Die Energiewende wurde bis heute im wesentlichen an den Stellen und dort immer bis an den Punkt vorangetrieben, an denen sie ein für Finanzjongleure glatt und flüssig abzuspulendes Renditeprojekt ist. Im wesentlichen keine grundlegenden Investitionen in die Netz- und Speicherinfrastruktur, in Einsparung und Energierückgewinnung. Rücknahme der Förderung von lokalen, kleinteiligen Lösungen usw.
Ja.
Es muss sich eben "rechnen" - fragt sich nur, für wen.
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Ich finde es immer wieder seltsam naiv, wenn der Zustand der (Um)welt als Summe der beklagenswerten Ignoranz und Verfehlungen aller einzelnen Individuen gesehen wird, mit so rührenden Vorstellungen wie "Wir alle haben es in der Hand".
Nein, "wir alle" haben es nicht in der Hand. Abgesehen von den ökonomischen Zwängen, denen wir alle so Tag für Tag unterliegen, haben die wenigsten von uns die Möglichkeit, auf grundlegende Steuerungsmechanismen Einfluss zu nehmen, wie lerchenzorn sie oben nennt, wie etwa den Ausbau von Stromspeichern, um nur mal das Beispiel anzuführen.
(Natürlich ist es jedem unbenommen, zu versuchen, seine eigene Batterie zu installieren. Viel Spaß dabei.)
"Wir" können natürlich auch auf den bösen Mallorcaflug verzichten und uns gut dabei fühlen.
Das Dumme ist nur: Dank des EU-Zertifikatemarktes* spart das keine einzige Tonne CO2.
Es gibt eine Menge an Verschmutzungszertifikaten in der EU, die mit der Zeit verknappt wird. Innerhalb dieses Zertifkatemarktes ist es völlig wumpe, ob einer nach Malle fliegt oder das fossile CO2 woanders innerhalb der EU rauspusten lässt.
Und wenn die Fluggesellschaft nicht fliegt und das Zertifikat nicht benötigt, stampft sie es nicht ein, sondern vertickert es meistbietend an einen anderen, der es dringend gebrauchen kann.
Sorry fürs OT, aber das musste mal raus.
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https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/der-europaeische-emissionshandel#teilnehmer-prinzip-und-umsetzung-des-europaischen-emissionshandels