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Bignonia capreolata Erfahrungen (Gelesen 280 mal)

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Drainagefan
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Bignonia capreolata Erfahrungen

Drainagefan »

Eckhard hat geschrieben: 5. Okt 2025, 08:32
Drainagefan hat geschrieben: 4. Okt 2025, 22:55 Ob die Nach-Blüte der Bignonia capreolata im Oktober noch komplett aufgeht, wird spannend.
Kannst du mal berichten, wie die sich bei Dir macht? Evtl. mal ein Foto zur Hauptblütezeit posten? Und wie ist die Winterhärte?
Also so viel Erfahrung habe ich mit der Bignonia capreolata noch nicht. Sie ist jetzt etwas über 1 Jahr im Garten. Gesetzt wurde sie im Juni und im September vor 1 Jahr hat sie das 1. Mal ganz wenig geblüht. Empfohlen wurde sie mir von einem Gärtner. Ich weiß nicht warum mir der nicht Campsis tagliabuana Golden Trumpet oder Campsis tagliabuana Indian Summer empfohlen hat, die wären im Winter unproblematischer.

Angeblich sollen die im Winter so um die -10° aushalten und das waren die Tiefsttemperaturen letzten Winter, aber nur kurz in der Nacht und da ist nichts erfroren. Wenn es kälter als -10° wird, sollen sie aber neu austreiben. Die Bignonia capreolata ist sehr schnell gewachsen. Nach dem 1. Setzen in 2 Monaten 2m. Das sehe ich also kein Problem, wenn die erfrieren sollte, die ist gleich wieder da.

Heuer habe ich sie wachsen lassen und deswegen war die Nachblüte vermutlich gering. Wie man sie richtig schneidet muss ich noch lernen. Die Blüten kommen nur an neuen Trieben.

Sie soll an einer "Teppichstange" wachsen, das sind um die 4m, 2m hoch und 2m horizontal. Das wurde bis jetzt gerade noch nicht erreicht. Die Triebe um 90° leiten ist relativ schwierig, sie brechen sehr leicht. Man muss das also im richtigen Augenblick machen. Die Triebe, die ineinander wachsen, kann man auch schwer trennen. Die kleben fast aneinander. Horizontal führe ich die Triebe locker spiralförmig. Man muss sie zuerst lange herunterhängen lassen und dann um die Stange winden, sonst löst der Wind wieder alles auf.

Die Herausforderung ist nun die Triebe nächstes Jahr richtig zu schneiden. Da sie leicht brechen stelle ich mir vor 3-4 Haupttriebe zu lassen. Mal schauen wie man das schafft. Eigentlich sollte man 1 Haupttrieb haben und von diesem verbreiten sich die neuen Triebe und nur die blühen dann.

Hier ist ein Foto nach dem 1. Winter im Juni. Da hat sie relativ stark geblüht. Am Boden ist eine Delosperma floribuntum dryland, die wurde gleichzeitg gesetzt.

Bignonia capreolata nach 1 Winter im Juni.jpg

Ich weiß nicht, ob sich Schnecken oder Läuse an ihr vergangen haben, war aber nicht so schlimm. Die andere vertikale Stange ist eine Lonicera, die hat von Lösen nur so gewimmelt.

Die Bignonia steht sehr sonnig, die Lonicera je nach Jahreszeit schattig, aber im Hochsommer auch 3/4-sonnig.

Bignonia capreolata angefressen.jpg
Zuletzt geändert von Drainagefan am 7. Okt 2025, 20:11, insgesamt 2-mal geändert.
LG Horst
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Eckhard
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Re: Bignonia capreolata Erfahrungen

Eckhard » Antwort #1 am:

Ah, Klasse vielen Dank für die Info. Gute Idee, die in einem eigenen Thma zu behandeln. Das Foto sieht schon mal sehr vielversprechend aus. Ich finde sie sehr anders als die sehr starr und holzig wachsenden Campsis. Würde mich freuen, wenn Du auch nach dem nächsten Winter weiter berichten würdest. Meinst Du nicht, sie würde ungeschnitten am besten blühen?
Hast Du eine Bezugsquelle?
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Drainagefan
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Re: Bignonia capreolata Erfahrungen

Drainagefan » Antwort #2 am:

