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News: Streuobstwiesen sind ein wunderbares Biotop für menschenmassenscheue Gärtner. (Staudo)
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|18|10|Meine Gartenklamotten sind Sachen, die ursprünglich meist "gut" waren, bis ich mal kurz damit im Garten war... (Euphrasia)

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Autor Thema: Tomaten 2023  (Gelesen 95443 mal)

Der Buddler

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1005 am: 08. September 2023, 20:32:56 »

Die Braunfäuleresistenz der Culinaris-Sorten ist schon brutal, fast surreal, aber wirklich geschmacklich überzeugend war leider nur die wirklich leckere Sunviva.

Habs oben schon beschrieben, habe die Züchtungen von Dr. Randy Gardner / North Carolina State University. Die sind den europäischen Züchtungsversuchen meiner Ansicht nach geschmacklich weit überlegen, zehn Jahre Vorsprung. Alternaria wird übrigens auch immer wichtiger, in den USA ist das "early blight", Braunfäule "late blight".
Wobei das dann, wenn ich mich nicht täusche, F1-Sorten sind. Ich habe eigentlich gerne "unabhängig" mein eigenes Saatgut. Das finde ich bei Culinaris sympathisch.
Alternaria wird bei mir auch immer mehr zum Problem, wobei ich die Braunfäule mit ihrem Potenzial zur kompletten Vernichtung der Ernte mehr fürchte als jede andere Tomatenkrankheit.
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cydorian

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1006 am: 08. September 2023, 20:45:36 »

Samenecht wär mir auch lieber, aber die F1-Hybriden zeigen immerhin, was mittlerweile möglich ist an Resistenzgrad, Aroma und Qualität. Das Niveau wird auch bei samenechten Sorten irgendwann erreicht.

Da Sympathie keine Krankheiten verhindert und kein Aroma hat, ist das nett, aber nicht entscheidend :-)
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thuja thujon

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1007 am: 08. September 2023, 23:48:49 »

Unabhängig eigenes Saatgut einer Sorte hat man erst, wenn man ausreichend viele Pflanzen kultiviert und auf Sortenechtheit ausliest. So kann man sich eine genetisch verarmte Sorte erhalten, die leider nicht die Möglichkeit hat, sich an Klimaveränderungen usw anzupassen. Wenn man das möchte, müsste man mit züchten anfangen, nicht erhalten.
Kann man interessant finden, wenn man viel Platz hat für über 20 Pflanzen pro Sorte, die Arbeit nicht scheut und Geld für Saatgut sparen möchte. Da wird eine Story draus.

Von Einzelpflanzen oder Supermarktfrüchten Samen ernten und ab und an mal einen neuen Namen erfinden erhöht die genetische Vielfalt nur scheinbar. So kommt nur mehr Murks in Umlauf.
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Inachis

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1008 am: 09. September 2023, 09:33:28 »

Cydorian,
Welche deiner Tomaten überzeugt dich denn geschmacklich am meisten (Soße oder Direktessen)?
Und Thuja,  Samen von einzelnen Pflanzen nehmen für den eigenen Anbau finde ich nun nicht verwerflich und auch der genetischen Vielfalt der Tomatengesamtheit nicht hinderlich. Es kommt ja immer darauf an, was das eigene Ziel ist.
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cydorian

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1009 am: 09. September 2023, 11:10:23 »

Welche deiner Tomaten überzeugt dich denn geschmacklich am meisten (Soße oder Direktessen)?

Du meinst von den braunfäuleresistenten Sorten? Das sind die Universalsorten Defiant, Mountain Merit, Mountain Magic. Erstere sind vom Stil her kleine Fleischtomaten und überraschend würzig, hoher Fleischanteil. Letztere mehr für Sosse, Aroma prima aber etwas klein und harthäutiger. Das ist auch die Sorte, die ich extensiv im Aussengrundstück ziehe und Eimerweise ohne Pflege bis Ende September ernte. Die sind zumindest bei mir der Durchbruch und haben Tomaten wieder als aufwandsarme, anbausichere Frelland-Feldkultur zurückgebracht.

