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Autor Thema: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege  (Gelesen 3870 mal)

Chica

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Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« am: 23. Juli 2023, 19:08:30 »

Als vor über 20 Jahren der Bebaungsplan für unseren Eigenheimstandort für die Fläche eines konventionellen Ackers erstellt wurde stand vor meinem jetzigen Grundstück eine alte Eiche. Das Grünflächenamt befand, dass diese Eiche zwar abgängig aber noch erhaltenswert ist und ließ den Flächenplaner ein schräges Teilgrundstück abtrennen, das die Gemeinde behalten sollte. Zwei Jahre später fiel die Eiche dem Osterfeuer zum Opfer :-X. Auf das Gemeindegrundstück wurden zwei Esskastanien und eine Trauerweide gepflanzt. Von da an erschienen die Männer von der Stadtbrigade in oranger Kleidung pünktlich zur Hauptblütezeit und schoren die komplette Fläche unter unmäßigem Krach und Gestank in der größten Sommerhitze und -trockenheit auf 2 cm. So lange bis es mir reichte, mir und meinem Nachbarn! Eine Kaufanfrage bei der Stadt ergab eine unangemessen hohe Kaufsumme, man könne das Grundstück aber auch pachten. Dazu käme eine Dame vom Grünflächenamt vor Ort. Als ich der jungen Frau, die zum Glück mit ökologischen Ambitionen ausgestattet war den Grund und das Ansinnen der geplanten Flächenpachtung erklärte, war sofort die Zusage für eine winzige, geförderte Pachtsumme ausgehandelt und die Beseitigung der Trauerweide zugesagt. Sie zeigte sich ganz begeistert von meinem Tagfaltermonitoring und meiner Artenkenntnis bei Schmetterlingen und Wildbienen. Nun hatte ich zusätzlich zu meinen gut 2.000 qm naturnah gestaltetem Garten meine Wiese, 340 qm groß, die ich nach meinen Vorstellungen pflegen konnte. Ich habe schon länger überlegt hier gesondert dazu zu berichten. Die Tage habe ich auf der Wiese spannende Tierarten fotografieren können, die ich Euch zeigen möchte. Nun hast auch Du Blush eine Wiesenfläche geplant und ich denke wir könnenn uns alle in einem vom "Sonnigen Saum" abgetrennten Thread zu Wiesenflächen austauschen: zu den Bodenverhältnissen, zu den entsprechenden Wiesenpflanzen und zu den Tieren und zur Pflege der Fläche. Das alles bildet ja eine Einheit und entspricht sich, es lässt sich deshalb schlecht auseinanderhacken.

Bevor ich Fotos von meiner Wiese zeige:

Ich habe schon lange im Hinterkopf, etwas weniger "Rasen" ( bei uns immer durchsetzt mit Löwenzahn, Braunelle, Spitz-und Breitwegerich, Weißklee usw) regelmäßig zu mähen. Während der Bauzeit zum Beispiel in ungemähter Wiese waren immer viele Schornsteinfeger da. Nun habe ich mich für ein Stück entschieden. Längs unserer Auffahrt, in Nord-Südrichtung ausgerichtet, an der Grenze nach Osten durch verschiedene große Syringa und Viburnum opulus 'Roseum' begrenzt. Immerhin fressen die Hornissen die Rinde der Syringa mit Vorliebe rundum ab, so dass auch immer mal Triebe absterben.  :P Insektenfreundlichere Sträucher gibt es an anderen Stellen im Garten.

Der Boden ist mit Kies und Schutt durchsetzt, Rasen wächst, weil nicht ganztägig der Sonne ausgesetzt. Die andere Seite der Auffahrt ist trocken, Gräser kommen kaum,  viele offene Stellen im Boden, Hungerblümchen und Alchemilla millefolium wachsen.

Nun zu meiner Frage an Dich.  ;) Starten möchte ich mit dieser Auswahl:
Samen:
Scabiosa columbaria
Salvia pratensis
Dracocephalum moldavica
Diverse heimische Nelkengewächse (?) hat mir der Tauschpartner obiger Samen noch versprochen, mehr weiß ich noch nicht.
Pflanzen:
Echium vulgare
Allium sphaerocephalum
(Crocus div sind am Nordenende der Auffahrt unter dem Apfelbaum bereits da und mit ihnen kann ich den Streifen auch noch weiter bestücken.)

Was meinst Du dazu? Kann ich es damit erstmal versuchen? Rätst Du mir zu gleich noch mehr Arten?

Es handelt sich um zwei Teilflächen? Wie groß sind sie, wie breit? Man muss zwischen Ruderalflächen für Pflanzen unterscheiden, die zur Keimung und zum Wachstum offenen Boden brauchen und zwischen klassischen Wiesenflächen, die eine mehr oder weniger geschlossene Grasnarbe besitzen. Du scheinst da beide Möglichkeiten zu haben. Ist der Boden bei Dir da oben mit dem sauren Sand hier in der Lausitz vergleichbar? Bist Du bei Dir einmal an Wiesenflächen vorbeigekommen? Was stehen da für Pflanzen? Du kannst von mir noch Saatgut für zig andere ökologisch wertvolle Pflanzen bekommen, wir müssen aber erst einmal herausfinden, was bei Dir passt...
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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

Chica

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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #1 am: 23. Juli 2023, 19:24:47 »

So, nun wenigstens ein Blick auf die verschiedene Trauerweide vor meinem Grundstück, Smartphoneknipserei im Februar 2021.

 

Das Teil warf beständig Äste in der Gegend herum, verschattete die Wiesenfläche und ist ökologisch nur sehr beschränkt sinnvoll. Also weg damit! Nach der Zustimmung durch die Stadt war das, weil ich Männer mit Kettensägen kenne 8), eine Sache von Sekunden.

