Uns fehlt halt in Deutschland die Durchlässigkeit zwischen professionell-botanisch-wissenschaftlich und hochkarätig-privat. In England hat irgendwer die "National collection". Bei Iris-Sorten erfordert das allerdings hektarweise Platz. Und vermutlich ein 20-köpfiges Team. Wer hat sie egtl. in England?
in Deutschland haben wir keine Iris-Gesellschaft, keinen National Trust, keine Royal Horticultural Society. Unsere Aristokraten sind arm, haben kein Interesse daran ihr Land für so überflüssige Sachen wie blühende Pflanzen zur Verfügung zu stellen. Alles muss irgendeinen Nutzen haben. Preußisch/protestantisch eben.
Wir haben so eine kleine Fachgruppe Iris in der Gesellschaft der Staudenfreunde. Ein Haufen, der vor allem aus ostdeutschen Kleingärtnern besteht. Ohne Interesse an historischen Sorten, höchstens mehr so an der Tetraploidisierung sehr wüchsiger Klassiker interessiert, um die Vitalität an moderne Züchtungen weiter zu geben.
In England ist Claire Austin sehr aktiv in Sachen Iris und hat eine umfassende
Enzyklopädie verfasst. Sie hält auch die nationale Bart-Iris Sammlung. Ein paar links führt die British Iris Society auf. Die Sammlungen halten traditionell spezialisierte Gärtnereien, wie das auch in den Niederlanden der Fall ist. Die Sammlung Historische Iris:
Seagate Irises. National Collection of Historic Irises, nursery and display garden. Alles unter dem
BIS link where to buy.
Gleich offensichtlich: es geht nicht um die Darstellung der Züchtungsgeschichte in den Sammlungen. Auch die Briten sind keineswegs akademisch interessiert, sondern gärtnerisch.
Auch die American Iris Society mit ihrer Unterabteilung
Historic Iris Preservation Society definiert "Historic Iris" nicht gerade sehr historisch. Da tauchen alle Jahrgänge des 20. Jahrhunderts auf.