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Autor Thema: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?  (Gelesen 3363 mal)

Hyla

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #30 am: 11. August 2023, 17:22:53 »

Naja, ich sag mal so. Was man im Kopf hat, verliert man eigentlich nur noch durch Krankheiten. Daher ist eine Lehre nie schlecht.
Die Frage ist, ob es in deine Lebensplanung paßt. Mit Abi kannst du die Ausbildung verkürzen, wenn der Betrieb mitspielt.
Die Berufsschule kann so oder so ablaufen. Wenn eine passende Berufsschule in der Nähe ist, mußt du einmal wöchentlich hin, ist keine in der Nähe, wird es als Blockunterricht gemacht.
Die öffentlichen Einrichtungen bilden immer ganz toll aus, übernehmen aber fast nie unbefristet. Das würde ich mal vorher abklären.

Ich wollte das mal lernen, habe angefangen mit dem Schulpraktikum im örtlichen BoGa, dann BGJ Agrarwirtschaft ein Jahr. Hab's dann nicht weiter gemacht und was anderes gelernt. (Hab meine Kurz-Vita rausgenommen.)

In meinem Freundeskreis waren und sind immer Gärtner und gärtnerische Hilfskräfte gewesen. Wer konnte, hat den Job baldigst an den Nagel gehängt. Ein Großteil der Arbeitskräfte macht Saisonarbeit, im Sommer buckeln, im Winter stempeln oder Winterdienst. Meister machen lohnt sich kaum noch und es drängen viele Konkurrenten auf den Markt.
Um sich mit einer Gärtnerei selbständig zu machen, braucht man bei den Bodenpreisen ein ordentliches finanzielles Polster, was man mit den kleinen Löhnen nie zusammenkriegt. Bleibt nur erben oder einheiraten.

Im Netz gefunden. Prüfungsfragen unten https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/downloadcenter/825_Gaertnerin
« Letzte Änderung: 11. August 2023, 23:03:06 von Hyla »
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troll13

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #31 am: 11. August 2023, 22:13:29 »

Ich bin jemand, der nach einem Studium und drei beruflichen Stationen danach mit Mitte 30 beschlossen hat als Gärtner noch einmal neu anzufangen und eine Umschulung als Staudengärtner absolviert hat. Seit 24 Jahren arbeite ich nun ohne Meisterbrief als Gärtner im Endverkauf einer Baumschule und habe es bis heute nicht bereut, diesen Schritt gegangen zu sein.

Auf die Fragen in Timmos Eingangspost kann ich zunächst einmal antworten, dass qualifizierte Kräfte derzeit in allen Sparten des Gartenbaus gesucht werden und kaum ein Auszubildender nach seinem Abschluss befürchten muss, keinen Job zu finden und man sich vermutlich die Rosinen aus den Stellenangeboten herauspicken kann, wenn man einigermaßen örtlich flexibel ist.

Leider kenne ich die Situation bei angestellten Gärtnern in botanischen Gärten und ähnlichen öffentlichen Einrichtungen nicht aus eigener Erfahrung aber Timmo sollte sich schon überlegen, was er mit seiner Ausbildung mittel bis langfristig erreichen will und kann. Gärtner, die im öffentlichen Bereich als Angestellte arbeiten, genießen in der Regel auch alle Vorzüge eines öffentlichen Angestelltenverhältnisses. Eine berufliche Weiterentwicklung wird jedoch ohne Meisterbrief, Technikerabschluss oder ein ein weiteres einschlägiges Studium kaum möglich sein.

Im privatwirtschaftlichen Gartenbau sieht die Situation etwas anders aus. Der für den Einkauf zuständige Kollege in unserer Baumschule, die sowohl im Einzel- als auch im Großhandel tätig ist, ist als gelernter Landwirt Quereinsteiger, der den Job einfach beherrscht, weil er sich durch langjährige Erfahrungen in der Branche auskennt.

