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Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme (Gelesen 453 mal)
Moderator: cydorian
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Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Hallo zusammen,
diesen März habe ich meine ersten 30 Veredelungen durchgeführt, vor allem mit Sorten von den alten Apfel- und Birnbäumen bei mir aus der Region, die ich erhalten möchte. Dabei sollen Hochstämme mit einem Kronenansatz von 200cm Höhe entstehen. Veredelt wurde bei diesen Bäumen auf Bittenfelder, A2 und Kirchensaller Mostbirne. Die Veredelungen wurden bei mir zunächst in mein Gemüsebeet gepflanzt und sollen zukünftig auf einer Streuobstwiese stehen. Nun zu meiner Frage: Aktuell sind die Bäumchen auf ca. 40cm bis 150cm gewachsen, vermutlich werden alle die gewünschte Höhe also nicht mehr erreichen, bis sie im Oktober/November dieses Jahres auf die Wiese sollen (danach steht die nächste Runde Veredelungen an, da brauche ich das Gemüsebeet wieder). Jetzt frage ich mich, ob und wie ich die Bäume schneiden soll (1. Erziehungsschnitt für den Kronenansatz). Geht das auch nächstes Jahr im Frühling/Sommer, sobald die Bäumchen jeweils die gewünschte Höhe erreicht haben? Sonst schneidet man ja im Sommer eher, um das Wachstum etwas zu bremsen.
Danke und viele Grüße
HansDampf
diesen März habe ich meine ersten 30 Veredelungen durchgeführt, vor allem mit Sorten von den alten Apfel- und Birnbäumen bei mir aus der Region, die ich erhalten möchte. Dabei sollen Hochstämme mit einem Kronenansatz von 200cm Höhe entstehen. Veredelt wurde bei diesen Bäumen auf Bittenfelder, A2 und Kirchensaller Mostbirne. Die Veredelungen wurden bei mir zunächst in mein Gemüsebeet gepflanzt und sollen zukünftig auf einer Streuobstwiese stehen. Nun zu meiner Frage: Aktuell sind die Bäumchen auf ca. 40cm bis 150cm gewachsen, vermutlich werden alle die gewünschte Höhe also nicht mehr erreichen, bis sie im Oktober/November dieses Jahres auf die Wiese sollen (danach steht die nächste Runde Veredelungen an, da brauche ich das Gemüsebeet wieder). Jetzt frage ich mich, ob und wie ich die Bäume schneiden soll (1. Erziehungsschnitt für den Kronenansatz). Geht das auch nächstes Jahr im Frühling/Sommer, sobald die Bäumchen jeweils die gewünschte Höhe erreicht haben? Sonst schneidet man ja im Sommer eher, um das Wachstum etwas zu bremsen.
Danke und viele Grüße
HansDampf
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Jungbäume schneiden: natürlich im Winter!
Alle ordentlich anschneiden und unerwünschte Knospen ausblenden (oder ganz junge überzählige Triebe) sodass nur ein Trieb kommt, der hoffentlich so hoch wächst, dass man im Winter drauf so anschneiden kann, dass eine Krone in gewünschter Höhe entsteht. Kann auch noch ein Jahr länger dauern, je nach Wuchskraft und Wachstumsbedingungen auf der Wiese (Baumscheibe, Wasser, Boden).
Alle ordentlich anschneiden und unerwünschte Knospen ausblenden (oder ganz junge überzählige Triebe) sodass nur ein Trieb kommt, der hoffentlich so hoch wächst, dass man im Winter drauf so anschneiden kann, dass eine Krone in gewünschter Höhe entsteht. Kann auch noch ein Jahr länger dauern, je nach Wuchskraft und Wachstumsbedingungen auf der Wiese (Baumscheibe, Wasser, Boden).
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Obstbäume sollen wachsen und nicht dahinsiechen, deshalb schneidet man zumindest Jungbäume grundsätzlich im Winter.
Wenn sie im Gemüsebeet 1,5m schaffen, im Herbst umschulen und nächstes Jahr auf 2,8m ziehen. Dann kann übernächstes Jahr auf 2,2m angeschnitten werden. Für die erste Verzweigung. Ein Jahr drauf könnte man schon erste Leitäste mit einem kräftigen Winterschnitt anschneiden.
Der kräftige Schnitt im Winter ist das a und o der Hochstammerziehung in der Baumschule, ohne den kräftigen Schnitt gibts keine stabilen Stämme und keine stabilen Kronen.
Wenn sie im Gemüsebeet 1,5m schaffen, im Herbst umschulen und nächstes Jahr auf 2,8m ziehen. Dann kann übernächstes Jahr auf 2,2m angeschnitten werden. Für die erste Verzweigung. Ein Jahr drauf könnte man schon erste Leitäste mit einem kräftigen Winterschnitt anschneiden.
Der kräftige Schnitt im Winter ist das a und o der Hochstammerziehung in der Baumschule, ohne den kräftigen Schnitt gibts keine stabilen Stämme und keine stabilen Kronen.
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Vielen Dank für die Tipps! Damit scheint ja Konsens zu herrschen, dass im Winter der Schnitt erfolgen wird.
Sprich: Im Oktober/November pflanze ich die Bäumchen im Drahtkorb in die entsprechenden Pflanzlöcher und schneide direkt an. Auf wie viel soll den gekappt werden, wenn die Pflanze sagen wir mal 150cm hat?
Zur Pflanzung selbst hätte ich noch einige Fragen (Bodenverbesserung, Abmaße Pflanzkorb, verzinkter oder unverzinkter Draht in der Münchener Schotterebene, Anbindung des Stammes, Stützpfahl Material und Schutz vor Wildverbiss...) macht es Sinn, diese Frage gesammelt mit ein paar Fotos in einem neuen Thread zu platzieren? Oder soll ich sie einfach hier in den Thread hineinpacken?
Danke und VG
HansDampf
Sprich: Im Oktober/November pflanze ich die Bäumchen im Drahtkorb in die entsprechenden Pflanzlöcher und schneide direkt an. Auf wie viel soll den gekappt werden, wenn die Pflanze sagen wir mal 150cm hat?
Zur Pflanzung selbst hätte ich noch einige Fragen (Bodenverbesserung, Abmaße Pflanzkorb, verzinkter oder unverzinkter Draht in der Münchener Schotterebene, Anbindung des Stammes, Stützpfahl Material und Schutz vor Wildverbiss...) macht es Sinn, diese Frage gesammelt mit ein paar Fotos in einem neuen Thread zu platzieren? Oder soll ich sie einfach hier in den Thread hineinpacken?
Danke und VG
HansDampf
Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Um solche Fragen exakt beantworten zu können, machen manche ein 3 jähriges Baumschulstudium und haben dann immer noch keine Ahnung. Andere sammeln 30 Jahre lang Erfahrungen im Kleingarten und manchmal gelingt trotzdem nicht alles. Fachliteratur und eigene Erfahrung sammeln hilft aber weiter.HansDampf123 hat geschrieben: ↑25. Jul 2025, 20:40 Vielen Dank für die Tipps! Damit scheint ja Konsens zu herrschen, dass im Winter der Schnitt erfolgen wird.
Sprich: Im Oktober/November pflanze ich die Bäumchen im Drahtkorb in die entsprechenden Pflanzlöcher und schneide direkt an. Auf wie viel soll den gekappt werden, wenn die Pflanze sagen wir mal 150cm hat?
Zur Pflanzung selbst hätte ich noch einige Fragen (Bodenverbesserung, Abmaße Pflanzkorb, verzinkter oder unverzinkter Draht in der Münchener Schotterebene, Anbindung des Stammes, Stützpfahl Material und Schutz vor Wildverbiss...) macht es Sinn, diese Frage gesammelt mit ein paar Fotos in einem neuen Thread zu platzieren? Oder soll ich sie einfach hier in den Thread hineinpacken?
