nach Nektar suchen, wieder ok, oder was? Und was ist mit der "benebelnden" Wirkung von Katzenminze auf Katzen, wenn sie doch ebenfalls nicht einheimisch und trotzdem eine prima Insektenweide ist?
Hier im Garten versamen sich Katzenminze und Lavendel jedenfalls deutlich invasiver als Schmetterlingsflieder...
Das Problem ist wie gesagt nicht die Verwendung der Pflanzen an sich, sondern in der Art, wie sie verwendet werden, nämlich als Monokulturen, völlig herausgerissen aus einem gärtnerischen Kontext. Ich muss immer lachen, wenn ich die Leute im Baumarkt oder im Gartencenter sehe, da läuft die ganze Familie mit drei Einkaufswagen rein, packt drei Dutzend Thujen oder Kirschlorbeer ein, und dackelt wieder zur Kasse. Ok, die sind billig, die sind groß, und in Nullkommanichts ist die Hecke "fertig". Man kann es ihnen ja noch nicht einmal verübeln, sie kennen halt einfach nichts anderes.
Und gibt es in den Gärten zur Abwechslung mal schöne Blütensträucher, sind die in 90% aller Fälle per Hausmeisterschnitt verkrüppelt, jedes Jahr wird einfach der Neuaustrieb abgeschnitten, so dass die restlichen Zweige völlig vergreisen und unansehnlich werden, Blüten nur hier und da an ein paar Zweiglein, welche nicht von der Schere erwischt wurden, zu sehen sind, da sind die mit der Heckenschere getrimmten Thujahecken - sofern ausreichend gewässert - oder die Kirschlorbeerhecken, die man quasi beliebig schneiden kann, weil der Austrieb auch die gröbsten Fehler innerhalb kurzer Zeit wieder versteckt, letztendlich ansehnlicher, und daher auch so beliebt.
Und die Leute, die im Baumarkt hübsche Blümchen nach Bauchgefühl kaufen, weil sie sich nicht auskennen, werden vermutlich auch keine intensive Recherchen in Sachen Handy usw. treiben. Die kaufen einfach das, was sie kennen, was Freunde und Bekannte haben, oder was die Werbung gerade anpreist. Diejenigen, die sich wirklich dafür interessieren, sind in der Minderzahl, und das sind diejenigen, die sich in Sachen Garten hier im Forum herumtreiben, und in Sachen Handykauf eben auf Technik-Seiten.
Man erlebt es ja immer wieder "live", wenn Neulinge hier ins Forum stolpern und Fragen zu ihren Gärten "à la Baumarkt" haben. Bei einem Verkaufsverbot von Thuja und Kirschlorbeer würden die dann halt zum Plastik-Sichtschutz oder zur Gabionenwand greifen, da hat Bristlecone völlig recht. Die Tendenz ist ja jetzt schon da, statt wenigstens noch ein paar Sträucher im Vorgarten zu haben, wird gleich großflächig geschottert, und die paar Alibi-Pflanzen à la Thuja-Formschnitt, Miscanthus oder Araukarie mickern vor sich hin, bis sie endgültig eingehen...