Für mich selbst wäre eine offizielle Weiterqualifizierung vielleicht sinnvoll gewesen, wenn ich mich auf eine andere Stelle hätte bewerben wollen. Wer im Endverkauf einer Gärtnerei etwas erreichen möchte, muss mehr vorzuweisen haben als einen Meisterbrief, den er an der Wand hängen hat und ich könnte mir vorstellen, dass dies nicht einmal große Auswirkungen auf die Gehaltshöhe haben wird, da ich Berufskollegen kenne, die einen Job sowohl mit einem einfachen Gehilfenbrief als auch mit Universitäts- bzw. Fachhochschulabschluss seit langen Jahren machen.

Die dritte berufliche Perspektive, wenn man "NICHT IM VERKAUF" arbeiten, möchte ist der Produktionsbereich. Die  Staudengärtnerei oder die Baumschule, die vom Steckling bis zur Verkaufspflanze alles selber macht, gibt es sicher kaum noch. Die in den letzten Jahrzehnten immer wichtiger gewordenen Jungpflanzenbetriebe sind wesentlich durchorganisierter als die "klassische kleine Gärtnerei". Hier wird man ohne qualifiziertes technisches Gärtnerwissen, sprich Meisterbrief oder Technikerabschluss und ständige Weiterbildung in Jungpflanzenbterieben als auch in größeren Gärtnereien, die in größerem Umfang noch selbst vermehren, auch nicht beruflich weiter kommen.

"Reich" wird man als Angestellter in keinem dieser Arbeitsbereiche des Gartenbaus werden. aber seinen Lebensunterhalt sichern kann man schon.
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troll13

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #32 am: 11. August 2023, 22:35:59 »

Und eine eine Antwort auf alle Posts, die hier bisher geschrieben wurden.

Ihr erwartet alle Pflanzen in einer Top-Qualität und einer Riesenauswahl zu jeder Jahreszeit. Aber wäre es für eine/n von euch mit Akademikerhintergrund eine Option, dass eure Tochter oder euer Sohn, Tischler, Bäcker oder aber auch Gärtner werden möchte und nicht Abitur machen oder studieren will?
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Krokosmian

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #33 am: 12. August 2023, 09:43:34 »

Im verlinkten Faden zum Thema hatte ich schonmal ein wenig über meine ganz persönlichen Erfahrungen geschrieben. Noch ein bisschen: nach meiner Ausbildung kam später der Techniker dazu. Und ich habe jetzt auch einen entsprechenden Aufgabenbereich. Wobei ich da eher allmählich reingewachsen bin. Mein früherer Kollege und auch ein bisschen Vorgänger, war gar "einfacher" Gehilfe. Hatte aber die notwendige individuelle Erfahrung, ähnliches gibts immer und immer wieder. 
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Mit dem Gehalt komme ich sehr gut zurecht, wenigstens bis jetzt immer. Und es ginge wohl auch mit einem Gesellenlohn. Allerdings "brauche ich nicht viel" und vor allem sind meine sonstigen Lebensbedingungen eigentlich recht günstig, ohne das echter Reichtum vorhanden ist.
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Bei einem Staudengärtner-Azubi finde ich ständiges Interesse sowie Flexibilität mehr als vorteilhaft. Und den Willen sich selbst Wissen und Erfahrung anzueignen. Gerade Erfahrung bekommt man nicht beigebracht, sondern muss sie sich (lebenslang) erarbeiten. D. h. viel selbst ausprobieren, mit offenen Augen über fremde Gartenzäune oder in die Natur schauen, auch mal nach Feierabend in Ruhe übers Mutterpflanzenquartier gehen und Sortenunterschiede festmachen... Letzteres im BoGa vmtl. schwierig, aber es gibt genug Staudengärtnereien, die man besuchen kann! Keinesfalls möchte ich auf der heutigen Jugend rumhacken, absolut nicht. Nur beobachte ich bei den Azubis meines Arbeitgebers immer wieder so eine gewisse... imho falsche Erwartungshaltung an die Wissensvermittlung durch uns Ausbilder und in letzter Konsequenz sowas wie Betriebsblindheit.
« Letzte Änderung: 12. August 2023, 11:40:16 von Krokosmian »
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netrag

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #34 am: 12. August 2023, 10:38:13 »

Zitat
In meinem Freundeskreis waren und sind immer Gärtner und gärtnerische Hilfskräfte gewesen. Wer konnte, hat den Job baldigst an den Nagel gehängt.

