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Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie (Gelesen 20459 mal)
Moderator: AndreasR
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Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie
Hallo Foris, uns allen ist wohl klar, dass wir klimaresistente Bäume pflanzen sollten, wenn wir können.
Aber nur, wie?
Bei uns hat vergangenes Jahr die Gemeinde viel Geld in die Hand genommen und jedem Grundstücksbesitzer letzten Herbst einen Baum spendiert. Finde ich super, nur haben die jungen Bäume, die von guter Qualität waren, überall massiv zu kämpfen. Wir haben uns seinerzeit für einen Malus sylvestris entschieden, der jetzt auch trotz Bewässerungssack ein Trauerspiel ist, wie fast alle der Bäume aus dieser Aktion.
Hat jemand gute Ratschäge, wie man unter den aktuellen Bedingungen Gehölze etablieren kann?
Aber nur, wie?
Bei uns hat vergangenes Jahr die Gemeinde viel Geld in die Hand genommen und jedem Grundstücksbesitzer letzten Herbst einen Baum spendiert. Finde ich super, nur haben die jungen Bäume, die von guter Qualität waren, überall massiv zu kämpfen. Wir haben uns seinerzeit für einen Malus sylvestris entschieden, der jetzt auch trotz Bewässerungssack ein Trauerspiel ist, wie fast alle der Bäume aus dieser Aktion.
Hat jemand gute Ratschäge, wie man unter den aktuellen Bedingungen Gehölze etablieren kann?
- Nox
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Ich habe auch letzten Herbst viele Gehölze gepflanzt und kämpfe jetzt um sie:
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Sonnenschutz aufstellen
Giessen, giessen, giessen
Vielleicht per Vernebelungsdüse in den heissesten Stunden entlasten ?
Diese "Qualitätsgehölze" - Hochstamm 12 cm Umfang ? - sind zu gross, um sich leicht zu etablieren.
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Sonnenschutz aufstellen
Giessen, giessen, giessen
Vielleicht per Vernebelungsdüse in den heissesten Stunden entlasten ?
Diese "Qualitätsgehölze" - Hochstamm 12 cm Umfang ? - sind zu gross, um sich leicht zu etablieren.
Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Treegator.
Oder Gießring um den Stamm.
Ein- oder zweimal wöchentlich reichlich wässern, ohne dass Staunässe entsteht.
.
Ich finde es begrüßenswert, wenn wieder nehr Hausbäume gepflanzt werden.
Die können auch, wenn sie groß sind, durchaus das Mikroklima verbessern.
Aber dem Klimawandel entgegenwirken, das können sie nicht.
Müssen sie auch nicht.
Oder Gießring um den Stamm.
Ein- oder zweimal wöchentlich reichlich wässern, ohne dass Staunässe entsteht.
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Ich finde es begrüßenswert, wenn wieder nehr Hausbäume gepflanzt werden.
Die können auch, wenn sie groß sind, durchaus das Mikroklima verbessern.
Aber dem Klimawandel entgegenwirken, das können sie nicht.
Müssen sie auch nicht.
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Ja, Nox, das Bauchgefühl sagt giessen, giessen, giessen,.
Aber wie sollen sie dann jemals tiefer wurzeln unter den aktuellen Bedingungen?
Aber wie sollen sie dann jemals tiefer wurzeln unter den aktuellen Bedingungen?
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Sorry, Bristlecone, hatte Deine Antwort noch nicht gelesen.
Du magst ja recht haben. Aber es ist sehr frustrierend, wenn Du sagst, dass das Planzen im Hausgarten nur dem Microklima hilft. Wie sollen dann die Massen motiviert werden, etwas zu tun? Unsere Politiker sind viel zu langsam, also sollte jeder, der in der Lage ist, etwas tun.
Du magst ja recht haben. Aber es ist sehr frustrierend, wenn Du sagst, dass das Planzen im Hausgarten nur dem Microklima hilft. Wie sollen dann die Massen motiviert werden, etwas zu tun? Unsere Politiker sind viel zu langsam, also sollte jeder, der in der Lage ist, etwas tun.
Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Wieso, es ist doch völlig o.k., das Mikroklima lokal zu verbessern:
Schatten fürs Haus, ein Platz, wo man im Kühleren sitzen kann, vermindertes Aufheizen, weil da ein Baum Wärmestrahlung reflektiert, anstatt dass sich da Beton oder Steine aufheizen.
Hätten wir mehr Bäume innerorts und weniger versiegelte Flächen, würden sich Siedlungen etwas weniger in der Sonne aufheizen.
Das sind doch erstrebenswerte Ziele - wenn denn schon alles einen Nutzen haben muss und ein Baum nicht bloß einfach da wachsen darf, weil sich jemand dran erfreut.
Schatten fürs Haus, ein Platz, wo man im Kühleren sitzen kann, vermindertes Aufheizen, weil da ein Baum Wärmestrahlung reflektiert, anstatt dass sich da Beton oder Steine aufheizen.
Hätten wir mehr Bäume innerorts und weniger versiegelte Flächen, würden sich Siedlungen etwas weniger in der Sonne aufheizen.
Das sind doch erstrebenswerte Ziele - wenn denn schon alles einen Nutzen haben muss und ein Baum nicht bloß einfach da wachsen darf, weil sich jemand dran erfreut.
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
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o Crataegus x lavallei ‘Carrierei’, Apfeldorn,
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Acontraluz hat geschrieben: ↑15. Aug 2022, 22:34
Ja, Nox, das Bauchgefühl sagt giessen, giessen, giessen,.
