Getestet hat das Institut übrigens wiederum mit der so genannten "Elisa-Methode", deren Unzuverlässigkeit sich bei den Untersuchungen von Muttermilchproben gerade eindrucksvoll gezeigt hat.
Bei Bier sind die Untersuchungsbedingungen weniger kritisch als bei Milch, aber die Behauptung des Instituts, diese ihre Methode wäre besser als die Untersuchung mittels Chromatografie/Massenspektrometrie (LC-MS), ist unseriös.
In diesem Artikel:
Tagesspiegel: Entwarnung - Kein Glyphosat in Muttermilch nachweisbar steht, dass die Nachweisgrenze für Glyphosat mit dem empfindlichen LC-MS-Verfahren bei 1 ng/ml liegt, für das ELISA-Verfahren bei 75 ng/ml.
Das Umweltinstitut schreibt zu seiner Untersuchung von Bier:
"Das Ergebnis: Glyphosat, das am häufigsten eingesetzte Ackergift in Deutschland, wurde in allen getesteten Bieren nachgewiesen. Die gefundenen Werte lagen zwischen 0,46 Mikrogramm pro Liter (µg/l) und 29,74 µg/l, im Extremfall also fast 300-fach über dem gesetzlichen Grenzwert für Trinkwasser von 0,1 µg/l."
Also umgerechnet zwischen 0,46 und 29,74 ng/ml. Also unterhalb der Bestimmungsgrenze ihres Tests?
Das Institut weiter:
"Für unseren Test wurde die sogenannte ELISA-Methode verwendet. Diese Methode ist die sensibelste, die es derzeit gibt. Mit einer Bestimmungsgrenze von 0,075 µg/l kann sie selbst sehr kleine Spuren von Glyphosat aufspüren. Die drei Biere, in denen wir die höchsten Rückstände gefunden haben, ließen wir mit der weitaus weniger sensiblen LC-MS/MS-Methode quertesten. Die drei Biere, in denen wir die höchsten Rückstände gefunden haben, ließen wir mit der weitaus weniger sensiblen LC-MS/MS-Methode quertesten."
0,075 µg/l sind 75 ng/l oder 75 pg/ml, das ist 1000mal empfindlicher, als der Test nach Angaben des oben verlinkten Tagesspiegelartikel ist*.
Das Institut hat also einen angeblich um den Faktor 1000 besseren Test?
Sehr seltsam.
* Die vom Tagesspiegel angegebene Grenze ist die vom Hersteller des ELISA-Tests noch als zuverlässige Bestimmungsgrenze angegebene (75 ng pro ml) (siehe auch die Stellungnahme des BfR zum Test:
hier.