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Auswahl und Verwendung von Birnensorten (Gelesen 826 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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meiby
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Auswahl und Verwendung von Birnensorten

meiby »

Da ich nun schon dabei bin, ein neuer threat für meine unerwiderte Liebe, die Diwa Birne.

Zitat: https://www.oberlausitz-stiftung.de/sorten/birnen/

NUTZUNGSARTEN VON ALTEN BIRNENSORTEN

Birnen werden nicht nur als Tafelobst verwendet, sondern auch als Dörrobst, Birnenmus, Birnenkraut, Birnenmost und zum (Ein)Kochen und Brennen sowie als Kompott. Für jede dieser Nutzungsarten gibt es geeignete alte Birnensorten.

Brennbirnen: z.B. Alexander Lucas, Köstliche aus Charneux, Williams Christ, Wahlsche Schnapsbirne.
Kochbirnen (entfalten erst beim Kochen ihr volles Aroma): z.B. Großer Katzenkopf, Kuhfuß, Pastorenbirne, Queene, Trockener Martin, Kampervenus.
Mostbirnen: z.B. Champagner Bratbirne, Römische Schmalzbirne, Weilersche Mostbirne, Wildling von Einsiedeln, Bayrische Weinbirne.
Dörrbirnen: z.B. Clairgeaus Butterbirne, Conference, Großer Katzenkopf, Gute Graue, Pastorenbirne, Conférence, Vereinsdechantsbirne, Hofratsbirne, Amanlis Butterbirne, Esperens Herrenbirne.
Kompottbirnen: z.B. Deutsche Nationalbergamotte, Josephine von Mecheln, Madame Verté.
Einmachbirnen (Zerfallen beim Einkochen nicht): z.B. Gute Graue, Köstliche aus Charneux, Stuttgarter Geißhirtle, Großer Katzenkopf.
Krautbirnen (brennen beim Kochen nicht an): Gute Graue, Berder Graue, Gräling.
- Zitat Ende
Zuletzt geändert von meiby am 16. Jun 2025, 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Rib-2BW
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Re: Verwendung von Birnensorten

Rib-2BW » Antwort #1 am:

Die Philippsbirne lässt sich wunderbar im Pfannkuchenteigen verwerten. Esse ich sehr gerne
meiby
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Re: Verwendung von Birnensorten

meiby » Antwort #2 am:

Danke für den Tipp!

Als ich vor einigen Tagen auf meiner Obstwiese war, fragte mich ein Spaziergänger, der gerade vorbei ging: „Ojeh, die Bäume hängen so voll, was machst du nur mit dem ganzen Obst?“ In der Tat können wir nicht alles essen, daher meine Frage nach den Nutzungsmöglichkeiten. Das wäre vielleicht auch ein Kriterium bei der Auswahl einer Sorte, falls jemand noch einen Obstbaum oder sogar eine Wirtschaftssorte pflanzen möchte.

Die häusliche Verwertung von Obst scheint jedenfalls eine Geschichte aus dem vergangenen Jahrtausend zu sein.

Friedrich Zehender, Auswahl von Birnsorten , die entweder nur zum Rohgenuss oder für die Wirthschaft als Koch-, Dörr- oder Mostobst ausgezeichnet oder auch zu jeder dieser Verwendungen vorzüglich sind.(1866)
Mainsand
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Re: Auswahl undVerwendung von Birnensorten

Mainsand » Antwort #3 am:

Vor drei, vier Jahren hatten wir zu viele weiche Gellerts (bin mir nicht 100% sicher mit der Sorte), wir haben sie mit Traubensaft zu Marmelade verkocht. Das war ganz gut. Wäre vermutlich aber auch mit anderen weichen Sorten möglich gewesen.
Gräfin von Paris (auch nicht 100% sicher) wurde von meinen Großeltern jedes Jahr eingeweckt (relativ bald nach der Ernte, also noch hart). Ein paar Nelken kamen auch in die Gläser. Das war auch ganz lecker. Leider hab ich keinen Zugriff mehr auf die Bäume.
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Rib-2BW
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Re: Auswahl undVerwendung von Birnensorten

Rib-2BW » Antwort #4 am:

Ich werde wahrscheinlich einiges zu Wein machen. Ansonsten gibt es auch Muß etc.
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Re: Auswahl und Verwendung von Birnensorten

thuja thujon » Antwort #5 am:

Williams Christ wurde hier früher geschält und eingeweckt, um sie später Sonntags mit Pudding zum Nachtisch zu essen.
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cydorian
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Re: Auswahl und Verwendung von Birnensorten

cydorian » Antwort #6 am:

Aus Williams kann man eh alles machen. Absolut universal. Sie hält sich sehr gut in Kühlschrankkälte, sie gibt die besten getrockneten Fruchtstücke, der Saft ist Spitze, der Brand auch, sie lässt sich einmachen, zu Birnenkraut verkochen, ist in allen Kuchen, Torten, Tarten, Crisps, Crumbles, Wähen verwendbar, passt als Marmeladenzutat oder Chutneys, im Müsli... Es ist kürzer und einfacher, nur das zu nennen wozu sie nicht taugt.

