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hobab hat geschrieben: ↑22. Okt 2025, 06:55
bei so völlig verarmten Böden wie bei Straßenbäumen scheint die Beigabe von Mycoriza etc. recht verbreitet zu sein. Für normale Böden höre ich eher ‚najaaaaaa…‘, Gesamteindruck: kann man mal probieren, muss aber nicht.
Mykorrhiza wirkt nachweislich. Leider wissen die wenigsten, dass man danach keinen Phosphordünger benutzen soll. Zur Wurzelbildung – entweder P oder Pilze, beide zusammen funktioniert nicht. Im Garten bei mir bringen sie nichts, da der Boden sehr viel P enthält. Bei Topfpflanzungen, Stecklingen oder Aussaaten merke ich sehr wohl eine positive Wirkung.
Für ausgelaugte P-arme Böden machen sie durchaus Sinn.
Die meisten pflanzen etwas mit Mykorrhiza, streuen ausgiebig NPK Dünger dazu, spritzen vielleicht auch noch mit Fungiziden, dann sind die magischen Pilze sofort dahin.
Von EM halte ich nichts – in jeder Handvoll Kompost sind mehr EM als in einer dieser Flaschen, die überall beworben und teuer verkauft werden.
Illustrent flagrantes viam pontes
Honi soit qui mal y pense
Wir hatten mal jemand konkret aus der Forschung über Mykorrhiza, der dazu einen Thread eröffnet hatte: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Bei dem Getue um Mykorrhiza habe ich immer den Eindruck, daß es sich um eine geheimnisumwobene Sekte handelt.
"Hast du schon gehört? Mykorrhiza! Hier, ich hab was dabei. PSSST, nicht so laut!"
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Es hat halt kaum einer verstanden, was es wirklich ist bzw wofür man es einsetzen kann. Im von Gartenplaner verlinkten Thread wird es deutlich: wer in der Gartenschule aufgepasst hat und nicht alles vollständig falsch macht, hat von den Flaschen und Pülverchen die man kaufen kann, keinen Nutzen.
hobab liegt mit seiner Einschätzung ziemlich richtig.
Nun, das könnt ihr halten, wie ihr wollt
Ich hab diese Reaktion erwartet
Das Problem, abgesehen von der Phosphordüngung, das hatte ich nicht so auf dem Schirm, danke cat1, und dem Fungizid-Einsatz ist leider auch, welche Hersteller „gut“ sind, also genug lebensfähige Sporen liefern (können).
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Naja, okay, dann kehre ich mal zurück zur Herbstfärbung.
In dem Link https://www.purdue.edu/fnr/extension/fall-color-dud/ werden mehrere Faktoren aufgezeigt, wovon die Herbstfarben abhängen.
Was ich ganz vergessen habe und dort erwähnt wird, daß Bäume und Sträucher sich nicht immer einheitlich färben, also z.B. die sonnenzugewandte Seite farbiger ist als die sonnenabgewandte Nordseite. Das konnte ich hier auch schon beobachten.
Ich weiß nicht, ob das auch bei Parrotia vorkommt, aber es wäre ein Ansatzpunkt, um die Faktoren wie Licht/Sonne für diese Art herauszufinden.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Bei meiner Parrotie (links im 2. Bild) und beim Essigbaum sind die Partien, die mehr Sonne abkriegen röter. Im Schatten (1.Bild und beim Essigbaum die bodennahen Blätter) bleiben die Blätter gelb.
Ob da das Sonnenlicht jetzt die Blätter verändert oder zu schnellerer Tauabtrocknung führt und dies dann, ist aber unklar
Dateianhänge
Zauberspruch für Häckselnde:
Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
schneller so zu Mulch und Erden,
häcks-häcks
cat1 hat geschrieben: ↑22. Okt 2025, 08:53
Von EM halte ich nichts – in jeder Handvoll Kompost sind mehr EM als in einer dieser Flaschen, die überall beworben und teuer verkauft werden.