Wenn das Wetter mitspielt, sind die auch nach Ende September noch gut. Nicht wegen der Sorte, sondern dem Anbauort. Im Haus- und Kleingartengebiet lässt dann die direkte Besonnung stark nach, weil Schattenwürfe von Gehölzen, Gebäuden und Krempel immer mehr des Lichts fressen. Im Aussengarten haben sie Stunden mehr Sonne. Gepflanzt wird dort, wo letztes Jahr Kürbisse waren, alter "ausgelutschter" Pferdemist unter dem alten Vlies vom Kürbis. Das ist warm, die Wurzeln assimilieren noch gut. Ging vorher alles nicht, Braunfäule war schneller. Gerade Anfang September kommt immer noch ein Ernteschwung, der sich gewaschen hat.
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Der Buddler

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1010 am: 09. September 2023, 13:53:52 »

Samenecht wär mir auch lieber, aber die F1-Hybriden zeigen immerhin, was mittlerweile möglich ist an Resistenzgrad, Aroma und Qualität. Das Niveau wird auch bei samenechten Sorten irgendwann erreicht.

Da Sympathie keine Krankheiten verhindert und kein Aroma hat, ist das nett, aber nicht entscheidend :-)
Die Berichte zum Geschmack der amerikanischen Resistenzsorten sind leider aber auch recht durchwachsen.
Die Sunviva finde ich wirklich sehr gut, durchaus geschmacklich gleichauf mit guten, nicht resistenten Sorten, dazu noch super wüchsig und ertragreich.
Unter den resistenten und samenechten finde ich auch die De Berao Tsarsky klasse (ertragreicher und wohlschmeckender als die normale). Die geht auch im Freiland echt ab.
« Letzte Änderung: 09. September 2023, 13:56:00 von Der Buddler »
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Der Buddler

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1011 am: 09. September 2023, 13:55:25 »

Und nochmal die mächtige De Berao Tsarsky, einer meiner absoluten Favoriten.
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cydorian

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1012 am: 09. September 2023, 14:12:04 »

Nichts gegen Sunviva, ein Strauch kleine gelbe Cocktailtomaten ist auch okay, aber für mein Sugo, Salate, Trockentomaten und andere Dinge brauche ich andere Sorten und vor allem mehr.

Aus der Serie gibts ja z.B. auch Vivagrande, ist mir zu mild, zu mickernde Pfanze, zu viel Gelbkragen, zu viel Risse, da fehlt noch recht viel zur Brauchbarkeit, die Gardner-Züchtungen sind da zehn Jahre weiter.

Dieses Jahr hatte ich auch Rose Crush, auch sehr brauchbar. Wenn man grössere Früchte will.
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thuja thujon

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1013 am: 09. September 2023, 21:15:52 »

Mir fehlt bei dem allen die Vergleichbarkeit. Sunviva wird bei mir 5 Meter + und ist babbsüß, Bonbon, muss man unreif pflücken damit sie schmeckt.

Inachis, ja, es kommt drauf an was das eigene Ziel ist, da stimme ich zu. Als der Hype mit den alten Tomatensorten anfing, war es nicht das eigene Ziel, sondern man wollte die Welt retten, mit Vielfalt usw., für alle, nicht für sich. Das große Ganze.
Cydorians Aussage sollte man sich in diesem Kontext auf der Zunge zergehen lassen: Züchtungen von drüben 10 Jahre vorraus, während man hier immer noch mit altem rumprobiert und die BEF oder anderes nicht in den Griff bekommt.
Ketzerisch formuliert: ist der Schritt nach hinten der Weg nach vorne oder geht es da mehr um des probierens Willen, die Vielfalt kennen zu lernen?
Beides ist gut und für beides sollte man Saatgut nehmen und keimfähig halten und aussäen und auspflanzen.
Die Nutzung unterscheidet sich manchmal aber doch. Und man sollte falls es mal dazu kommen sollte, Leute, die Ernten wollen, nicht dafür verurteilen, das sie nicht sammeln. Und ich gehe so weit, das ich sage, sie sammeln, sie konservieren/erhalten nicht.
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cydorian

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1014 am: 09. September 2023, 21:46:15 »