Ich frage mich aber, ob das alles besser nach viewforum.php?f=52 passen würde.
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Rib-2BW
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Re: Auswahl und Verwendung von Birnensorten

Rib-2BW » Antwort #7 am:

Hier in der Region soll es eine kleine Birnendorte gegeben haben, die man früher (50er-60er) zum einwecken genutzt haben soll. Man nannte sie "Lange Beer". Habe nach ihr lange gesucht aber nichts gefunden. Aber dann fand ich sie zufällig in einem NRW Sortenerhebungsbericht des Nabu. Nach dem steht ein Baum als Hausbaum in einer Baumschule in der Nähe von mir. Eine Genanalyse ergab keine Treffer zu weiteren Synonymen.
meiby
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Re: Auswahl und Verwendung von Birnensorten

meiby » Antwort #8 am:

Die Überschneidung mit der Gartenküche im Forum habe ich schon überdacht. Aber wenn man auf die einzelnen Birnensorten schaut, gehört es n.m.M. doch eher ins Obstforum

https://www.kob-bavendorf.de/erweiterte-suche-2.html zur Einordnung einiger Sorten nach ihrer Verwendung (Filter setzbar).
Isatis blau
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Re: Auswahl und Verwendung von Birnensorten

Isatis blau » Antwort #9 am:

Williams Christ und Gute Luise wecke ich ein und trockne sie. Geschält und die Schnitze in dünne Scheiben geschnitten werden sie getrocknet bis sie die Konsistenz von getrockneten Aprikosen haben. Sind sehr lecker.
Ich habe einen großen Baum Oberösterreicher, der Saft schmeckt etwas langweilig, aber mit etwas Quittensaft gemischt ist er sehr lecker vergoren oder sterilisiert.
meiby
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Re: Auswahl und Verwendung von Birnensorten

meiby » Antwort #10 am:

Rib-2BW hat geschrieben: 19. Jun 2025, 10:02 Ich werde wahrscheinlich einiges zu Wein machen.
Über 👉🏼. Mostbirnenschätze steht ja schon einiges im Forum.

Ergänzend möchte ich noch auf
das Buch 👉🏼 Löschnig, Josef: Die Mostbirnen (1913) hinweisen.

https://www.wiesenobst.org/obstsorten/birnensorten/
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Asinella
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Re: Auswahl und Verwendung von Birnensorten

Asinella » Antwort #11 am:

Ein absoluter Glücksgriff war (bislang) Robert de Neufville. Ich habe sie auf einem kleinen Birnenspalier an der Westseite des Schafstalls. Unterlage ist Quitte A, veredelt mit Gellerts Butterbirne. Zweite Etage ist die Frühe aus Trevoux, die hatte dieses Jahr zum ersten Mal zwei Birnen, die waren ganz gut, wächst aber schwach und will noch nicht tragen.
Dritte und vierte Etage ist die Robert de Neufville. Wächst entgegen der Sortenbeschreibung in dieser Konstellation stark, auch an den mittlerweile umveredelten Enden der Gellerts in der ersten Etage. Erste Veredelung war 2022, in 23 und 24 gab es erste Kostproben, die viel versprechend waren. Dieses Jahr war sie rappelvoll mit großen Früchten, hat trotzdem kräftig getrieben. Natürlich habe ich viel zu wenig ausgedünnt, trotzdem waren die Früchte groß (Bild ist von Mitte Juli). Etwa vier Wochen vor Ernte habe ich nochmal welche ausgepflückt und die abliegen lassen. Waren als Kochbirnen schon gut verwertbar und haben im Frischverzehr manche Supermarktfrucht geschlagen.
Die reifen (irre früh dieses Jahr) haben jetzt im Kühlschrank über einen Monat prima gehalten, jetzt fangen sie auch dort an gelb zu werden. Sie sind fein saftig, schmelzend mit deutlichem Aroma. Nicht ganz so intensiv wie Williams aber in die Richtung und auch nicht pappsüß.
Die Gellerts hatten an dem Spalier bislang nie geschmeckt, waren alle total fade, egal zu welchem Zeitpunkt ich sie gepflückt hatte. Dieses Jahr waren sie plötzlich zwar nicht herausragend aber gut.
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