Wenn effektiv (=tatsächlich) mit effizient (=wirkungsvoll) verwechselt wird, drehen sich mir die Fußnägel hoch. Bewirken tatsächliche Mikroorganismen so viel?
Es müssen besondere Bakterienstämme sein, die tatsächlich drin sind.
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Ich denke sie bewegen unglaublich viel, bloß läuft das so selbstverständlich ständig im Boden ab, das wir es gar nicht wahrnehmen - aber ohne gäbe es keine Pflanzen und uns schon gar nicht. Aber als Pülverchen und als Zusatz höchstens in völlig verarmten Böden, in Klärbecken, oder wenn in Gartenböden dann nur kurz: es wird schon einen Grund geben, warum ein bestimmter Pilz nicht in großen Mengen im Boden ist, der mag dazugekippt dann kurz helfen, aber auch wieder verschwinden, wenn das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt ist. Ich bin sehr skeptisch das man einfach was auf den Boden gießen kann - der ja ein unglauglich kompliziertes Geflecht an verschiedenen miteinander agierenden Lebewesen ist - und damit langfristig was verändert. Von Leuten die sich damit professionell beschäftigen höre ich auch eher lauwarme Kommentare, bestenfalls ´kann man mal probieren´, ´war statistisch bemerkbar´ ist schon ein Lob. Auch in der Fachpresse lese ich eigentlich nie was richtig eindeutig überzeugtes - aber ich lasse mich gerne belehren, das Thema ist sicher noch nicht zu Ende.
effektiv hat mehrere Bedeutungen
1. effektiv = tatsächlich
2. effektiv = zielführend
"Er/sie/es arbeitet effektiv" ist also ohne erklärenden Kontext nicht eindeutig, es kann heißen er/sie/es arbeitet tatsächlich und liegt nicht auf der faulen Haut
oder er/sie/es arbeitet zielführend, so wie die EM es angeblich tun.
Beim Überfliegen scheinen sich meine Vorurteile zu bestätigen: wahrscheinlich wirksam in noch rohen Zuständen wie noch ungeklärte Abwässer, vielleicht bei schnellerer Rotte und bei Vergärung. Aber als Bodenmittelchen eher wirkungslos. Wie sollte das auch funktionieren? Der Boden ist ein arbeitendes Biosystem, da einfach was reinkippen wir eher dazu führen, dass das System gestört wird, wenn Nährstoffe in den Mitteln sind, werden die natürlich dankend angenommen, sehr konkurrenzstarke Lebewesen im Mix können sich vielleicht irgendwann durchsetzen, aber das wird dann vermutlich nicht gemessen, weil es nicht den erforschten Hoffnungen entsprechen musss.
Gartenlady hat geschrieben: ↑25. Okt 2025, 20:06
effektiv hat mehrere Bedeutungen
1. effektiv = tatsächlich
2. effektiv = zielführend
Einigen wir uns auf effektvoll, die Verpackungen sind das jedenfalls. Die Werbung ist ebenfalls effektiv
In Töpfen könnten sie sogar irgendeinen Effekt haben, im gewachsenen Gartenboden - eher sinnlos, finde ich. Aber bitte - jeder wie er will. Wenn jemand glaubt Kaffeereste in den Garten kippen zu müssen - warum nicht, wenn's Spaß macht.
Ich kenne Leute, die Fischköpfe und ganze Bananen unter ihren Rosen vergraben. Damit lockt man nur irgendwelche Viechereien an. Tja, wenn es Spaß macht
Illustrent flagrantes viam pontes
Honi soit qui mal y pense
Toter Hund hat meiner letzten Aralie jedenfalls eher geschadet als geholfen - vielleicht muss man toten Hund millionenfach verdünnen?
Aber Fiffi durch den Mixer zu jagen ist wohl kein Vorschlag der einem bei der Kundschaft bdliebt macht….