Eckhard hat geschrieben: 5. Okt 2025, 13:38 Ich finde sie sehr anders als die sehr starr und holzig wachsenden Campsis.
Keine Ahnung wie stark die verholzt. Suche bei Youtube nach Videos. Auch zum Schneiden.
Eckhard hat geschrieben: 5. Okt 2025, 13:38 Würde mich freuen, wenn Du auch nach dem nächsten Winter weiter berichten würdest.
Mache ich, sobald sich was ergibt. Vermutlich wird das die Blütezeit sein. Ich glaube, die hat heuer 3x geblüht. Hauptblüte im Frühling, im Sommer sah ich aber auch Blüten.
Eckhard hat geschrieben: 5. Okt 2025, 13:38 Meinst Du nicht, sie würde ungeschnitten am besten blühen?
Eher nicht, alle sagen, man muss sie schneiden. Siehe Youtube.
Eckhard hat geschrieben: 5. Okt 2025, 13:38 Hast Du eine Bezugsquelle?
Schwierig, meine war ein Einzelstück. Musst du im Netz suchen, ist nicht einfach, habe auch schon gesucht, aber man findet welche.
LG Horst
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Re: Bignonia capreolata Erfahrungen

Lou-Thea » Antwort #3 am:

Danke für den extra thread. Sehr spannend, was einem hier so alles über den Weg läuft.
Gäbe es die in Gelb, würde ich die sofort bestellen. Ok, das Netz sagt, es gibt sie sogar in gelb :P ... aber leider
nicht hier.

https://www.wilsonbrosgardens.com/bigno ... er-1g.html

War Deine eine Sorte, Drainagefan? Die Art scheint ja außen auch mehr gelblich?

Ansonsten gefunden bei Staudenfan, Herrenkamper und bakker, der sogar Sorten anbietet.
...and it was all yellow
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Re: Bignonia capreolata Erfahrungen

Drainagefan » Antwort #4 am:

Ich würde sagen aus der Ferne, ist der Eindruck orange.

Hier ist eine Blüte vom August:

Bignonia capreolata im August.jpg

PS: Bei mir klappt die Forenbenachrichtigung nicht optimal. Falls ich mich nicht melde, ist PN ok, ich antworte normalerweise schon, wenn ich da bin. Bei laufenden Threads schaue ich immer selber, ob wer was geschrieben hat.
LG Horst
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Re: Bignonia capreolata Erfahrungen

Eckhard » Antwort #5 am:

Anfang des Jahres wurde die Bignonia mal in einem Artikel in der Gartenpraxis erwähnt. So nebenbei als winterhart (ich meine der Autor lebt in der Schweiz, wenn ich mich richtig erinnere.) Ich hatte daraufhin schon mal recherchiert, aber wenig gefunden, nicht viele Erfahrungen in Mitteleuropa. Jedenfalls interessant, dass du sie hast! Hier ist es vermutlich zu kalt, aber wenn sie so wüchsig ist, kann sie das Zurückfrieren evtl. wieder kompensieren.
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Re: Bignonia capreolata Erfahrungen

Kasbek » Antwort #6 am:

Lou-Thea hat geschrieben: 5. Okt 2025, 15:28 Danke für den extra thread. Sehr spannend, was einem hier so alles über den Weg läuft.
Gäbe es die in Gelb, würde ich die sofort bestellen.
Du könntest auf Doxantha unguis-cati ausweichen ;D :D Stand auch mal in der Gattung Bignonia, bevor die aufgespalten worden ist, und ich weiß gar nicht, welcher Gattungsname nun aktuell ist, man findet sie jedenfalls auch unter Dolichandra und unter Macfadyena.
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Re: Bignonia capreolata Erfahrungen

Drainagefan » Antwort #7 am:

Eckhard hat geschrieben: 6. Okt 2025, 21:13 Hier ist es vermutlich zu kalt, aber wenn sie so wüchsig ist, kann sie das Zurückfrieren evtl. wieder kompensieren.
Das wirst du ausprobieren müssen. Meine Bignonia steht am Fuße der Berchtesgadener Alpen. Nach 1 Jahr kann man gar nichts zur Kälte sagen. Vielleicht hatte ich nur Glück. Davor kämpften dort 2 Hydrangea petiolaris 7 Jahre lang. Die wurde im Frühjahr bei der Blüte fast von den Blattläusen zu Tode gefressen und im Sommer war es ihr beim Bignonia-Standort eindeutig zu heiß, gegenüber wo jetzt die Lonicera steht, war es besser aber noch immer zu heiß. Die Kletterhortensie fühlt sich an einem anderen Standort im Garten wohl, schattiger Standort 1/2m beim Fuß und dann pralle Sonne. Mittagsblumen kämpfen dort ums Überleben.