Schade. Dann waren sie für den Beruf ungeeignet und nicht mit dem Herzen dabei.
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RosaRot

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #35 am: 12. August 2023, 10:56:19 »

Und eine eine Antwort auf alle Posts, die hier bisher geschrieben wurden.

Ihr erwartet alle Pflanzen in einer Top-Qualität und einer Riesenauswahl zu jeder Jahreszeit. Aber wäre es für eine/n von euch mit Akademikerhintergrund eine Option, dass eure Tochter oder euer Sohn, Tischler, Bäcker oder aber auch Gärtner werden möchte und nicht Abitur machen oder studieren will?

Aber ja, natürlich.
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mavi

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #36 am: 12. August 2023, 11:35:57 »

Von mir auch ein klares "Ja" zum Ausbildungswunsch im Handwerk eines Abkömmlings. Meine Vorfahren waren fast alle Handwerker und bei mir muss da was hängen geblieben sein, was ich aber zu spät realisiert habe.
Ansonsten finde ich es wieder einmal richtig gut, was hier an Erfahrungsmitteilungen zusammenkommt.
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Hyla

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #37 am: 12. August 2023, 12:13:12 »

Zitat
In meinem Freundeskreis waren und sind immer Gärtner und gärtnerische Hilfskräfte gewesen. Wer konnte, hat den Job baldigst an den Nagel gehängt.

Schade. Dann waren sie für den Beruf ungeeignet und nicht mit dem Herzen dabei.

Du weißt aber, wie die Realität für so einige aussieht?
Viele krebsen knapp über dem Existenzminimum herum und machen Drecksarbeiten. Da sind z.B. die Leute, die die Friedhöfe machen. Bei Sch***wetter Laub fegen den ganzen Tag, tagelang. Laubbläser? Zu laut. Und dann die Gießsklaven, die in brütender Hitze tagein tagaus Gießkannen für einen Hungerlohn schleppen. Die Gräber sollen ja schön aussehen. Oder die Unkrautjäter, die bei Ikea, Porta, etc. alles hübsch machen. Immer in gebückter Haltung bei Wind und Wetter.
Dann Saisonarbeit, wo man jedes Frühjahr zittert, ob einen der alte Arbeitgeber auch dieses Jahr wieder nimmt. Eine Familie kann man von dem Lohn nicht ernähren, man kommt ja kaum selbst über die Runden. Eine schöne Urlaubsreise? Lachhaft. Das alljährliche Highlight ist ein Besuch im Heidepark Soltau.
Ja, die gesetzliche Lohnerhöhung hat es etwas besser gemacht, aber jetzt konkurrieren die Hilfskräfte mit den Gelernten.
Als Arbeitgeber stelle ich mir natürlich die Frage, stelle ich einen Ungelernten ein, wenn ich mit nur wenig mehr Lohn eine gelernte Kraft kriege?
Für Frauen sieht's noch schlechter aus. Häufig arbeiten sie nicht Vollzeit, sondern nur auf steuerfreier Basis. Man erwirbt keinen Rentenanspruch, keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Viele Arbeitgeber drücken sich sogar um Krankengeld und Urlaubsanspruch herum.
Das Resultat ist für diese ganzen Leute Altersarmut. Ein Leben lang gebuckelt und die Rente reicht für nichts. Viele hier machen auch im hohen Alter immer noch kleine Jobs, um überhaupt über die Runden zu kommen und nicht bei irgendeinem Amt um Euronen zu betteln. (OT: Und die Politik wundert sich über Ausländerfeindlichkeit? Ernsthaft?)
Das ist das, was ich sehe und höre.
Damit ist, glaube ich, auch die Frage von oben beantwortet.
Würdet ihr euer Kind im Handwerk lernen lassen? Ja, aber nur wenn es sich hocharbeiten kann. Auf Lebenszeit solche Arbeit wie oben beschrieben, halten nicht viele durch.

