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Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie (Gelesen 22446 mal)
Moderator: AndreasR
- hobab
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Bei der Gelegenheit frag ich mal nach Erfahrungen zu Pyrus calleryana: die war hier schon mal Thema, mit sehr unterschiedlichen Einschätzungen. In Berlin hab ich nur eine Straße die nicht besonders typisch ist - zu schmal und schattig durch alten Baumbestand. Ich fahr ab und zu hin, bisher wachsen die sehr zurückhaltend, Birnengitterrost wenig, eher kurze Blüte. Ist allerdings auch reiner Sandstandort.
Berlin, 7b, Sand
- thuja thujon
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Hier auf Lehm wächst sie insgesamt verhalten, hat seit über 10 Jahren Probleme. Mehltau sieht man, aber ist ok, Astbruch mit Nassschnee kann Thema werden, Hauptproblem ist der fehlende Wuchs bzw absterben ganzer Astpartien und dann Angsttriebe aus dem alten Holz, wie es Bäume kurz vorm sterben machen. Daraus ergibt sich ein oft gakeliger Baumeindruck, der auch mit Vitalisierungsschnitt nicht wirklich besser wird.
Mit Bewässerung und Nährstoffen kann man das sicherlich in den Griff bekommen, ist in Städten ja aber nicht üblich.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Pyrus calleryana wurde zwei Orte weiter vor 30 Jahren auf einem Supermarkt-Parkplatz gepflanzt.
Wächst auch hier eher langsam.
Sind aber immer noch alle Bäume da.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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- enaira
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Unser Apfeldorn im Vorgarten ist von einem holzzersetzenden Pilz, vermutlich Holzkeule, befallen, kränkelt seit mindestens 2 Jahren und wir werden ihn wohl fällen müssen.
Ich möchte gerne wieder einen Baum pflanzen, etwa 1 m entfernt.
Blöd ist, dass wir den Wurzelstock des Apfeldorns wahrscheinlich nicht entfernen können, der Pilz bleibt also auf jeden Fall dort. Würde ein neuer Baum dann zwingend auch befallen? Oder gibt es Baumarten, an die die Holzkeule nicht andockt?
Ich möchte gerne wieder einen Baum pflanzen, etwa 1 m entfernt.
Blöd ist, dass wir den Wurzelstock des Apfeldorns wahrscheinlich nicht entfernen können, der Pilz bleibt also auf jeden Fall dort. Würde ein neuer Baum dann zwingend auch befallen? Oder gibt es Baumarten, an die die Holzkeule nicht andockt?
Liebe Grüße
Ariane
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- Felcofan
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
ich habe eben nach Xylaria polymorpha gesucht
in erster Linie ein Schwächeparasit, der geschwächte Bäume befällt
wie wäre es denn, wenn ihr eine Saison Stauden oder Gründünger da wachsen lasst, das sollte ein bischen das Milleu verbessern
und bei der Pflazung relativ junge Ware nehmen und ein paar Begleitstauden drum herum setzen
gegen sowas kann man vermutlich nicht wirklich behandeln, aber vielleicht hat jemand noch direkte Erfahrung
in erster Linie ein Schwächeparasit, der geschwächte Bäume befällt
wie wäre es denn, wenn ihr eine Saison Stauden oder Gründünger da wachsen lasst, das sollte ein bischen das Milleu verbessern
und bei der Pflazung relativ junge Ware nehmen und ein paar Begleitstauden drum herum setzen
gegen sowas kann man vermutlich nicht wirklich behandeln, aber vielleicht hat jemand noch direkte Erfahrung
- thuja thujon
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Ich würde den Wurzelstock ausgraben. Das ist doch kein Hexenwerk wenn man etwas Stamm als Hebel stehen lässt.
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- enaira
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Versuchen werden wir das auf jeden Fall! Aber das ist schon ein recht großes Teil, und die Wurzeln gehen vermutlich ziemlich in die Tiefe.thuja thujon hat geschrieben: ↑3. Jul 2025, 10:17 Ich würde den Wurzelstock ausgraben. Das ist doch kein Hexenwerk wenn man etwas Stamm als Hebel stehen lässt.
.
Ja, das habe ich auch gelesen. Wir fragen uns natürlich, was unseren schönen Baum geschwächt hat! Der steht da jetzt seit ca. 15 Jahren.
Das Beet ist insgesamt schon gut bepflanzt, u.a. 2 große Strauchpfingstrosen, jede Menge Helloborus und Alpenveilchen und anderes. Mal sehn, in wieweit ich das mit Gründünger kombinieren kann.
Liebe Grüße
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- Felcofan
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Re: Raupenfutter, heimische Art, andere Herkunft, geht das?
liebe alle
ich habe neulich eine kurze Meldung gelesen, dass ein Praxisversuch mit Fagus sylvatica aus wärmeren Regionen (Italien, glaube ich) läuft, die Sàmlinge werden untersucht auf Trockenheitsverträglichkeit usw.
was ich mich frage: wieviel bringen solche Exemplare für die örtliche Fauna?
