Ist Crocosmia kurzlebig? (Gelesen 727 mal)

[pearl]

Bei mir hält sich nur 'Luzifer', vermehrt sich aber gut und ist sehr farbkräftig. Für Düngung ist sie dankbar.

genau, hält sich über Jahrzehnte, ist konkurrenzstark, versamt sich moderat, aber immer willkommen und alle anderen Sorten haben kläglich versagt.
Im Wiesengarten blüht der Bestand zuverlässig ohne Dünger und ohne Bewässerung.

[Kasbek]

Kasbek, unsere Beiträge haben sich überschnitten. Du hast ja wirklich eine beachtliche Sammlung, vor allen Dingen Sorten, die ich noch nie gehört habe (und die bestimmt auch nicht leicht aufzutreiben sind). Muss alle Sorten googeln.

Einige gibt's bei den üblichen Verdächtigen im Zwiebelhandel. Albrecht Hoch etwa hat grade 'Constanze', 'Emberglow' und 'Norwich Canary' im „Ausverkauf“, wobei letztere bei mir zu den Rückwärtswachsern gehört und erstere bei einem Versuch vor ein paar Jahren gar nicht erst ausgetrieben hat. Andere sind von Királykert aus Ungarn, wieder andere hat eine liebe Foristin beim Hessenhof für mich erbeutet, einige habe ich selber gesät, und die hoffentlich echten Arten C. paniculata und C. pottsii habe ich über die Pacific Bulb Society direkt aus Südafrika bekommen. Die im 2018er Märzwinter verstorbene 'Tamar Glow' hatte ich von pumpot – wenn Du wieder mal beim Leipziger Pflanzenmarkt bist, kannst Du ihn ja „anzapfen“

[Eckhard]

Hier auch: Luzifer ist wüchsig, langlebig und blühfreudig. Aber die Mäuse mögen sie und daher sitzt sie bei mir in einem Drahtkorb. Die rauswuchernden Triebe werden gelegentlich weggefressen.

[Lou-Thea]

Bei mir wächst seit Jahren fröhlich 'George Davidson' (gelb) vor sich hin und vermehrt sich auch gut.
Ist leider ziemlich klein, aber dafür überrennt er auch nicht die Rabatten.

Ach was, Kasbek sammelt auch Crocosmia?? Gut zu wissen....

[Helene Z.]

Meine Lucifer haben im Untergrund Sand und stehen vollsonnig. Oberflächlich habe ich über die Jahre diverse Bodenverbesserungen verteilt und gedüngt. Bei Trockenheit wird gewässert. Im Winter lasse ich die Stängel so lange wie möglich dran und gebe, wenn ich dran denke, etwas Erde oder Kompost zum Frostschutz auf die Pflanzstelle. Nach einem sehr frostigen Winter waren sie reduziert und ich habe nachgepflanzt. Seitdem wuchern sie und ich muss erstmals reduzieren, Seitenknollen, auflaufendes Saatgut vernichten die Schnecken. Sie blühen üppig.
Meine Mäuse scheinen sie nicht sonderlich zu mögen.
Andere Sorten konnte ich aber bis jetzt noch nicht zufriedenstellend etablieren.

[Hobelia]

Kasbek, das ist ein sehr verführerischer Link. Allerdings habe ich vor Jahren mal Monbretien-Zwiebeln gesteckt und keine einzige trieb aus. Du hast all deine Sorten in Töpfen, das ist sinnvoll, da gibt es keine Konkurrenz, aber eine Mords Schlepperei vor Wintereintritt.
Also, wenn ich all eure Feedbacks lese, dann ist mir klar: ohne Zuwendung, also Wasser und Dünger klappt es bei meinem Boden nicht. Die beste Sorte scheint auch tatsächlich Lucifer zu sein.
Nochmals herzlichen Dank für eure Erfahrungen.

[kaunis]

Wie bereits mehrfach genannt, ist "Lucifer" sehr dauerhaft, wuchskräftig und vermehrt sich gut. Hier, auf anlehmigem Boden, sind die Tochterknollen nach einem Jahr bereits blühfähig. Das Foto aus dem Staudenbeet im Rombergpark zeigt Lucifer im stabilen Bestand seit etwa 10 Jahren.
"George Davidson" wächst schwächer, wird nicht so hoch, ist aber in seinem Gelb unverzichtbar, und ist hier (Dortmund) vergleichbar dauerhaft.
Humisiert wird einmal im Frühjahr, eine weitere Düngung erfolgt nicht systematisch, sondern eher zufällig und selten. Gewässert wird nur in Trockenperioden (wie z.B. aktuell!).
Nach der Blüte entwickeln sich Fruchtstände, die recht dekorativ bis über den Winter stehen. Eine Beeinträchtigung der Blüte im Folgejahr wurde bisher nicht festgestellt.
Wichtig ist der Rückschnitt des alten Laubs im Vorfrühling mit der Gartenschere, da es recht reißfest ist und häufig Knollen herausgerissen werden, wenn man versucht, die alten Triebe mit der Hand zu entfernen.

Nach meiner Erfahrung sind trocken erworbene Knollen nicht sehr austriebsfreudig; ich weiß nicht, ob dies an den Produktionsbedingungen liegt (Trockenheit, Dauer der Lagerung, Erntezeitpunkt ... ?).
Frisch umgesetzte Knollen wachsen im Frühjahr hingegen willig an und weiter und blühen bereits im Jahr nach dem Umsetzen. Das Gleiche gilt für getopfte Ware, die man aber selten erhält.

[kaunis]

"Lucifer" im dauerhaften Bestand im Rombergpark in Dortmund. Vermehrt sich über die Jahre sehr gut.

[Rhytidiadelphus]

Ich hatte vor mehr als 40 Jahren mal eine Tüte Zwiebeln von Crocosmia × crocosmiiflora aus Irland (am Straßenrand rausgerissen) mitgebracht und in den Garten gepflanzt. Die war alles andere als kurzlebig und hat sich innerhalb weniger Jahre nach meiner Erinnerung auf über einen m² ausgedehnt. Nach einem sehr kalten Winter (die es zu der Zeit ja noch gab) war sie aber restlos verschwunden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Garten-Montbretie

[Kasbek]

Du hast all deine Sorten in Töpfen, das ist sinnvoll, da gibt es keine Konkurrenz, aber eine Mords Schlepperei vor Wintereintritt.

Das bin ich gewöhnt Nachteil der Crocosmia-Kübel ist, daß man sie im Winterquartier nicht stapeln kann, da das Laub möglichst lange dranbleiben soll, bis es wirklich komplett abgestorben und vergilbt bzw. gebräunt ist, und das kann dann durchaus bis in den Februar oder März hinein dauern, bisweilen quasi bis zum Neuaustrieb. Man kann sie, wenn man zwecks Platzsparung stapelt, also nur als oberste Schicht über anderen Kübeln, die oberirdisch komplett frei sind, plazieren. C. pottsii hatte ich 2024 aus Südafrika erst ziemlich spät bekommen, die stand im Herbst also noch munter im Wachstum, so daß ich die dann im Kalthaus noch weiter kultiviert und erst im März in eine verkürzte Winterruhe geschickt habe. Aktuell treibt sie wieder neu, wird also 2025 hoffentlich im normalen Rhythmus stehen und dann auch vielleicht erstmals blühen.