Danke und VG
HansDampf
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Leider habe ich für mein Vorhaben keine 30 Jahre Zeit bzw. der Plan wäre, die Bäume in 30 Jahren schon im Vollertrag zu haben ;-) Schon klar, dass man als Tipp nur Anhaltspunkte geben kann und natürlich braucht es eigene Erfahrung..trotzdem möchte ich so optimal wie möglich starten.Um solche Fragen exakt beantworten zu können, machen manche ein 3 jähriges Baumschulstudium und haben dann immer noch keine Ahnung. Andere sammeln 30 Jahre lang Erfahrungen im Kleingarten und manchmal gelingt trotzdem nicht alles. Fachliteratur und eigene Erfahrung sammeln hilft aber weiter.
Heute morgen ein kleiner Schock im Garten - einige meiner Bäumchen haben keine Triebspitzen mehr! Machen sowas Schnecken? Der Rest der Pflanze ist weitestgehend unversehrt, aber die Triebspitzen sehen aus wie gekappt.
Aktuell plane ich bereits für die Pflanzaktion im Oktober und werde demnächst mit dem großen Hänger zur Kompostierungsanlage fahren. Wie groß würdet ihr denn die Pflanzlöcher machen? Aktuell wäre ich bei 60cm Durchmesser und Tiefe. Anbei auch ein Foto eines Pflanzloches. Nach 30cm Braunerde kommt bei mir steiniger Kies. Mein Plan wäre, den Kiesanteil des Aushubes komplett mit Kompost zu ersetzen. Dazu noch drei Hände voll Hornspäne, das ganze vermischen und dann darin die Bäumchen pflanzen. Passt das grob so, oder sollte ich noch weitere Bodenverbesserungsmaßnahmen durchführen?
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
100% Kompost würde ich nicht nehmen, der zersetzt sich doch, etwas Struktur durch normale Erde, Sand etc. brauchts auch.
Die Bodenlöcher mache ich rund eine Hand breiter als die Wurzeln sind, weisst du das schon? Bei der Tiefe nicht vergessen, dass die Erde zusammensackt, also etwas höher pflanzen.
Den Schnitt würde ich nicht am Winterbeginn sondern am Ende machen, damit sie der Baum schnell verschließen kann.
Die Bodenlöcher mache ich rund eine Hand breiter als die Wurzeln sind, weisst du das schon? Bei der Tiefe nicht vergessen, dass die Erde zusammensackt, also etwas höher pflanzen.
Den Schnitt würde ich nicht am Winterbeginn sondern am Ende machen, damit sie der Baum schnell verschließen kann.
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
- thuja thujon
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Ich würde Kompost und Hornspäne komplett weglassen. Die Bäume müssen in den echten Boden einwurzeln können. Pflanzloch nicht viel breiter wie die Wurzeln, auch nicht tiefer.
Wenn du die Bäume im Oktober auf die Streuobstwiese pflanzt, müssen sie dort weiter gärtnerisch gepflegt werden, also öfter wie 2 mal im Jahr. Da gehört Schutz vor Wildverbiss, aufasten und Stamm gerade binden, Pflanzenschutz und regelmäßig wässern dazu.
Aufasten kannst du jetzt schon beginnen, die Bäume sehen nicht schlecht aus, aber die vorzeitigen Verzweigungen und Nebentriebe sollten so früh es geht weg, damit die Wunden am Stamm klein bleiben. Wenn du nächstes Jahr wieder veredelst, kannst du die Bäume auch enger pflanzen, in dem Beet hätte das dreifache reingepasst.
Und wie gesagt, bis du Leitäste und damit die Krone anschneiden kannst, dauert es noch mindestens 2-3 Jahre. So lange muss die zum Teil wöchentliche Pflege auf der Wiese sichergestellt sein.
Wenn du die Bäume im Oktober auf die Streuobstwiese pflanzt, müssen sie dort weiter gärtnerisch gepflegt werden, also öfter wie 2 mal im Jahr. Da gehört Schutz vor Wildverbiss, aufasten und Stamm gerade binden, Pflanzenschutz und regelmäßig wässern dazu.
Aufasten kannst du jetzt schon beginnen, die Bäume sehen nicht schlecht aus, aber die vorzeitigen Verzweigungen und Nebentriebe sollten so früh es geht weg, damit die Wunden am Stamm klein bleiben. Wenn du nächstes Jahr wieder veredelst, kannst du die Bäume auch enger pflanzen, in dem Beet hätte das dreifache reingepasst.