Aber wie sollen sie dann jemals tiefer wurzeln unter den aktuellen Bedingungen?
Alleebäume mit Stammumfängen 8/10, 10/12, 14/16, 16/18,... werden öfters verpflanzt und bilden viele Wurzeln im Ballen. Die Tiefwurzler-Hauptwurzel wurde dabei mehrmals vom Ballenstechergerät abgehackt oder wächst im Container nach oben oder rundherum. Mitunter wurzeln deshalb kleinere Exemplare schneller ein, weil die Hauptwurzel senkrecht nach unten zeigt.
Dazu sollten aber Pflanzlöcher für das Strassenbegleitgrün nicht auf die rüttelwalzenverdichtete Schotterwalzfläche aufgesetzt werden sondern sollten ausgespart tiefgründig lockere Extraflächen sein (nachträglich wieder tiefer ausgeschachtet und mit Erde gefüllt). Was man da alles zu sehen bekommt stimmt nachdenklich. In die vorgesehene Baumscheibe wird Restasphalt gekippt oder Fertigbetonmischer-Spülwasser und alles schnell mit 30 cm Humusaufkage kaschiert. Das geht nie gut.
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Microcitrus hat geschrieben: ↑15. Aug 2022, 23:13
Beispielsweise:
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Wir sammeln gerade Erfahrungen mit dürreresistenten Gehölzen, schau doch mal hier herein:
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,71129.0.html
Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Acontraluz hat geschrieben: ↑15. Aug 2022, 22:34
Ja, Nox, das Bauchgefühl sagt giessen, giessen, giessen,.
Aber wie sollen sie dann jemals tiefer wurzeln unter den aktuellen Bedingungen?
Man muss tiefe Bewässerungsröhren schon beim Pflanzen mit eingraben, damit Giesswasser nicht nur oberflächlich sondern auch in der Tiefe zur Verfügung steht und die Wurzel sich auch in diese Richtung entwickeln. Technisch ist das möglich und es geht nicht soviel Wasser durch Verdunstung verloren; bei Starkregen wird zudem je nach Auslegung Wasser zurückgehalten, das sonst als Hochwasser schaden anrichten würde. Gugel: Rigolen .
Unter den aktuellen Bedingungen würde ich mir zur Bewässerung Gedanken über den Einsatz von Wasserlanzen aus dem Weinbau machen.
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Bei bestehenden Bäumen gehört im gesamten Bodenbereich der Boden entsiegelt. Fahren Autos eben auf Betongittersteinen.
Die Pflanzenwurzeln benötigen Sauerstoff, um überhaupt Nährstoffe, aufnehmen zu können. Bei der "Wurzelatmung" wird Sauerstoff verbraucht und CO2 erzeugt. Beim nächsten Regenguss versickert der Niederschlag und löst das CO2. Mit Absinken des Regenwasserpegels im Erdreich wird Luft nachgesaugt. O2 und N2 werden auch von Mikroorganismen in der Rhizosphäre benötigt. Das funktioniert alles nicht, wenn der Kronenbereich = Wurzelraum durch eine Asphaltdecke oder Gehsteigbeton abgedichtet ist
Die Pflanzenwurzeln benötigen Sauerstoff, um überhaupt Nährstoffe, aufnehmen zu können. Bei der "Wurzelatmung" wird Sauerstoff verbraucht und CO2 erzeugt. Beim nächsten Regenguss versickert der Niederschlag und löst das CO2. Mit Absinken des Regenwasserpegels im Erdreich wird Luft nachgesaugt. O2 und N2 werden auch von Mikroorganismen in der Rhizosphäre benötigt. Das funktioniert alles nicht, wenn der Kronenbereich = Wurzelraum durch eine Asphaltdecke oder Gehsteigbeton abgedichtet ist
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Ich habe in meinem Garten in Kroatien Citruspflanzen im Herbst 30cm tiefer gesetzt als sie in der Baumschule wuchsen. Aus einem Bäumchen wurde so ein Strauch. Dadurch überlebten sie aber die regenlose Zeit von April bis Oktober und Tageshitze von bis zu 30°C mit nur zweimaligem Gießen!! Nach meiner Theorie aufgrund von vom Grundwasser aufgestiegener Bodenfeuchte.
Ein Bewässerungsschlauch (eigentlich war es ein Elektroschlauch mit 3 cm Durchmesser) wurde so eingegraben, dass er oberhalb des Ballens endete.
Eigentlich sollte man eingepflanzte Bäume bei Aufgrabungsarbeiten nicht mit Aushubmaterial überschütten, aber die 30 cm "Überschüttung" haben nicht geschadet.
Ein Bewässerungsschlauch (eigentlich war es ein Elektroschlauch mit 3 cm Durchmesser) wurde so eingegraben, dass er oberhalb des Ballens endete.
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Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Acontraluz hat geschrieben: ↑15. Aug 2022, 21:26
Bei uns hat vergangenes Jahr die Gemeinde viel Geld in die Hand genommen und jedem Grundstücksbesitzer letzten Herbst einen Baum spendiert.
Nachfrage:
Ich vermute, bei dieser Aktion standen nur "heimische" Gehölze zur Auswahl, richtig?
Re: Neue Bäume gegen den Klimawandel, aber wie
Nächste Frage: Wieviele der Bäume sehen momentan noch gut aus?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck