Tabelle 1: Zusammenfassung und Vergleich der Untersuchungsergebnisse für Indianerbanane, Stachelannone (nur Nektar aus Fruchtmark untersucht) und Cherimoya
Acetogenine
Alkaloide
Schale
Fruchtmark
Kerne
Schale
Fruchtmark
Kerne
Indianerbanane (Asimina triloba)
+++
++
+++
+++
++
++
Stachelannone (Annona muricata)
+
+++
Cherimoya (Annona cherimola)
-
-
+++
++
+
++
Legende:
-: negativ; +: positiv, geringe Gehalte; ++: positiv, deutliche Gehalte; +++: positiv, sehr hohe Gehalte
Fazit
Insgesamt wurden im Fruchtmark der Papau über 80 verschiedene Acetogenine sowie 15 Isochinolinalkaloide nachgewiesen. Von den drei untersuchten Annonengewächsen wurden die höchsten Acetogeningehalte in der Papaufrucht beobachtet, während die höchsten Alkaloidgehalte im Mark der Stachelannone zu beobachten waren.
Bereits für Nahrungsergänzungsmittel auf Basis der Stachelannone existieren gemäß einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) erhebliche Unsicherheiten bezüglich der sicheren Verwendung angesichts des neurotoxischen Potentials [3].
Ein bedenkenloser Verzehr der Indianerbanane erscheint in Anbetracht des im Vergleich zur Stachelannone noch deutlich höheren Acetogeningehaltes und der damit einhergehenden Indizien für eine neurotoxische Wirkung (siehe Infokasten) trotz des leckeren Geschmacks damit nicht empfehlenswert. Dies gilt insbesondere für den Verzehr durch Kinder, deren sich noch entwickelndes Nervensystem sich als besonders empfindlich gegenüber den Auswirkungen von Neurotoxinen erweisen dürfte.
Bildernachweis
Pawpaw im weißen Hintergrund, hawk111, istockphoto.com, Image-ID = 601948048
Quellen
[1]: Höllerhage M, Matusch A, Champy P, Lombès A, Ruberg M, Oertel WH, Höglinger GU (2009): "Natural lipophilic inhibitors of mitochondrial complex I are candidate toxins for sporadic neurodegenerative tau pathologies", Experimental Neurology 220:133–142; doi:10.1016/j.expneurol.2009.08.004.
[2]: Potts LF, Luzzio FA, Smith SC, Hetman M, Champy P, Litvan I (2012): "Annonacin in Asimina triloba fruit: Implication for neurotoxicity", Neurotoxicology 33:53–58; doi:10.1016/j.neuro.2011.10.009.
[3]: German Federal Institute for Risk Assessment (BfR), Department of Food Safety, Berlin, Germany; Raclariu-Manolica AC, Bakhiya N, Hirsch-Ernst KI (2020): „Risk assessment regarding the use of Annona muricata in food supplements“, EFSA Journal 18:e181112; doi:10.2903/j.efsa.2020.e181112.
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Artikel erstmals erschienen am 30.11.2023