...das falls es ganz aktuelle Bilder sind schon sehr mildes Wetter bei Dir ist
Bei mir ist das ähnlich. Ich mache den Rebschnitt seit Jahren erst im März und da "bluten" meine Reben noch lange nicht.
Die Anzahl der Geiztriebe ist z.T. genetisch bedingt und z.T. erziehungsbedingt. Sehr wüchsige Sorten muss man eben auf mehr Augen schneiden und deshalb brauchen sehr wüchsige Sorten auch mehr Platz in der Reihe. Die Wüchsigkeit einer Sorte ist genetisch bedingt - richtig heißt es das vegetative Wachstum (Blätter). Wenn eine Rebe ihre Wüchsigkeit aufgrund von Platzmangel bzw. zu wenigen Fruchtruten nicht "ausleben" kann, dann ist ihr Bestreben groß, das mit vielen Geiztrieben auszugleichen. Nach meiner Meinung sind Geiztriebe (außer in Sonderfällen) bei Tafeltrauben schlecht, da diese das generative Wachstum und die Durchlüftung der Laubwand behindern (Pilzgefahr größer). Generatives Wachstum sind die Trauben. Ich entferne deshalb die Geiztriebe. Ausnahmen und Sonderfälle sind große Schäden, durch Hagel, Spätfrösten oder Sturm. Wenn die Fruchtruten zerstört sind, braucht man Geiztriebe zum Neuaufbau des Stockes, wenn schlafende Augen nicht ausreichen.
Ein Minimalschnitt bei bei manchen Keltertraubensorten ist jedoch bei wüchsigen Tafeltraubensorten nicht sinnvoll.
Ergo: Auf den Rebschnitt (Erziehungsschnitt) im zeitigen Frühjahr achten noch viele, aber genauso wichtig sind die Laubarbeit während der Vegetationsperiode, die Ertragsbegrenzung und die einseitige Entblätterung der Traubenzone (nördlich der Trauben). Tafeltrauben und Weintrauben sind zwar eng verwandt, unterscheiden sich aber auch deutlich, d.h. Tafeltrauben müssen etwas anders behandelt werden als Weintrauben. Alle Bücher über Tafeltrauben in dt. Sprache, die ich kenne, sind alle von Winzern, die Weintrauben anbauen, d.h. es ist teilweise Unsinn, was da über Tafeltrauben geschrieben wird. Ich kenne kein dt. Buch über Tafeltrauben, das Sinn macht. Deshalb wurde ja hier schon diskutiert, dass so ein Buch mal geschrieben werden sollte. Winzer von Weintrauben können da mangels eigener Erfahrung sichts Gescheites schreiben.
Auch die Düngung mit N verstärkt das vegetative Wachstum und behindert das generative Wachstum. Nach der Blüte sollte deshalb nicht mehr mit N-haltigem Dünger gedüngt werden.