Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Wer im Glashaus sitzt sollte im Keller pinkeln gehen! ;)  (dmks)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
27. April 2024, 22:36:15
Erweiterte Suche  
News: Wer im Glashaus sitzt sollte im Keller pinkeln gehen! ;)  (dmks)

Neuigkeiten:

|11|1|Als ob Kunst nicht auch Natur wäre und Natur Kunst! (Christian Morgenstern)

Seiten: [1] 2   nach unten

Autor Thema: PawPaw / Indianerbananen sterben immer  (Gelesen 1633 mal)

NightHunter

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 6
PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« am: 10. Januar 2023, 17:23:20 »

Hallo!

Mit verzweiflung versuche ich die letzten Jahre Indianerbananen anzubauen.
Im ersten Jahr habe ich mir welche gekauft und die nicht rechtzeitig eingeplanzt bekommen. Daher mit Tropfbewässerung in den Töpfen gelassen und richtig leckere Früchte geerntet. Seitdem will ich unbedingt welche haben.
Im Herbst habe ich dann unterschiedliche Sorten in unterschiedlichen Größen gepflanzt. Boden ist eine ehemalige Kuhwiese mit recht gutem Boden. Mittlerweile stehen dort auch Apfel, Birne, Aronia, Kaki, Stachelbeere, Kirsche, Maulbeere...
Im darauf folgenden Frühling waren leider alle Indianerbananen tot.
Eingepflanzt wurden sie mit der Erde aus ihrem Topf und Oscarna Bodenaktivator.
Letztes Jahr im Februar habe ich es dann nochmal versucht mit einer kleinen Indianerbanane (Sunflower) von einem einem anderen Händler.
Dieses mal peniebel darauf geachtet, dass ich die Wurzeln bloß nicht schädige. Leider wieder ein trauriges Ende.
Die Pflanze hat auch wieder keine Blätter bekommen und ist gestorben.

Hat jemand von euch eine Idee woran es liegen könnte?
Gespeichert

Jack.Cursor

  • Full Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 263
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #1 am: 10. Januar 2023, 17:37:31 »

Wie du schon sagtest, die Bewässerung muss gewährleistet sein. Ich denke nicht, dass Wurzelbeschädigung das Problem war, sondern ein /auch nur kurzzeitiger Wassermangel. Dadurch habe ich auch eine >Prima< letztes Jahr verloren. Ich habe genügend Samen um Wildlinge zu ziehen und sie dann, wenn sie Bleistiftdicke erreicht haben keilzupropfen. Tropfbewässerung auf der Wiese ist da wohl anzuraten. Bei den hohen Preisen für Paw-Paws ist das kein unangemessener Aufwand. In welcher >Ecke< gärtnerst du ?
« Letzte Änderung: 10. Januar 2023, 17:44:02 von Jack.Cursor »
Gespeichert
Warum ich Vegetarier bin ? Weil ich eingesehen habe, dass lebendige Pflanzen zu essen, besser ist als das Fleisch toter Tiere.

cydorian

  • Moderator
  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 10658
    • Gartenzone
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #2 am: 10. Januar 2023, 17:55:10 »

Wie sehen denn die Wurzeln aus, hast du die toten Bäumchen mal ausgegraben?
Gespeichert

strohblume

  • Full Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 409
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #3 am: 12. Februar 2024, 17:43:24 »

Hallo  lt .Gartenakademie Rheinland Pfalz gibt es für die Pawpaw keine Verzehrempfehlung es wir sogar vor Krankheiten( Inhaltsstoffe ) gewarnt.  Kann das sein ?
Gespeichert

hobab

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1526
  • Berlin, 7a, Sand
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #4 am: 12. Februar 2024, 18:58:45 »

Die Samen sind giftig, vielleicht deswegen. Da die in der Natur in Flußniederungen wachsen, brauchen sie wohl regelmäßig Feuchte, vertragen aber Staunässe nicht. Hier wachsen sie in den Lehmecken wohl unangenehm heftig mit Ausschlägen, die viel Arbeit machen.
Gespeichert

Garten Prinz

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 4077
  • Grüß aus Holland/Niederlände/NL
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #5 am: 14. Februar 2024, 17:54:08 »

Es gibt Menschen die übel werden nach dem sie Pawpawfrüchten gegessen haben (vor allem Magenbeschwerden). Sie sind allergisch für der ein oder andere Substanz der Frücht.

"While many people enjoy the taste of pawpaw, some individuals become sick after eating the fruit. Skin rash, nausea, vomiting or diarrhea can develop. In other cases, individuals may be allergic to the leaves or the fruit skin (Peterson, 1991).

Many tissues of this tree, especially bark, leaves, and seeds, contain a variety of alkaloids, phenolic acids, proanthocyanidins, tannins, flavinoids, and acetogenins. While these chemicals can cause allergic reactions, some of them are anticarcenogens and still others have natural or botanical pesticide qualities"

Source: https://www.ars.usda.gov/pacific-west-area/corvallis-or/national-clonal-germplasm-repository/docs/ncgr-corvallis-asimina-germplas

Sehe auch:

https://permies.com/t/50190/Intolerance-Pawpaw-Fruit


Gespeichert

Jack.Cursor

  • Full Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 263
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #6 am: 14. Februar 2024, 19:03:17 »

Für junge Paw-Paws wird Schattierung angeraten. Dünne Heizungsrohrschalen wären dafür geeignet.
Gespeichert
Warum ich Vegetarier bin ? Weil ich eingesehen habe, dass lebendige Pflanzen zu essen, besser ist als das Fleisch toter Tiere.