Was ich machen würde?
Ich würde mich nach der Gärtnerlehre auf Steuerungstechnik für Gewächshäuser und deren technische Anlagen wie Beregnung und Beleuchtung spezialisieren. Da hätte ich Spaß dran gehabt.
Oder sowas wie Elektriker lernen. Guter Stundenlohn, wird immer gebraucht und Werkzeug paßt in einen Rucksack.
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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #38 am: 12. August 2023, 12:18:18 »

Ich schau schon langsam auf den Renteneintritt ;)
Bin Gärtnerkind, hab Gärtner gelernt und immer im "Grünen Bereich" gearbeitet, oft gewechselt. (Baumschule, Obstbau, Baumpflege, Gemüse, Zierpflanzen, Friedhof, Landschaftsbau, Ausbildung/Berufschule...)

Finanziell wurde ich manchmal belächelt, mit meinem Leben im Einklang war ich beruflich immer - rückblickend "ob es sich gelohnt hat": Ja! Natürlich! Immer! Ich würde es mir und den angehenden Gärtnern nicht anders wünschen! :D
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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #39 am: 12. August 2023, 18:28:36 »

@ Hyla

Du skizzierst hier eine Situation, die vielleicht vor 20 Jahren oder mehr so war.

Es stimmt zwar, dass die Tariflöhne im Gartenbau immer noch niedriger sind als in vielen vergleichbaren Handwerksberufen und es gibt sicher auch noch Betriebe, die ihre Mitarbeiter im Winter zum Stempeln schicken.
Aber durch den drastischen Rückgang der Auszubildendenzahlen in den vergangenen Jahrzehnten ist beispielsweise in den Baumschulregionen Norddeutschlands die Konkurrenz der Betriebe um qualifizierte Arbeitskräfte so groß, dass sie es sich nicht mehr erlauben können ihre Leute im Winter nach Hause zu schicken.
Die wirklich schweren Arbeiten auf dem Acker haben damals auch schon Saisonkräfte, meist aus Polen erledigt. für die die Einführung des Mindestlohns sicherlich eine ehebliche finanzielle Verbesserung bedeutet. Aber diese Saisonkräfte sind sind auch schon vor Einführung des Mindestlohnes immer weniger geworden, weil sie zu Hause inzwischen besser bezahlte Jobs haben oder aber sich mit dem Geld, dass sie hier über Jahre und oft in den selben Baumschulen verdient haben, eigene Existenzen aufgebaut haben.
Und kann man es gerade den Gartenbaubetrieben mit ihren saisonalen Arbeitspitzen ankreiden, dass sie geringfügig Beschäftige einsetzen? Hier finde ich es bedenklicher, dass in vielen Industriebereichen schlechter bezahlte Leiharbeit immer noch Standard ist.
Bei den Arbeitslöhnen und auch bei der Unsicherheit über eine Durchbeschäftigung im Winter gerade im Produktionsgartenbau gibt es zudem auch zwei Seiten. Während im GaLA-Bau die tariflichen Schlechtwetterregelungen des Baugewerbes greifen, wurden die Produktionsgärtner in den landwirtschaftlichen Tarifregelungen bis heute vergessen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wer heute als ausgebildeter Produktionsgärtner nicht gerade durch Ortsgebundenheit in einer Gegend, wo es in vertretbarer Entfernung vielleicht nur eine oder zwei Arbeitsmöglichkeiten in seiner Sparte gibt, wird sich vermutlich bei dem derzeitigen Fachkräftemangel  die Stellen aussuchen können und auch gute Arbeitsverträge aushandeln können. Und bei den GaLa-Bauern in meiner Gegend ist es inzwischen offenbar kein Einzelfall mehr, wenn Betriebe sich die Angestellten gegenseitig abwerben.
« Letzte Änderung: 12. August 2023, 18:30:13 von troll13 »
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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #40 am: 12. August 2023, 22:33:29 »