   

   

Das Holz haben wir in händelbare Stücke zerteilt und als Totholz für die spätere Nutzung durch selbstnagende Wildbienenarten wie z. B. die Schwarzblaue Holzbiene, Xylocopa violacea an Ort und Stelle und bei mir im Garten auf Bewehrungsstählen mit einem Durchmesser von 20 mm aufgestellt.
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Chica

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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #2 am: 24. Juli 2023, 20:05:10 »

Auf der Wiese sieht die aufgestellte Weide mit morschen Erlenrollen zusammen jetzt so aus.

 

Das mag für den einen oder anderen ungewöhnlich sein aber die Männchen von Xylocopa violacea, der Blauschwarzen Holzbiene haben die aufgestellten Weiden hinter dem Haus in diesem Frühjahr schon auf der Suche nach Weibchen umkreist, also als Niststruktur erkannt. Auch ein Weibchen hat den Zerfallsgrad des Holzes schon getestet, leider konnte ich sie nur unscharf ablichten, sie war zu schnell. Offensichtlich ist das Holz noch zu fest, es ist aber nur eine Frage der Zeit bis es passt. Weide, Obstbaum, Pappel, Birke, Kastanie - Laubholz wird bevorzugt bezogen.



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Blush

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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #3 am: 28. Juli 2023, 10:20:33 »

Die Blauschwarze Holzbiene sah ich vor wenigen Wochen erstmals bei uns im Garten. Nistplätze sollten eigentlich durch das viele Brennholz, das mehrere Jahre liegt, vorhanden sein. Dennoch kann ich auch weiteres Nistholz aufstellen, welches dann nicht verbrannt wird. Ich las, sie würden auch in altes Fachwerk gehen, das berichte ich zu Hause lieber nicht und würde mir selbst auch nicht zusagen.  ;)

So, heute hatte ich etwas Zeit, mal unsere Auffahrtsituation abzulichten. Die Maße belaufen sich auf circa 14 m Länge und linker Hand, der Teil den ich eigentlich erstmal bepflanzen wollte, schwankt die Breite zwischen 2 und 3 Metern. Die Auffahrt liegt recht genau im Nord-Süd-Verlauf. Hier als erstes der Blick Richtung Norden. Aufgenommen bei bedecktem Himmel, die Sonne rechts von mir auf ca. 2 Uhr.

Mir fällt gerade auf, dass ich die Beschriftungen von der Straße aus gesehen vorgenommen habe, aber aus anderer Richtung fotografiert.  :-X Links ist also rechts und  umgekehrt.  ;D :-[
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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #4 am: 28. Juli 2023, 10:28:22 »

Jetzt kommen Detailaufnahmen des vorhandenen Bewuchses und Spatenproben. Beide Seiten der Auffahrt wurden ca. 2 Wochen nicht gemäht. Ich mache dies auf dem gesamten Gelände bisher mit einem Rasenmäher und zwar umschichtig, so dass immer irgendwo etwas höher steht und in Blüte kommen kann.

Entlang der Syringa-/Viburnumhecke sieht es so aus:
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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #5 am: 28. Juli 2023, 10:28:46 »

Und weiter
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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #6 am: 28. Juli 2023, 10:29:11 »

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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #7 am: 28. Juli 2023, 10:29:31 »

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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #8 am: 28. Juli 2023, 10:30:04 »

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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #9 am: 28. Juli 2023, 10:30:40 »

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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #10 am: 28. Juli 2023, 10:33:07 »

Bei Pflanzung der Hecke links grub ich tiefe Pflanzlöcher und bin bis circa 50 cm fast nur auf kiesigen, schottrigen Grund gestoßen. Ich nehme an, dass die Auffahrt auch früher als Zugang der Schulkinder in irgendeiner Form befestigt war, altes Pflaster fand ich hier allerdings nicht.

Bei der Spatenprobe nahm ich einen Spaten mit einem 25-Zentimeter-Blatt, habe dies mal eben so aber nur 20 cm tief einstechen können.
Ich schreibe und zeige dies, weil ich möchte, dass der Boden möglichst genau dargestellt ist.
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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #11 am: 28. Juli 2023, 10:38:04 »

So, nun zu der Seite am Haus gelegen, von der Straße aus gesehen rechts, hier links.
Die Rosen am Haus haben ein sehr tiefes Pflanzloch aufgefüllt mit Mutterboden aus den hinteren Gartenteilen und viel Lehm erhalten. Die Iris barbata in dem schmalen Streifen gediehen auch auf Sand gut. Der Sand ist so fein, dass er in jedes Pflanzloch hineinrieselt. Pudersand. Die Sedum sind teilweise nicht gediehen, der Streifen ist extrem trocken und der Sonne ausgesetzt. Der Bereich davor, bis zur Fahrspur wurde vor ein paar Jahren von mir mit Rasen eingesät, der ebenfalls nicht gedieh. Nicht nur der extrem trockene Untergrund, zudem noch leicht abschüssig. Der Bewuchs lückig und mit Brutröhren (?) durchsetzt, so dass ich aktuell davon ausgehe, dass eine Bepflanzung dort kontraproduktiv wäre? Ich habe dort ja fast ein Sandarium.  ;) ?
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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #12 am: 28. Juli 2023, 10:38:38 »

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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #13 am: 28. Juli 2023, 10:39:05 »

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Re: Die Wiese - ihre Pflanzen, ihre Bewohner, ihre Pflege
« Antwort #14 am: 28. Juli 2023, 10:39:37 »

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