Hallo Damax,
warum veredelst Du auf Mehlbeere? Wegen dem Feuerbrand? Und wie oder woher kommst Du den Setzlingen?
Ich veredele, häufig mit gutem Erfolg, einige Wildobstarten auf Eberesche, die in nächster Nähe leicht zu beschaffen ist.
Beispielsweise habe ich vor über 25 Jahren ein Apfelbeerreis auf Eberesche veredelt. Das Bäumchen, welches sich daraus entwickelt hat, trägt in jedem Jahr überreichlich. Nur ein Bruchteil der Ernte wird verwertet: zu Marmelade, gemeinsam mit essbaren Ebereschen zu Fruchtmuß sowie als Mischungspartner in Fruchttees. Den großen Rest (ich schätze etwa 95%) dürfen sich die Amseln holen. Dabei ist das Verhalten der Amseln in den einzelnen Jahren sehr unterschiedlich. Der Normalfall ist, das sie erst dann beginnen den Baum abzuernten, wenn die Vollreife erreicht ist. Auf Grund der Menge ist dann normalerweise immer noch mindestens eine Woche Zeit, in der wir uns gemeinsam um die Früchte bemühen.
Die letzten beiden Jahre war es aber anders. Im vergangenen Jahr blieben alle nicht geernteten Beeren am Baum hängen, wo sie vertrockneten. Im Winter wurden die verschrumpelten Beeren dann doch noch geholt. In diesem Jahr gab es auf Grund der späten Fröste zum ersten Mal eine geringe Ernte und mir schien, diesmal hatten die Amseln kein Erbarmen mit meinen Wünschen.
Ich nehme an, das meine alte Apfelbeere eine Wildform ist, roh ist sie fast ungenießbar.
In jüngerer Zeit bin ich auf der Suche nach Früchten, die auch roh verzehrt werden können. Dass es sie gibt, haben wir in diesem Forum schon einmal diskutiert:
http://forum.garten-pur.de/Obst-Forum-25/Aronia-Apfelbeere-2566_0A.htmDeshalb habe ich in den vergangenen Jahren die Sorten 'Viking', 'Hugin' (von M. Hans), 'Nero' aus besagter Baumschule unter dem Link, gekauft, die Sorte 'Rubinia' will ich mir noch beschaffen. Bei den Roten Apfelbeeren habe ich zwei aus Samen gezogene Sträucher sowie die Sorte 'Brilliant'. Bis auf die 'Viking' hatte ich von den genannten Sträuchern schon Kostproben.
Vor 25 Jahren war die Apfelbeere bei den Kleingärtnern der DDR so gut wie unbekannt. Selbst heute weis ich in der Nachbarschaft niemanden, der solche Sträucher hat. Daraus schließe ich, das ein zweites Exemplar zum Zwecke der Befruchtung nicht nötig ist!
Gruß GG