Vielleicht ein Gesichtspunkt, der hier eigentlich noch gar nicht vorkommt.

"Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?" - wenn ja, wo?

Nicht, weil ich selbst einmal Staudengärtner gelernt habe. Wer sich aus Interesse an Pflanzen für eine Berufsausbildung interessiert, sollte meiner Erfahrung einen Staudenbetrieb wählen.

Die Ausbildung in der Zierpflanzensparte ist sehr stark an technischen Abläufen von der meist zugekauften Jungpflanze bis zur termingerechten Produktion einer Verkaufspflanze orientiert. Zudem werden viele kleinere Ausbildungsbetriebe nur sehr wenige Kulturen produzieren.

Bei Baumschulen sollte man auf ein möglichst breites Sortiment achten, das angeboten wird. Auch hier haben sich  viele Ausbildungsbetriebe auf wenige Kulturen spezialisiert, vor allem, wenn sie hauptsächlich oder ausschließlich Großhandel betreiben.

In Staudengärtnereien scheint mir die Chance, möglichst viel über die Vermehrung, Kultur aber auch die gärtnerische Verwendung von Pflanzen, unabhängig ob es sich nun um einer Einjährige, eine Staude oder ein Gehölz handelt zu lernen immer noch am größten.  Das Sortiment der selbst produzierten Pflanzen ist hier vielfältiger als in anderen Gartenbausparten und vor allem in Betrieben, die noch einen traditionellen Privatverkauf vor Ort mit Kundenberatung anbieten, wird man Ausbilder finden, die nicht nur Pflanzenproduktion können sondern auch "Gartengefühl" haben.

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dmks

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #41 am: 14. August 2023, 21:35:25 »

Falls irgendjemand mit dem Gedanken spielt Gärtner lernen zu wollen - und hier die langen Texte mitliest...hin, her, egal...

Mach es erstmal! Der Rest findet sich. ;)
« Letzte Änderung: 14. August 2023, 21:37:33 von dmks »
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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #42 am: 14. August 2023, 22:48:33 »

Genau, die Erfahrung möchte ich nicht missen. :D
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Krokosmian

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Re: Lohnt es sich, die Ausbildung zum Gärtner zu machen?
« Antwort #43 am: 15. August 2023, 05:23:44 »

Man braucht es weder zu schwarz noch zu bunt ausmalen. Wenns dann Freude macht, ist das wunderbar! Wenn nicht, man muss auch nicht sein Leben lang das bleiben, was man sich mal ausgeguckt hat. Und sogar der Beruf Gärtner bietet unterschiedliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten, es gibt zudem mehr als eine mögliche Arbeitsstelle.
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Auch das mit den unterschiedlichen Sparten und Spezialisierungen ist nicht jedem klar. Manchmal haben Gärtner nur gemeinsam, dass sie halt irgendwas mit Pflanzen machen. Und selbst... egal! Eine gute Idee wäre auch, im angedachten Betrieb vorab ein kleines Praktikum zu absolvieren. Ist manchmal eh Voraussetzung. Zumindest ganz grobe (gegenseitige!) Unverträglichkeiten werden erkannt, allzu große Missverständnisse ausgeräumt. Was im konkreten Fall des TE freilich schon mehr oder weniger obsolet scheint.
« Letzte Änderung: 15. August 2023, 05:39:24 von Krokosmian »
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