Und wie gesagt, bis du Leitäste und damit die Krone anschneiden kannst, dauert es noch mindestens 2-3 Jahre. So lange muss die zum Teil wöchentliche Pflege auf der Wiese sichergestellt sein.
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Diese Käferchen, die die Triebspitzen abknipsen, kennen wir. Die Bäumchen stecken das locker weg.
viewtopic.php?p=3081655#p3081655
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- thuja thujon
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Ist bei der Jungbaumerziehung aber sehr ärgerlich, da es bis zu ein Jahr mehr kostet.
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Das mit dem Pflanzloch scheint etwas Glaubensfrage zu sein...
Einig ist man sich, dass purer Kompost oder generell zu viel Humus nichts im Pflanzloch verloren hat. Stichwort Blumentopf im Boden...
Ansonsten würde ich aber schon behaupten, dass es sehr von den Untergrundverhältnissen abhängt, in wie weit diese verbessert werden müssen.
Dazu gehört: Nässe- bzw. Trockenneigung (und damit Luft/Wasserversorgung der Wurzeln), Tiefgründigkeit, Nährstoffgehalt des Bodens.
Ich kenne mich mit solchen Böden wie bei dir nicht aus - klären solltest du, ob es hier zu Staunässe kommt oder der Boden sehr trockenheitsanfällig ist.
Gerade Trockenheit kann den Ausschlag geben - wenn du in den Anfangsjahren nicht bewässern kannst, aber der Boden nur in der obersten Schicht Feuchtigkeit halten kann, würde ich auf jeden Fall deutlich tiefer ausheben (1x1Meter) und mit (mineralischem, z.B.Mutter-) Boden auffüllen, der besser Feuchtigkeit halten kann.
Man will wie gesagt nicht den Blumentopf im Boden, aber nach dem Pflanzen kann der Baum nur losballern, wenn er auch durchgängig versorgt ist.
Das optimal versorgte Böden kein Pflanzloch brauchen mag ja richtig sein. Ich selbst gärtnere im puren Sand mit dünner Humusauflage und das Ergebnis von Pflanzungen ohne Pflanzloch sehe ich ständig - verkrüppelte vergreiste "Jungbäume" mit 3cm Jahreswachstum.
Einig ist man sich, dass purer Kompost oder generell zu viel Humus nichts im Pflanzloch verloren hat. Stichwort Blumentopf im Boden...
Ansonsten würde ich aber schon behaupten, dass es sehr von den Untergrundverhältnissen abhängt, in wie weit diese verbessert werden müssen.
Dazu gehört: Nässe- bzw. Trockenneigung (und damit Luft/Wasserversorgung der Wurzeln), Tiefgründigkeit, Nährstoffgehalt des Bodens.
Ich kenne mich mit solchen Böden wie bei dir nicht aus - klären solltest du, ob es hier zu Staunässe kommt oder der Boden sehr trockenheitsanfällig ist.
Gerade Trockenheit kann den Ausschlag geben - wenn du in den Anfangsjahren nicht bewässern kannst, aber der Boden nur in der obersten Schicht Feuchtigkeit halten kann, würde ich auf jeden Fall deutlich tiefer ausheben (1x1Meter) und mit (mineralischem, z.B.Mutter-) Boden auffüllen, der besser Feuchtigkeit halten kann.
Man will wie gesagt nicht den Blumentopf im Boden, aber nach dem Pflanzen kann der Baum nur losballern, wenn er auch durchgängig versorgt ist.
Das optimal versorgte Böden kein Pflanzloch brauchen mag ja richtig sein. Ich selbst gärtnere im puren Sand mit dünner Humusauflage und das Ergebnis von Pflanzungen ohne Pflanzloch sehe ich ständig - verkrüppelte vergreiste "Jungbäume" mit 3cm Jahreswachstum.
