Hallo Ihr,
zu mir : bin schon Mitte 40 und buckel mich neuerdings krumm und steif in unserem Stück Land. Einst als Stadtkind mit stetiger Sehnsucht nach Natur bin ich immer frei und froh darin herumgestromert um die letzten Jahre zur Sammlerin zu mutieren, Brombeeren, Käschte, Pilze zunehmender Sortenvielfalt. Alles Wunderbar, Gott schenkt Gedeihen und gießt hin und wieder mal und wir dürfen uns bedienen.
Nun mit Kauf eines alten Hauses dazu ein Stück Land erworben, alles zusammen über 2000qm. Ein verwildernder Vorgarten, eine Obstwiese hinterm Haus mit absterbenden Zwetschgenbäumen und teilweise noch ganz fitten Apfelbäumen (einzelne wurden durch Stürme teilweise gefällt) Mein Mann und ich sind so Möchtegerngärtner und lassen uns gerne durch die Angebote der Internetpflanzendealer locken. Dh zuerst eigentlich mein Mann, bei dem vorm Haus standen immer wieder so laaaange Kartons mit "Achtung lebende Pflanzen". Da er einen steilen Hanggarten mit seeehr durchlässigem Buntsandsteinboden hatte wuchs ausser in Kübeln nicht viel an, das was da so vor sich hinkümmerte dank hoher Wasserrechnung, buddelten wir gerade wieder aus und nahmen es mit ins neue Haus, wo sich so manches erholt. Ich habe seinen wüchsigen Jostastrauch in Form von Stecklingen mitgenommen :-)
Und unsere Hühner, die ich seit 2018 hege und verwöhne, fühlen sich hier so wohl, weil sie aktuell noch nicht vom Habbicht entdeckt wurden, vermehren sie sich wie die Ratten. Ich habe sie gerade auf Schneckendiät gesetzt. Es sind lustige Mischlingshühner.
Mir kommt so bei der Mühe die dieser Garten macht, dass manches was in "ordentlichen Gärten" angewendet wird, durchaus seinen Sinn macht. Unser Ziel ist ja eigentlich eine gepflegte Wildnis mit - da was zum Naschen, dort ein überwucherter Totholzhaufen mit Baumstamm zum hinsetzen und zwischendrin schöne Blumen, zB Rosensträucher, Schmetterlingsflieder (nachdem ich einiges an Geld ausgegeben habe für Buddlajas, die ich dann im hohen Gras wieder umgesenst hatte, abgesehen davon, dass die sich nicht wohl dort fühlen, habe ich auch die kinderleichte Stecklingsvermehrung entdeckt). Leider ist Gras das was wir am meisten hier haben und wegen unserer zierlichen Anpflanzungen können wir nichtmal die Kühe, die hier früher so 2x im Jahr drauf kamen, herbestellen. Sie stehen auf der Nachbarwiese und schauen sehnsüchtig ins Pardies und machen "Muh". Letztens habe ich abends noch den Rappel bekommen, bisl Akkuzusensen, da brüllte der Nachbar von seiner Terasse, was mit mir los sei, ob wir Streit hätten...er hat ja ein halbes Fitnessstudio daheim...
vermutlich wäre es einfacher, die Pflanzen in Beeten zu hegen.
Ansonsten liebe ich noch Tomaten, habe ganz viele liebevoll auf der Fensterbank gezogen und bei schönem Wetter täglich raus, finde ich sehen sie jetzt ganz gut aus... es waren verschiedene Sorten, die ich mir da im Internet bestellt hatte und die Beschriftung im Zuge der Abhärtungsmaßnahmen vertauscht hatte. Viele davon habe ich verschenkt,aber immer noch genug, ca 25 in Mörtelkübeln, mindestens. Andere Nutzpflanzen, die ich mit viel Engagement hochzog, wurden Schneckenfutter.
Mein liebstes Projekt sind die Komposthaufen... wir schichten ihn aber nicht um, das ist zu viel Arbeit, aber ich guck, dass er abwechslungsreich geschichtet wird... Hühnermist, Laub,Schreddergut ( war ganz glücklich, dass unsere Nachbarn mir ihren gerodeten Flieder geschenkt haben, bin aber auch gerne am ramschen auf unserem örtlichen öffentlich zugänglichen Grünabfallsammelplatz). Der Kompost wimmelt von Würmern und Asseln, ich liebe dieses Viehzeugs. Und die lieben Häckselgut :-)
Unser Boden ist harter Lehmboden, der die Feuchtigkeit aber ganz gut speichert und den meisten Pflanzen wohl besser bekommt als diese Sandboden im vorigen Zuhause. Wir sind vom pfälzer Wald in die Westpfalz gezogen.
soviel mal zum Kennenlernen von mir