Privat nicht, aber kommerziell wäre mit Sicherheit in einigen Regionen Interesse da. Wie schon geschrieben, Elsbeerenbrand gehört zu den teuersten Bränden überhaupt. Hohe Pflückleistung, schnell fruchtende kleinere Bäume aus Edelreisern besonders geeigneter Mutanten, das wäre für ein paar Spezialitätenproduzenten durchaus attraktiv.
Bleibt nach wie vor die Frage nach Mutanten, die als Obst schmecken.
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"großfrüchtige" Elsbeeren als Obst (Gelesen 4800 mal)
Moderator: cydorian
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Re: "großfrüchtige" Elsbeeren als Obst
Aber auch die Elsbeerbrandproduzenten haben sich doch auf die Beerntung der großen, wilden oder "Streuobstelsbeeren" eingestellt oder sich darauf eingerichtet. Eine Plantage anzulegen, ist auch erst einmal eine große Investition, egal wieviel man mit dem Brand verdienen kann. Und man muss auch erst einmal auf die Idee kommen, es ist ja schließlich ein Nischenprodukt und das Risiko, so etwas auszuprobieren, ist doch recht groß. Was wenn die Bäume doch nicht auf Quitten wachsen? Welcher Brenner hat Zeit selbst zu veredeln und Bäume anzuziehen, und hat dann noch die Fläche und die Idee? Viele Brenner, die ich kenne, sind eher "konservativ/traditionell" und wenig innovativ. Die meisten Innovationen bei denen sind eher "auf den Whiskey / Gin Hype" mit aufzuspringen, wenn sie dabei schon überhaupt mitmachen. Es gibt sicherlich auch wenige innovative Brenner, aber auch deren Innovationen sind eher in der Verarbeitung und weniger in der Rohstoffbeschaffung.
Wenn natürlich einmal eine Forschungseinrichtung mit den entsprechend großangelegten Anbauversuchen gezeigt hat, dass Elsbeeren auf schwachwüchsigen Unterlagen plantagenmäßig angebaut werden können, dann ist es abzusehen, dass auch Elsbeerbrandproduzenten auf die Idee kommen und das jetzt deutlich kleinere Risiko eingehen, eine "Elsbeerplantage" anzulegen.
Wenn natürlich einmal eine Forschungseinrichtung mit den entsprechend großangelegten Anbauversuchen gezeigt hat, dass Elsbeeren auf schwachwüchsigen Unterlagen plantagenmäßig angebaut werden können, dann ist es abzusehen, dass auch Elsbeerbrandproduzenten auf die Idee kommen und das jetzt deutlich kleinere Risiko eingehen, eine "Elsbeerplantage" anzulegen.
- cydorian
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Re: "großfrüchtige" Elsbeeren als Obst
Jede neue Kultur hat Risiken. Trotzdem wird es immer probiert. War bei Holunder, Sanddorn & Co nicht anders. Es ist viel effizienter und bringt viel höhere Qualitäten, bestimmte besonders geeignete Klone oder Sorten plantagenmässig anzubauen. https://holundergut.de/volle-anbauflaeche-erreicht-8-hektar-holunder/
Wir stimmen völlig darin überein, an schwachwüchsigen Unterlagen für Elsbeeren gewisse Zweifel zu haben, wie schon am Anfang des Threads geschrieben. Und für den Anbau hast du sogar ein zusätzliches Argumentgeschrieben:
Wir stimmen völlig darin überein, an schwachwüchsigen Unterlagen für Elsbeeren gewisse Zweifel zu haben, wie schon am Anfang des Threads geschrieben. Und für den Anbau hast du sogar ein zusätzliches Argumentgeschrieben:
Wild hat geschrieben: ↑14. Dez 2022, 13:13
Jetzt ist Biodiversität und Vielfalt ja in Mode, da macht es für mich schon Sinn, dass man auch Wildobst überhaupt/wieder einmal in in einen Versuchsanbau integriert.
