Ein (trockenes, sonniges, oft mageres) Kiesbeet ist per se kein besseres Beet als ein klassisches, gutversorgtes Gartenbeet. Genau genommen birgt ein "echtes" Kiesbeet (oder Kiesgarten) mindestens ein Handcap für Pflanzen: Es gibt wenig Wasser! Das liegt bei natürlichen Kiesbeeten daran, dass entweder die Niederschlagsmenge insbesondere im Sommer gering ist und/oder der Boden oft sehr steinig, sandig und damit wasserducrhlässig ist und wenig Wasser speichern kann. Dazu kommen vollsonnige, heiße Standorte, ein weiterer Stressfaktor. Oft sind alle genannten Handicaps bzw. Stressfaktoren gleichzeitig vorhanden. Es gibt allerdings Pfanzen, die mit diesen Stressfaktoren besonders gut umgehen können. Dazu gehören die meisten Steppenpflanzen, Pflanzen von Trockenrasen und viele mediterrane Gewächse. Diese besonderen Pflanzen kann man prinzipiell auch auf guten Gartenböden anpflanzen. Zum Teil geht das auch (eine Zeit lang) gut. Allerdings ist der Habitus aufgrund der guten Wasser- und Nährstoffversorgung oft untypisch groß und mastig. Zudem verkürzt sich sehr häufig die Lebensdauer durch die allzu gute Wasser und Nährstoffversorgung, aber vor allem auch durch Winternässe auf bindigen, Wasser-haltenden Böden.
Genau deshalb gibt es Gärtner, die solchen Steppenpflanzen "optimale" (aber eigentlich stressige) Bedingungen schaffen, in dem sie den Boden durchlässiger machen oder gar gegen Kies oder Schotter austauschen. Im Idealfall legt man einen Kiesgarten aber dort an, wo der Standort von vorneherein dem natürlichen Standort ähnelt oder gar gleicht. Über gute Böden ist der Gärtner in der Regel glücklich, er oder sie pflanzt dort Rittersporn, Phlox und Co (also klassische Beetstauden), oder Kartoffeln.