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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Das Problem an unserem Boden ist halt, dass unter den 30cm Humus metertief nur noch reiner Kies kommt. Hätte jetzt 50% Aushub und 50% Kompost gemischt.Lady Gaga hat geschrieben: ↑26. Jul 2025, 08:38 100% Kompost würde ich nicht nehmen, der zersetzt sich doch, etwas Struktur durch normale Erde, Sand etc. brauchts auch.
Die Bodenlöcher mache ich rund eine Hand breiter als die Wurzeln sind, weisst du das schon? Bei der Tiefe nicht vergessen, dass die Erde zusammensackt, also etwas höher pflanzen.
Den Schnitt würde ich nicht am Winterbeginn sondern am Ende machen, damit sie der Baum schnell verschließen kann.
Ich denke ganz ohne Bodenverbesserung werde ich nicht auskommen. Werde sie aber aufs Notwendigste beschränken. Bzw. vielleicht mache ich ein Experiment draus und pflanze nur jeden zweiten Baum mit Bodenverbesserung...damit ich aber Wühlmauskörbe setzen kann, brauche ich ja zwangsläufig ein größeres Pflanzloch. Ohne geht hier leider gar nichts, muss sogar meine Johannisbeeren in Wühlmauskörbe pflanzen... Wie groß soll das Pflanzloch dann sein bei verzinktem Hasendraht als Korb?thuja thujon hat geschrieben: ↑26. Jul 2025, 10:24 Ich würde Kompost und Hornspäne komplett weglassen. Die Bäume müssen in den echten Boden einwurzeln können. Pflanzloch nicht viel breiter wie die Wurzeln, auch nicht tiefer.
Wenn du die Bäume im Oktober auf die Streuobstwiese pflanzt, müssen sie dort weiter gärtnerisch gepflegt werden, also öfter wie 2 mal im Jahr. Da gehört Schutz vor Wildverbiss, aufasten und Stamm gerade binden, Pflanzenschutz und regelmäßig wässern dazu.
Aufasten kannst du jetzt schon beginnen, die Bäume sehen nicht schlecht aus, aber die vorzeitigen Verzweigungen und Nebentriebe sollten so früh es geht weg, damit die Wunden am Stamm klein bleiben. Wenn du nächstes Jahr wieder veredelst, kannst du die Bäume auch enger pflanzen, in dem Beet hätte das dreifache reingepasst.
Und wie gesagt, bis du Leitäste und damit die Krone anschneiden kannst, dauert es noch mindestens 2-3 Jahre. So lange muss die zum Teil wöchentliche Pflege auf der Wiese sichergestellt sein.
Interessanter Punkt zum Thema Pflanzabstand im Schulbeet. Was wären denn der minimale Pflanzabstand innerhalb einer Reihe? Zwischen den Reihen habe ich so 30-50cm gelassen. Wie lange könnte man denn die Pflanzen im Schulbeet lassen, ohne dass die Wurzeln zu groß werden bzw. kann oder muss ich dazwischen "umschulen", auch wenn die Pflanzen im Gemüsebeet bleiben sollen? Eigentlich brauche ich den Platz, da nächstes Jahr Steinobst und Walnüsse auf dem Programm stehen...andererseits ist die deutlich einfachere Pflege im Hausgarten ein starkes Argument!
Danke für den Link! Solche Käfer hab ich schon gesehen, habe gehofft, sie sind Nützlingemeiby hat geschrieben: ↑26. Jul 2025, 10:45 Diese Käferchen, die die Triebspitzen abknipsen, kennen wir. Die Bäumchen stecken das locker weg.
viewtopic.php?p=3081655#p3081655

Der Boden ist extrem durchlässig, selbst bei Starkregen gibt es keine Pfützenbildung etc. Andererseits ist das Graben und Auffüllen von 1x1m Löchern schon ein extremer Aufwand bei 30 Bäumen. Wahrscheinlich muss ich hier einfach einmal etwas experimentieren. Mit meinen 60x60cm Löchern bin ich so ziemlich in der Mitte von den Empfehlungen hier.ringelnatz hat geschrieben: ↑26. Jul 2025, 12:02 Das mit dem Pflanzloch scheint etwas Glaubensfrage zu sein...