Ich habe mal im letzten JAhrtausend an der TU Berlin ein Forschungsprojekt in einer VL präsentiert bekommen, es ging um heimische, autochthone Feldgehölze, und wie wichtig die sind, weil einige spezialisierte Raupen darauf angewiesen sind und eine enge Synchronisierung damit haben.
Beispiel war, dass eine Raupe Probleme kriegt, wenn sie auf einer südeuropäischen Herkunft schlüpft, weil das Laub durch den etwas früheren Austrieb dann härter ist und sie die dann nicht fressen kann, da zu hart.
das wäre hier doch genauso der Fall?
In dem Projekt wurde vor allem das Problem der zukünftigen Saatgutherkunft beleuchtet, dass Hasel von der Schokofabrik kommen, türkische Nüsse, zu klein für die Schokolade, Kerne aus der Marmeladenfabrik, wenn da Gelee gemacht wird usw., und der Hauptselektionsfaktor waren die niedrigeren Lohnkosten, die zu übrewiegend südlichen Herkünften führte.
Nuja, Versuch macht kluch, danke für EInschätzungen
ich habe neulich eine kurze Meldung gelesen, dass ein Praxisversuch mit Fagus sylvatica aus wärmeren Regionen (Italien, glaube ich) läuft, die Sàmlinge werden untersucht auf Trockenheitsverträglichkeit usw.
was ich mich frage: wieviel bringen solche Exemplare für die örtliche Fauna?
Ich habe mal im letzten JAhrtausend an der TU Berlin ein Forschungsprojekt in einer VL präsentiert bekommen, es ging um heimische, autochthone Feldgehölze, und wie wichtig die sind, weil einige spezialisierte Raupen darauf angewiesen sind und eine enge Synchronisierung damit haben.
Beispiel war, dass eine Raupe Probleme kriegt, wenn sie auf einer südeuropäischen Herkunft schlüpft, weil das Laub durch den etwas früheren Austrieb dann härter ist und sie die dann nicht fressen kann, da zu hart.
das wäre hier doch genauso der Fall?
In dem Projekt wurde vor allem das Problem der zukünftigen Saatgutherkunft beleuchtet, dass Hasel von der Schokofabrik kommen, türkische Nüsse, zu klein für die Schokolade, Kerne aus der Marmeladenfabrik, wenn da Gelee gemacht wird usw., und der Hauptselektionsfaktor waren die niedrigeren Lohnkosten, die zu übrewiegend südlichen Herkünften führte.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Da gibt es sehr widerstreitende Positionen. Die einen wollen gebietsheimische Gehölze auch aus den von Dir genannten Gründen, die anderen meinen, dass gebietsheimische Herkünfte nichts nützen, wenn sie mit wärmeren und trockeneren Sommer nicht klarkommen. Dass für Haselnussaussaaten der „Ausschuss“ aus der Lebensmittelindustrie genommen wird, ist mir neu, aber nachvollziehbar. Mir fielen auch schon besonders großfrüchtige Kornelkirschen in einer gepflanzten Wildhecke auf. Bei denen hatte ich auch den Verdacht auf Saatgut, das in der südosteuropäischen Lebensmittelindustrie anfällt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- AndreasR
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Im Falle der Buchen aus südländischen Herkünften wird man wohl abwägen müssen, ob die heimischen Buchen im Zuge des Klimawandels aussterben, und mit ihnen die Insekten, die daran fressen, oder ob sich letztere im Laufe der Zeit vielleicht an das härtere Laub der südländischen Sorten anpassen und so ebenfalls überleben. Und was die Saatgutherkunft betrifft, könnte man auch argumentieren, dass die Verwertung der Reste aus der Lebensmittelindustrie dem Nachhaltigkeitsgedanken entsprechen, anstatt sie einfach zu entsorgen. Dass es nicht immer nur Vorteile gibt, sondern eben auch Nachteile, liegt in der Natur der Sache, deshalb ist Forschung in diesem Gebiet sehr wichtig.
-
Rokko21
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Es gibt sicher auch Falterarten, die sich anpassen können. Hier im Südraum Leipzigs wurden vor allem Hybridpappeln zum Aufforsten genutzt. Das sind Hybriden zwischen der einheimischen Schwarzpappel mit fremdländischen Arten. Die Hybriden vertragen besser schlechte Böden und Trockenheit. An diesen Pappeln habe ich wiederholt Raupen des Großen Gabelschwanz gefunden in allen Entwicklungsstadien. Solche Hybride ist doch genetisch weiter weg von der einheimischen Schwarzpappel, der eigentlichen Futterpflanze, als Saatgut aus anderen Regionen.