Sammeln und Sortenvielfalt sind klasse, gehört dazu. Leiste mir den Luxus spezieller Sorten wie dem honigsüssen Erlöser und zehn weiteren Spezialitäten.
Die Kombination macht den Spass des Hobbys. Dieser extensive, arbeitssparende Freiland-Anbau mit guten Erträgen erstklassiger Verwertungsfrüchte, der geht nur mit solchen modernen Züchtungen. Und in Jahren wie 21 hab ich auch im Hausgarten von diesen Sorten noch geerntet, während ringsum bei den Nachbarn alles braun und tot wurde einschliesslich meiner alten Sorten.
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Der Buddler

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1015 am: 09. September 2023, 21:56:07 »

Mir fehlt bei dem allen die Vergleichbarkeit. Sunviva wird bei mir 5 Meter + und ist babbsüß, Bonbon, muss man unreif pflücken damit sie schmeckt.
Ich finde gerade die Süße gut, schmeckt mir viel besser als z. B. die Primabella. Ich ziehe sie mehrtriebig und nutze gerne die Höhe, um mehr aus der Beetfläche zu machen. Wird so eine richtige, mächtige Säule mit vielen leckeren gelben Tomaten.  ;D
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thuja thujon

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1016 am: 09. September 2023, 22:02:25 »

Das mit der Höhe sehe ich ähnlich, aber bei 5m wird es nix mehr mit der 4ten Stufe der Klappleiter um oben dran zu kommen.
Ich möchte den Wuchs nicht schlecht reden. Im Gegenteil, ich finde den gut, weil die so mit Stresswetter eher klarkommt. Die wächst das eher weg als ein 1,2m Stecken mit 2 Bunkerfrüchten.
Letztendlich nur Geschmackssache.
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Elro

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1017 am: 09. September 2023, 23:30:31 »

Hier wird immer die Sunviva gelobt, bei mir im Garten war sie weniger als der Durchschnitt. Der Wuchs nur bis 1,80m, der Geschmack langweilig und für mich nicht ein weiterer Anbau wert. Gute gelbe Cocktail die samenfest sind gibt es genug.

Dieses Jahr war ein schwieriges Jahr, hier gab es zwar noch keine Braunfäule aber andere Blattkrankheiten, besonders irgend etwas das die Leitungsbahnen verstopft und die Pflanze aussieht als ob sie verdurstet und es auch ganz langsam tut.

Die beste ist seltsamerweise eine die ich eigentlich gar nicht wollte weil sie festfleischig knackig ist. Etwas das ich normal nicht mag und doch begeistert mich gerade Green Envy, sowas von aromatisch, süß und ohne den muffigen Nachgeschmack wie z.B. von Green Grape. Einiger Nachteil, es platzen ab und an einige Früchte.
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Liebe Grüße Elke

Trapa

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1018 am: 10. September 2023, 19:36:31 »

Als der Hype mit den alten Tomatensorten anfing, war es nicht das eigene Ziel, sondern man wollte die Welt retten, mit Vielfalt usw., für alle, nicht für sich. Das große Ganze.
Was auch legitim ist. Aber vielfach ist es auch einfach der Gedanke "Früher war alles besser!". Es erstaunt mich immer wieder, wie wenig Leute sich Gedanken darüber machen, warum dann das so wunderbare Alte verschwunden ist. Ja, es gibt auch Fehlentwicklungen und  Irrwege, die korrigiert werden müssen. Aber die sind selten. Ich habe einen ganzen Schwung aus der Rubrik "Großmutters Schätze" probiert. Und habe keinen dieser Schätze behalten. Warum wohl?
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thuja thujon

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Re: Tomaten 2023
« Antwort #1019 am: 10. September 2023, 23:45:54 »

Meistens ist es eben so ähnlich wie die Geschichte mit der Birne.
Bei Oma war die eingemachte Birne mit Schokopudding als Nachtisch Luxus.
Heute kauft für sowas niemand Einmachgläser, geschweige denn er pflegt einen Obstbaum noch baut er Getreide an um die Kuh für die Milch für den Pudding zu haben.

Die Sorte die dafür die Beste war...
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