Man muss lernen, das Mikroklima im Garten zu beurteilen. Das ist gar nicht leicht und verwundert mich immer wieder.

Die Choisya Aztec Gold ist vermutlich von den Winterbedingungen vergleichbar, auch so um die -10° wird toleriert. Die habe ich schon fast 10 Jahre. Die hat keine Freude, wenn man sie bei Hitzewellen nicht gießt, überlebt aber gerade irgendwie. Sie blüht mehrmals und duftet nach Orange.

Choisya Aztec Gold.jpg

Interessant ist auch der Standort neben der Bignonia in 1m Entfernung. Ich habe seit 10 Jahren eine Nadelpalme. Die Rhapidophyllum hystrix ist seit 3 Jahren im Garten. Bei Palmen denkt man an Sonne und Hitze. Die Nadelpalme hat seit 3 Jahren Sonnenbrand und wurde heuer das 1. Mal in der Mitte ein wenig grün. Es braucht alles Geduld. Also gewachsen ist die in 10 Jahren kaum, gab aber immer wieder Pflegefehler, hauptsächlich, dass Palmen und Palmlilien Hitze und Trockenheit aushalten, ja, aber erst wenn sie etabliert sind.

Rhapidophyllum hystrix.jpg

Da fällt mir noch ein, die Hesperaloe parviflora ist auch in dieser Kälteklasse. Vermutlich ist das am Foto die Rubra. Wenn man erkannt hat, wie man die behandelt, geht es ihr ganz gut. Die ersten Jahre ging sie knapp nicht ein. Die ist der Wahnsinn, blüht 4 Monate oder länger durchgehend. Tendenziell ist immer das Hauptproblem die Feuchtigkeit und nicht die Kälte.

Hesperaloe parviflora.jpg

Ich glaube, wenn die Bignonia im Winter abfriert, hat sie im Juni wieder alles zugewachsen. Du bräuchtest mal die ersten 3 Jahre ohne Probleme. Bei mir brauchen die "exotischen" Pflanzen immer so an die 3 Jahre bis sie etabliert sind. 2 kleine Hanfpalmen sind heuer auch im 3. Jahre merklich gewachsen.

Ohne Risikobereitschaft kommt man nicht weiter. An eine Bougainvillea habe ich mich noch nicht getraut, da gibt es eine, die -8° aushält.
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Eckhard
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Re: Bignonia capreolata Erfahrungen

Eckhard » Antwort #8 am:

Kasbek hat geschrieben: 7. Okt 2025, 12:24
Lou-Thea hat geschrieben: 5. Okt 2025, 15:28 Danke für den extra thread. Sehr spannend, was einem hier so alles über den Weg läuft.
Gäbe es die in Gelb, würde ich die sofort bestellen.
Du könntest auf Doxantha unguis-cati ausweichen ;D :D Stand auch mal in der Gattung Bignonia, bevor die aufgespalten worden ist, und ich weiß gar nicht, welcher Gattungsname nun aktuell ist, man findet sie jedenfalls auch unter Dolichandra und unter Macfadyena.
Du meinst das im Scherz, nicht wahr?.Die Doxantha hat zwar dicke, rübenförmige Wurzeln, die sich als Speicherorgan eignen könnten, aber blüht sicher nicht am diesjährigen Trieb. Ich habe mal D. ausgesät und in einem mediterranen Garten gepflanzt. Sie hat Jahre bis zur Blüte gebraucht.

Die Bignonia capreolata finde ich interessant.Ich probiere die mal aus.
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Re: Bignonia capreolata Erfahrungen

Drainagefan » Antwort #9 am:

Eckhard hat geschrieben: 8. Okt 2025, 17:06 Ich habe mal D. ausgesät und in einem mediterranen Garten gepflanzt.
Was hattest du alles im mediterranten Garten? Vielleicht bringt mich das auf eine Idee. Ich habe Palmen und Palmlilien, die alle grenzwertig sind. Oben habe ich ein ppar Pflanzen schon erwähnt.
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