Ich werfe folgendes ein - nach jahrzehntelangem Zeitungs-/Buch-/sonstwas lesen und internationaler beruflicher Erfahrung: Momentan ist es in D (Ö ist etwas angenehmer) nicht leicht, überhaupt eine Diskussion über diese Minenfelder (Umwelt, Migration, Verkehr etc) zu führen.
Ich habe mal gelernt (eines von vielen Seminaren, das beste damals überhaupt): "Wer eine Diskussion gewinnt, hat einen Gesprächspartner verloren."
Mein Eindruck ist, dass sich in D durch die moralische Aufladung von jedem Pups damit zunehmend die Diskussionspartner unversöhnlich gegenüberstehen. Und ja, das kommt von "oben". Auf der einen Seite Savonarolas (die für Predigten immer Zeit haben), auf der anderen die, die diverse Ablaßzahlungen für gehypte Themen leisten müssen, ob sinnvoll oder nicht (Dämmwahn, z.B.)
Andere Länder forschen, Deutschland streitet sich retour in Vor-Aufklärungszeiten. Und beschäftigt sich damit, eine "offizielle Meinung" wenn möglich, den Leuten aufzudrücken. Davon kommmen bloß Reibungsverluste, keine Nestwärme!
Und nach all dem glauben die Bürger bald niemandem mehr, Politikern am allerwenigsten. Und versuchen eigene "Auslegungen" ...
Ich kann den Mißmut verstehen. Kommen tut er meiner Meinung nach von einem eklatanten Führungsmangel und offensichtlich falschen Entscheidungen (die man Jahre zu spät erkennt, traditionell). Ist wie in Unternehmen - bei einem wankelmütigen Chef machen die Mitarbeiter auch tendentiell, was ihnen einfällt, weil keiner ober ihnen wirklich einen Plan hat.