Übrigens zeigt die Blüte ein Merkmal, welches wir hier noch nie wirklich besprochen haben, allenfalls mal beiläufig erwähnt, - das Sculpturing. Gemeint ist die reliefartige Struktur zum Blütenschlund hin, wie als wenn sich das Gewebe in Falten gelegt hätte.
Wie findet ihr das?
Kellerfalten nennt man das im Textilbereich und es ist eine Steigerung von vulgär zu obszön.
Also echt, Pearl... auf was für schlüpfrige Assoziationen du kommst...
Da kannst du dich wirklich mit Dan Hansen zusammen tun, bei dem mich seinerzeit das starke Gefühl beschlichen hat, dass er Teile seines Liebeslebens mit der Namensgebung für seine Züchtungen verarbeitet. Ob das stimmt, weiß ich nicht, denn ich habe natürlich nicht nachgefragt, aber wann immer ich so über
seine Webseite surfe, die Sortennamen lese und mir den Mann samt Lebenswandel in Erinnerung rufe, beschleicht mich das unbestimmte Gefühl, dass da echt was dran sein könnte. Dennoch ist die nachfolgende Geschichte (*) natürlich erfunden, obgleich die kursiv markierten Textteile tatsächlichen Namenssorten entsprechen und von ihm oder Kumpel Chris Rogers gezüchtet wurden. Ich versuche mich also quasi an einer fiktiven Erklärung.
Dan hat neben den Taglilien eine weitere Leidenschaft und das ist Wassersport bzw. speziell das Surfen. Dafür lässt er einen dann auch schon mal ganz allein in seiner Gärtnerei stehen und macht sich im blinden Vertrauen vom Acker. Ich höre noch meine Mutter: „Ha, der Typ is’ jut, macht sich einfach mit dem Surfbrett auf die Socken und lässt Haus und Hof offen stehend zurück...“, aber so ist er, einer vom Schlag „Aussteiger-Typ“, dem eher nichts an materiellen Gütern liegt, der gerade heraus sagt, was ihm so durch den Kopf schießt und überhaupt auch sonst nicht auf den Mund gefallen ist. Da könnte ich mir gut vorstellen, dass während der Strandausflüge auch kräftig geflirtet und das Ganze dann namentlich verarbeitet wird.
*Lang ist die Liste der Bekanntschaften, die man herauslesen könnte und sie reicht von
Sexy Samantha über
Sexy Sara und
Sexy Savannah nach
Sexy Stella und einer süßen Claudia (
Sweet Claudia), aber auch eine geheimnisvolle, möglicherweise vollbusige Blondine mit strahlend blauen Augen (
Blue Eyed Blonde) ist zu finden. Ob letztere wohl das Teufelsweib (
Devil Woman) mit den 13cm-Absätzen (
Five inch Heels) war, das ihm seinerzeit den Kopf verdreht hat? Wir wissen es nicht und wollen an dieser Stelle auch nicht über die weitere Dunkelziffer spekulieren...
Besonders in Erinnerung geblieben scheint jedoch auch die Leidenschaft von Desirée (
Desiree’s Desire) einschließlich ihres anzüglichen Lächelns (
Salacious Smile) sowie der Moment, als diese mit leicht gespitzten Lippen (
Pursed Lips) zum verbotenen Kuss (
Forbidden Kiss) ansetzte, um hinterher darum zu bitten, es bloß nicht ihrer Mutter zu verraten (
Don’t tell Mum). Oder vielleicht war's auch ne Adere.
Bestimmt gab es das ein oder andere amouröse Abenteuer (
Intimate Interlude), denn Dan ist schließlich auch nur ein Mann. Allerdings könnte er, hoffnungslos romantisch (
Hopeless Romantic) wie er im tiefsten Innern seines eigentlich einsamen Herzens (
Lonely Heart) ist und zudem überzeugt davon, dass nur wahre Liebe wirklich zufrieden machen kann (
Love Comforts the Soul), ein Problem damit haben, dass die Frauen von heute bloß unverbindlich Spaß haben wollen (
Girls just want to have Fun) mit einem „feschen Jung“ (
Girls Love Country Boys), den sie, nachdem sie ihn erfolgreich verführt (Seduced) haben, wie eine heiße Kartoffel fallen lassen können. Da hilft dann auch wahre Hingabe (
True Devotion) nichts und es bleibt die traurige Erkenntnis: Auch die Frauen machen einem gerne mal was vor (
Girls Lie too).
*bitte nicht bierernst nehmen