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Re: "großfrüchtige" Elsbeeren als Obst
Ja, wir stimmen schon grundsätzlich überein, mit verschiedenen Schwerpunkten eben.
Ich werde, wenn ich dazu komme, lokale Elsbeeren (4 verschiedene, davon zwei in einer Aufforstung des Gemeindeforsts wegen ihrer Schwachwüchsigkeit ausgewählt) mal auf übrige BA29 Unterlagen veredeln. Die Reiser habe ich diesen Winter schon gesammelt, die Quittenunterlagenen habe ich eh noch herumstehen und Platz zum Auspflanzen habe ich eigentlich auch nicht mehr genug. Aber als Test, just for Fun, kann ich das ja mal machen. Leider sind es alle noch nicht fruchtende Bäume. An Reiser von fruchtenden Bäumen bin ich, auch mit voll ausgezogener Teleskopschere, leider nicht gekommen.
Mal sehen, was dabei herauskommt und vielleicht kaufe ich mir dann nächsten Herbst doch noch eine veredelte, angeblich großfrüchtige aus Österreich. Da muss ich nur den potentiellen Pflanzplatz frei halten...
Ich werde, wenn ich dazu komme, lokale Elsbeeren (4 verschiedene, davon zwei in einer Aufforstung des Gemeindeforsts wegen ihrer Schwachwüchsigkeit ausgewählt) mal auf übrige BA29 Unterlagen veredeln. Die Reiser habe ich diesen Winter schon gesammelt, die Quittenunterlagenen habe ich eh noch herumstehen und Platz zum Auspflanzen habe ich eigentlich auch nicht mehr genug. Aber als Test, just for Fun, kann ich das ja mal machen. Leider sind es alle noch nicht fruchtende Bäume. An Reiser von fruchtenden Bäumen bin ich, auch mit voll ausgezogener Teleskopschere, leider nicht gekommen.
Mal sehen, was dabei herauskommt und vielleicht kaufe ich mir dann nächsten Herbst doch noch eine veredelte, angeblich großfrüchtige aus Österreich. Da muss ich nur den potentiellen Pflanzplatz frei halten...
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Re: "großfrüchtige" Elsbeeren als Obst
Wild hat geschrieben: ↑2. Feb 2023, 08:54
Welcher Privatmensch wollte/will im Garten Elsbeeren pflanzen? Eher niemand. Vielleicht auf große Streuobstwiesen oder Parks werden noch einzelne, wenige gepflanzt. Und wenn man in einen Park pflanzt, dann will man ja auch eher große Bäume, bzw, es ist kein großer Markt dafür da und man nimmt, was man hat (Sämlinge aus Baumschulen).
Sag das nicht. Wien Stadtrand. Ersatzpflanzungsvorschlag der Stadt Wien im Weinbaugebiet: Elsbeere.
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Re: "großfrüchtige" Elsbeeren als Obst
Wild hat geschrieben: ↑2. Feb 2023, 13:15
...Ich werde, wenn ich dazu komme, lokale Elsbeeren (4 verschiedene, davon zwei in einer Aufforstung des Gemeindeforsts wegen ihrer Schwachwüchsigkeit ausgewählt) mal auf übrige BA29 Unterlagen veredeln...
Veredlungen von Elsbeeren auf die Quittenunterlage BA29 wollte ich ja ausprobieren und habe auch welche gemacht. Das Beispielbild ist mein BA29er Busch, auf dem ich sowieso schon mehrere Quittensorten zwischengeparkt habe:
Soweit is das gesehen habe sind alle Edelreiser noch am Leben und die meisten auch schon ausgetrieben. Die Veredlungsmethode, Kopulation, Anplatten oder IRndenpfropfen scheint keinen großen Unterschied zu machen. Veredelt hatte ich Mitte April, die Unterlagenrinde hat da schon seh gut gelöst. Mal sehen, wie sich die verschiedenen Elsbeeren so auf Quittenunterlage langfristig machen und ob sie auch früh fruchten (die Mutterbäume sind leider alle noch blütenlos und noch kein bisschen blühend...).