Also ich habe festgestellt, dass viele Leute bloß nachplappern, dass Boskoop der ideale Backapfel ist.
Diese Sorte war wohl irgendwann mal weitverbreitet im Marktanbau und wurde halt fürs Backen empfohlen. Und da hat halt die Oma aus der Stadt immer Boskoop gekauft, fürs Backen. Was anderes Gutes hat sie ja gar nicht gekriegt.
Hier auf dem Land im Streuobstgebiet gibt es eine unheimliche Vielfalt an alten Apfelsorten, deren Namen man kaum noch kennt. Alle wurden verwertet, vermostet, verbacken, Apfelbrei usw.
Und hier gibt es plötzlich auch Omas, die den Boskoop erst nehmen würden für Backen etc. wenn andere Sorten einen Totalausfall haben. Und selbst dann sagte meine Oma: Uuu ist der Apfelbrei sauer!
Will jetzt nicht sagen, dass es auch hier Leute gibt, die Boskoop fürs Backen nehmen. Aber toll lagerfähig ist der eben auch nicht. Wird total schnell runzelig.
Winterrambour wird sehr wachsig im Lager und spritzt noch im März beim Aufschneiden vor Saft. Seine angenehme leicht herbe Fruchtigkeit büßt er bei mir nicht ein.
Auch "Welschisner" ist ein guter Backapfel. Auch nicht aromenüberfrachtet, aber schön säuerlich fruchtig, ohne dass es alles zusammenzieht wie beim Boskoop.
Zudem braucht man nur 2 Riesenäpfel zu schälen, und es reicht für nen Kuchen
Das fand auch schon meine Oma praktisch.
Richtig lecker finde ich vom Geschmack auch "Kronprinz Rudolf", Zuccalmaglio, Berlepsch (wobei der fast schon zu intensiv aromatisiert für mich ist), Edelborsdorfer, Kanadarenette, Landsberger, Gravensteiner, Roter Herbstkalvill.....
Wozu da noch Boskoop?