Im Zweifelsfall und inzwischen von vielen Wildbienenbiologen so nachgewiesen, behindert die Honigbiene die biologische Vielfalt, indem sie als Haustier, das der Mensch nutzt, einen Konkurrenten für Wildbienen darstellt.
Pauschal ist das so nicht korrekt, vielmehr hängt es davon ab, ob genügend Blüten vorhanden sind. Also: hohe Blütenvielfalt und Menge = gut für alle Bienen.
"Im Zweifelsfall" hatte ich geschrieben, nicht "pauschal". Aber: Wo ist der Ort an dem es eine hohe Blütenanzahl und -vielfalt gibt? Ich hätte den gern überall.
Da werden Pflanzen für den Balkon empfohlen, die für Wildbienen Null Nutzen haben: Topfdahlien, Vanilleblumen, Portulakröschen... , weil Wildbienen einfach deren Pollen nicht zur Fortpflanzung nutzen können. Da wird die Ansaat von Phacelia, Ringelblume und Sonnenblume empfohlen, alles Pflanzen die ausschließlich Honigbienen nutzen können.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Keine Frage, es gibt Wildbienenarten, die keine dieser Pflanzen als Pollenspender nutzen. Aber, es gibt auch viele Wildbienenarten, die dieses Angebot gern nutzen, auch den Pollen. Gerade Phacelia ist auch bei Wildbienen sehr beliebt. Es ist nicht immer alles schwarz und weiß.
"...es gibt Wildbienenarten, die keine dieser Pflanzen als Pollenspender nutzen"
Ich habe einmal gerechnet: Genau 564 der 573 für Deutschland beschriebenen Wildbienenarten nutzen k e i n e dieser Pflanzen zur Pollengewinnung, weil nämlich für
Phacelia tanacetifolia genau 6 nutzende Arten angegeben sind, für
Calendula officinalis 6 weitere Arten, für
Calendula arvensis 4 Arten, zusätzlich zu denen von
Calendula officinalis aber nur
Lasioglossum morio. Zwischen
Phacelia tanacetifolia und den
Calendula spp. überschneiden sich 2 Arten. Sonnenblume, Topfdahlie, Vanilleblume und Portulakröschen kommen in der Aufstellung nicht vor, werden also von keiner einzigen Wildbiene genutzt. Ich revidiere mich also, dass
Calendula spp. und
Phacelia tanacetifolia reine Honigbienenpflanzen sind. Wir haben aber tatsächlich andere Pflanzenarten mit 50 bis 60 Nutzern, die wirklich effektiver sind. Und es gibt ja auch keine umfangreicheren Daten zur Pollennutzung, oder? Es geht mir nicht um schwarz oder weiß, ich will Dich auch überhaupt nicht ärgern Sandkeks aber nur exaktes Wissen hilft den Wildbienen wirklich
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Die vom Vorbesitzer gepflanzte Mahonia x media (?) sehr attraktiv für Wildbienen und Wespen.
Mahonia spp. ist keine bekannte Pollenquelle von Wildbienen.
Xylocopa sp. ist sicher zum Nektarzutschen angeflogen.
Ich wollte Euch noch ganz begeistert vom 3. Tag der
Wildpflanzenakademie 2022 des VWW erzählen. Die ersten beiden Workshops im Februar waren auch sehr interessant. Alle drei waren fachlich tadellos soweit ich das beurteilen kann. Den ersten Vortrag gestern "Wildbienen und ihre Nisthabitate" (Webinar) hielt der Imker Manfred Kraft. Das hat mich wirklich sehr gefreut. Sein erster Satz hieß: Wildbienen sind die anspruchsvolleren Bienen, Honigbienen sind nicht gefährdet. Und schon war ich ganz bei ihm. Die Blumenwiesenflächen hätten sich um 96% reduziert in den letzten 30 Jahren. Den zweiten Teil der Veranstaltung gestaltete Nina Keller,
https://www.diewildblume.de/gaertnerei-fuer-wildblumen. "Gärtnern mit Wildpflanzen" und "Praxis im Wildpflanzengarten" waren ihre Themen.
Hier noch ein Buch von ihr. Allen diesen Menschen ist selbstverständlich klar, dass man Wildbienen und Schmetterlingen effektiv nur mit Wildpflanzen helfen kann. Rieger-Hofmann war auch unter den Teilnehmern. Die hatten einen Vortrag in Seminar 1 oder 2.