Einig ist man sich, dass purer Kompost oder generell zu viel Humus nichts im Pflanzloch verloren hat. Stichwort Blumentopf im Boden...
Ansonsten würde ich aber schon behaupten, dass es sehr von den Untergrundverhältnissen abhängt, in wie weit diese verbessert werden müssen.
Dazu gehört: Nässe- bzw. Trockenneigung (und damit Luft/Wasserversorgung der Wurzeln), Tiefgründigkeit, Nährstoffgehalt des Bodens.
Ich kenne mich mit solchen Böden wie bei dir nicht aus - klären solltest du, ob es hier zu Staunässe kommt oder der Boden sehr trockenheitsanfällig ist.
Gerade Trockenheit kann den Ausschlag geben - wenn du in den Anfangsjahren nicht bewässern kannst, aber der Boden nur in der obersten Schicht Feuchtigkeit halten kann, würde ich auf jeden Fall deutlich tiefer ausheben (1x1Meter) und mit (mineralischem, z.B.Mutter-) Boden auffüllen, der besser Feuchtigkeit halten kann.
Man will wie gesagt nicht den Blumentopf im Boden, aber nach dem Pflanzen kann der Baum nur losballern, wenn er auch durchgängig versorgt ist.
Das optimal versorgte Böden kein Pflanzloch brauchen mag ja richtig sein. Ich selbst gärtnere im puren Sand mit dünner Humusauflage und das Ergebnis von Pflanzungen ohne Pflanzloch sehe ich ständig - verkrüppelte vergreiste "Jungbäume" mit 3cm Jahreswachstum.
Vielen Dank jedenfalls für die zahlreichen und hilfreichen Hinweise!
- DerTigga
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Balkongärtner
Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Sofern jene 30 Bäume zeitnah zueinander in die Erde sollen und es zugangstechnisch machbar ist dürfte Einsatz eines Minnibaggers die Entscheidung pro 80x80 oder sogar mehr sehr erleichtern.. ?
Sofern das mit den zarten 30cm Humusschicht und darunter nix als kaum was zur Baumernährung beisteuerndem Kies stimmt, dürfte die Pflanzlochgröße ne enorm wichtige Zukunftsinvestition sein.
Da mit Annahme: 60x60er Löcher haben zu reichen, sonst stimmt halt was nicht mit dem Baum, aber doch nicht mit dem Pflanzloch(inhalt)..! drangehn könnte sich m.A.n. in DER Bodenkonstellation sonst zu leicht (tödlich) rächen...
Sofern das mit den zarten 30cm Humusschicht und darunter nix als kaum was zur Baumernährung beisteuerndem Kies stimmt, dürfte die Pflanzlochgröße ne enorm wichtige Zukunftsinvestition sein.
Da mit Annahme: 60x60er Löcher haben zu reichen, sonst stimmt halt was nicht mit dem Baum, aber doch nicht mit dem Pflanzloch(inhalt)..! drangehn könnte sich m.A.n. in DER Bodenkonstellation sonst zu leicht (tödlich) rächen...

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Re: Schnittzeitpunkt für 1. Erziehungsschnitt für Apfel- und Birnenhochstämme
Stimme absolut zu, Minibagger bietet sich für so was an.
Ich denke, etwas Kompost kann man schon dazu geben, aber wenn dann eher älteren, gut abgelagerten. Ich hatte mal was von max. 10% gelesen. Aber wenn man z.B. guten Mutterboden ranschafft, dann braucht es das vielleicht gar nicht.
Der Inhalt des Pflanzlochs sollte so gut sein, dass der Baum gut starten kann, aber nicht so viel besser als der Boden außenrum, dass der Baum dort nicht einwurzeln mag.
Ich denke, etwas Kompost kann man schon dazu geben, aber wenn dann eher älteren, gut abgelagerten. Ich hatte mal was von max. 10% gelesen. Aber wenn man z.B. guten Mutterboden ranschafft, dann braucht es das vielleicht gar nicht.
Der Inhalt des Pflanzlochs sollte so gut sein, dass der Baum gut starten kann, aber nicht so viel besser als der Boden außenrum, dass der Baum dort nicht einwurzeln mag.