Rk631

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 45
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #7 am: 14. Februar 2024, 22:32:30 »

Ein wenig Vorsicht beim Genuss von Indianerbananen scheint wohl angebracht. Das Hauptproblem sind die sog. Acetogenine. Diese sind in allen Früchten, insbesondere in der Nähe der Kerne verstärkt vorhanden. Es gibt aber Sorten mit rel. niedrigem Acetogenin-Gehalt wie z. B. Sunflower, Wabash, Potomac, Zimmerman und Wells. Einen hohen Gehalt gibt es eher bei NC-1, Overleese, Mitchell, Middletown und Susquehanna. Hier wäre ich eher zurückhaltend. Acetogenine stehen im Verdacht, schwerwiegende neurologische Erkrankungen, wie z. B. Parkinson zu verursachen.
Gespeichert

555Nase

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2229
  • 330m NN
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #8 am: 15. Februar 2024, 10:54:12 »

Also ist das Indianerbananesterben nur der Schutz vor seinen giftigen Früchten. :P
Gespeichert
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

Aspidistra

  • Master Member
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 1071
  • Oberbayern, 6b, 470m ü. NN
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #9 am: 15. Februar 2024, 11:44:37 »

Ein wenig Vorsicht beim Genuss von Indianerbananen scheint wohl angebracht. Das Hauptproblem sind die sog. Acetogenine. Diese sind in allen Früchten, insbesondere in der Nähe der Kerne verstärkt vorhanden. Es gibt aber Sorten mit rel. niedrigem Acetogenin-Gehalt wie z. B. Sunflower, Wabash, Potomac, Zimmerman und Wells. Einen hohen Gehalt gibt es eher bei NC-1, Overleese, Mitchell, Middletown und Susquehanna. Hier wäre ich eher zurückhaltend. Acetogenine stehen im Verdacht, schwerwiegende neurologische Erkrankungen, wie z. B. Parkinson zu verursachen.
Hast du eine Quelle für die unterschiedlichen Gehalte?
Gespeichert
Beeren sind die Poesie eines Gartens.

Rk631

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 45
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #10 am: 15. Februar 2024, 18:07:01 »

Gespeichert

Rk631

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 45
Gespeichert

Aspidistra

  • Master Member
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 1071
  • Oberbayern, 6b, 470m ü. NN
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #12 am: 20. Februar 2024, 21:02:33 »

Danke!
Gespeichert
Beeren sind die Poesie eines Gartens.

Rk631

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 45
Gespeichert

Rk631

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 45
Re: PawPaw / Indianerbananen sterben immer
« Antwort #14 am: 21. April 2024, 11:24:45 »

Tabelle 1: Zusammenfassung und Vergleich der Untersuchungsergebnisse für Indianerbanane, Stachelannone (nur Nektar aus Fruchtmark untersucht) und Cherimoya
    
Acetogenine
Alkaloide
Schale
Fruchtmark
Kerne
Schale
Fruchtmark
Kerne
Indianerbanane (Asimina triloba)   
+++
++
+++
+++
++
++
Stachelannone (Annona muricata)   
 
+
 
 
+++
 
Cherimoya (Annona cherimola)   
-
-
+++
++
+
++
Legende:
-: negativ; +: positiv, geringe Gehalte; ++: positiv, deutliche Gehalte; +++: positiv, sehr hohe Gehalte

 

Fazit
Insgesamt wurden im Fruchtmark der Papau über 80 verschiedene Acetogenine sowie 15 Isochinolinalkaloide nachgewiesen. Von den drei untersuchten Annonengewächsen wurden die höchsten Acetogeningehalte in der Papaufrucht beobachtet, während die höchsten Alkaloidgehalte im Mark der Stachelannone zu beobachten waren.

 

Bereits für Nahrungsergänzungsmittel auf Basis der Stachelannone existieren gemäß einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) erhebliche Unsicherheiten bezüglich der sicheren Verwendung angesichts des neurotoxischen Potentials [3].

 

Ein bedenkenloser Verzehr der Indianerbanane erscheint in Anbetracht des im Vergleich zur Stachelannone noch deutlich höheren Acetogeningehaltes und der damit einhergehenden Indizien für eine neurotoxische Wirkung (siehe Infokasten) trotz des leckeren Geschmacks damit nicht empfehlenswert. Dies gilt insbesondere für den Verzehr durch Kinder, deren sich noch entwickelndes Nervensystem sich als besonders empfindlich gegenüber den Auswirkungen von Neurotoxinen erweisen dürfte.

 

Bildernachweis
Pawpaw im weißen Hintergrund, hawk111, istockphoto.com, Image-ID = 601948048

 

Quellen
[1]: Höllerhage M, Matusch A, Champy P, Lombès A, Ruberg M, Oertel WH, Höglinger GU (2009): "Natural lipophilic inhibitors of mitochondrial complex I are candidate toxins for sporadic neurodegenerative tau pathologies", Experimental Neurology 220:133–142; doi:10.1016/j.expneurol.2009.08.004.

[2]: Potts LF, Luzzio FA, Smith SC, Hetman M, Champy P, Litvan I (2012): "Annonacin in Asimina triloba fruit: Implication for neurotoxicity", Neurotoxicology 33:53–58; doi:10.1016/j.neuro.2011.10.009.

[3]: German Federal Institute for Risk Assessment (BfR), Department of Food Safety, Berlin, Germany; Raclariu-Manolica AC, Bakhiya N, Hirsch-Ernst KI (2020): „Risk assessment regarding the use of Annona muricata in food supplements“, EFSA Journal 18:e181112; doi:10.2903/j.efsa.2020.e181112.

 

Artikel drucken

 

Artikel erstmals erschienen am 30.11.2023
 
Gespeichert
Seiten: [1] 2   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de